Bewertung
Daniel Stieglitz

Happy End

Jede Geschichte braucht ein Ende.

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Inhalt

Der Schriftsteller Leo Schwarz (Matthias Scherwenikas) leidet unter einer Schreibblockade und zieht in eine heruntergekommene Wohnung, deren vorherige Bewohner, ein Vater und seine zehnjährige Tochter, vor sieben Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Leo bemerkt bald, dass sein neues Zuhause eine dunkle Vergangenheit hat. Er versucht herauszufinden, was vor sieben Jahren wirklich geschehen ist, und stößt auf schreckliche Wahrheiten.

Kritik

Der Titel "Happy End" ist in jedem Fall gut gewählt, denn seine besten Momente hat der Film ohne jede Frage zum Ende hin. Der Beginn schafft es dagegen mühelos, alle Vorbehalte gegen deutsche Filme zu bestätigen. Matthias Scherwenikas kann als Hauptdarsteller von der ersten Minute an nicht überzeugen. Seine Art, den Charakter Leo darzustellen, wirkt oftmals einfach nur künstlich und aufgesetzt. Seine wiederholten Versuche, betont überrascht oder verwirrt dreinzublicken, erinnerten mich fast an eine Soap Opera. Man sieht ihm in vielen Momenten einfach an, dass er nur spielt, was nicht im Sinne des Erfinders ist.

Auch die vielen Klischees sind anfangs kaum zu ertragen, wie die längere Sequenz, in der Leo zu fröhlicher Musik einen vergnügten Hausputz macht, mit Geschirr jongliert, sein Hemd auszieht und herumposiert. Da ist der Regisseur wohl versehentlich für ein paar Minuten in eine Sitcom geraten. Warum Leo einen Grabstein nicht wie jeder andere Mensch bei Tag besichtigt, sondern in tiefster Nacht über das verriegelte Tor klettert, wird auch immer ein Geheimnis bleiben.

Wie angedeutet, schafft es der Film im späteren Verlauf jedoch, sich zu steigern. Das Rätsel um das Mädchen Joana, das sieben Jahre zuvor bei einem Autounfall starb, bietet schon einige Spannung und hält den Zuschauer bei der Stange. Dabei wird allerdings munter von dem Erfolgshorrorfilm "The Ring" kopiert, was stellenweise zu der bitteren Erkenntnis führt, dass der deutsche Film an sich ein echtes Problem damit hat, eigene Ideen zu entwickeln. Das Ende ist jedoch, gerade angesichts des sehr schwachen Beginns, recht gelungen. Mit einem anderen, sprich besseren Hauptdarsteller als Matthias Scherwenikas, wäre sicher noch mehr möglich gewesen.

Fazit

Die Story bietet zum Ende hin ordentliche Ansätze, doch ein schwacher Hauptdarsteller und zu viele Klischees, sowie viele abgekupferte Ideen, verhindern wieder einmal das Gelingen eines guten deutschen Films.

Maret Hosemann - myFanbase
22.08.2008

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