Bewertung
Marc Rothemund

Pornorama

"Hast du noch nie eine nackte Frau gesehen?"

Foto: Copyright: Constantin Film
© Constantin Film

Inhalt

Sommer, Ende der 60er Jahre. Die sexuelle Revolution regiert die Welt und selbst München-Ramersdorf ist ideologisch aufgeladen. Der 20-jährige Polizeianwärter Benjamin Köpke (Tom Schilling) verliebt sich während eines Observierungs-Einsatzes unsterblich in die hübsche Kommunardin Luzi (Karoline Herfurth). Gleichzeitig überredet ihn sein lebenslustiger, aber ständig in Geldnöten steckender älterer Bruder Freddie (Benno Fürmann) die Regie bei einem von ihm geplanten Filmprojekt zu übernehmen – dabei handelt es sich ausgerechnet um einen jener "Aufklärungsfilme", die in dieser Zeit die Kinosäle füllten. Ein Projekt, das für alle Beteiligten nicht lange ohne Folgen bleibt...

Kritik

Diese romantische Komödie zu Zeiten der wiederholten Aufklärung oder eben der Sexuellen Revolution im prüden Deutschland, bietet einem kurzweilige Unterhaltung, die nicht nur durch einige Schauspieler bestechen kann, sondern auch durch eine kleine, aber dem Film entsprechende Kulisse, die uns einen Einblick in alte Zeiten gewährt. Richtiges Nostalgieklima kommt jedoch kaum auf, nur wenn man sich das Kino Apollo anschaut.

Man versucht einen Sexfilm zu drehen, doch ausgerechnet die Hauptdarstellerin will sich nicht ausziehen. Was macht man stattdessen? Man dreht einen Sexfilm, in welchem man keinen Sex, im bildlichen Sinne, sieht. Dabei überzeugen Benno Fürmann, der mit seinem speziellen Humor nicht nur die Frauen begeistern kann, Tom Schilling als jungfräulicher Polizeianwärter, der die Pubertät irgendwie noch nicht ganz verlassen hat und Valentina Lodovini als Gina Ferrari, die zwar kein deutsches Wort über die Lippen bringt, aber nicht nur zwei schlagfertige Argumente aufbringen kann. Die Jungdarstellerin Karoline Herfurth jedoch bietet langweilige Schauspielkunst und man stellt sich die Frage, weshalb sie so erfolgreich im Filmgeschäft geworden ist. In der nächsten Komödie sollte deutlich mehr von ihr kommen.

Insgesamt wird der Zuschauer durch alte Aufklärungsfilme unterhalten, und worüber wir heute herzhaft lachen können, war früher purer Ernst. Doch selbst das nimmt der Film nicht nur durch Einblenden auf die Schippe.

Fazit

Ein weiterer oberflächlicher Film aus dem Hause Eichinger, der jedoch durch Schauspieler und kurzweilige Komik brillieren kann.

Ignat Kress - myFanbase
22.05.2008

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