Bewertung
John Pasquin

Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet

Die sowohl coolste, als auch stilsicherste FBI – Agentin der Welt ist wieder da und beweist einmal mehr, dass man nicht nur mit Köpfchen, sondern auch mit High Heels zum Ziel gelangt: Im zweiten Teil ist Sandra Bullock wieder als Gracie Hart alias „Miss Undercover“ zu bewundern – diesmal sogar im Spieler – Himmel Las Vegas!

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Inhalt

Die Geschichte setzt drei Wochen nach dem ersten Teil ein. Gracie ist wieder zur toughen Agentin geworden, die nun aber eines gewaltig von der alten Agentin unterscheidet: Gracie ist seit ihrem grenzgenialen Einsatz bei der Miss America – Wahl zu so etwas wie einer Berühmtheit geworden. Da fallen Undercover – Einsätze natürlich schwer, wenn man plötzlich von einem Fan begeistert um ein Autogramm gebeten wird. Da hat Gracies Chef die zündende Idee: Gracie wird zum neuem Gesicht des sehr am Image leidenden FBI gemacht - und siehe da: 10 Monate später hat Gracie ihre Kolts gegen Puderdosen, ihre Männerschuhe gegen High Heels und ihren Schlabber – Look gegen Dolce & Gabbana eingetauscht. Statt in muffigen FBI – Büros verbringt Gracie nun ihre Zeit in Talkshows, Eröffnungen, Autogrammstunden und schreibt nebenbei auch noch ihre Autobiographie.

Klar, dass ihre neu zugeteilte Partnerin Sam Fuller – die „neue“ alte Gracie - wenig mit der inzwischen auch ein wenig zickig gewordenen FBI – Berühmtheit anzufangen weiß. Doch dann der Schock: Gracies beste Freundin Cheryl (die Miss America aus dem ersten Teil) und der Contestmoderator Stan Fields werden von (brutalen, aber nicht ganz so hellen) Schurken entführt. Da erwacht die Agentin wieder in Gracie – und die Verwandlung in die toughe Gracie beginnt – natürlich nicht ohne Fettnäpfchen, Entlassungen und einem ganz besonderen Undercover–Einsatzes ...

Kritik

Nach dem sensationellen Erfolg von Miss Undercover ( weltweit 213 Millionen Dollar Einspielergebnis) verlangte dies natürlich nach einer Fortsetzung – die uns vier Jahre danach auch geliefert wird. Gracie hat nichts von ihrem Charme und Witz verloren, allerdings jedoch die Story: Auch wenn diese uns unterhaltsame eineinhalb Stunden garantiert, ist sie – verglichen mit dem ersten Teil – nicht ganz so originell und hat auch ein bisschen an Witz eingebüßt. Die Verwandlung ins FBI – Starlet wurde diesmal übersprungen, viel mehr sieht man diesmal Gracie mehr von ihrer privaten Seite: Ihr Lover trennt sich am Telefon von ihr und auch den Verlust ihrer Mum hat sie wohl noch immer nicht ganz weggesteckt.

So mischt sich diesmal in die Comedy auch ein wenig Tragik, die sich natürlich jedoch in Grenzen hält: Denn Miss Undercover 2 ist und bleibt eine Komödie von der ersten bis zur letzten Einstellung, die sich stark am ersten Teil orientiert: Die Story ist ähnlich (wer sich an diesen erinnert, wird starke Parallelen feststellen!), wartet jedoch auch gleichzeitig mit liebevollen Details aus dem 2000er – Hit auf und auch die Dialoge mögen vielleicht nicht immer tiefsinnig sein, bestechen jedoch durch ihren hervorragenden Humor, der zum Teil durchaus mit seinem Vorgänger mithalten kann (genial: Designer wie D&G und Vuitton werden zitiert!)

Die vielleicht nicht ganz originelle, jedoch wirklich witzige Geschichte, wird durch die brillanten Darsteller gerettet: Im Mittelpunkt natürlich Sandra Bullock (die hier auch als Produzentin ihre Finger im Spiel hatte) alias Gracie Hart, die förmlich in ihrer Rolle aufgeht und diese wirklich zu genießen scheint. Sandra ist bekannt dafür, mit Leib und Seele ihre Rollen zu spielen – und Miss Undercover 2 ist ein weiterer Beweis, aber auch dafür, dass auch Frauen jenseits der 40 in Hollywood zu den ganz Großen gehören können.

Brillant besetzt ist auch die schlagkräftige Sam Fuller: Regina King (Natürlich Blond 2) gibt Gracie ordentlich Kontra und sie schafft es, uns an die Gracie des ersten Teils zu erinnern. Die beiden Agentinnen geben ein klasse Team ab, das man sonst nur in männlicher Besetzung kennt.

Mit dabei sind auch wieder Heather Burns als Miss America Cheryl und William Shatner alias Stan Fields. Allerdings ist es den beiden nicht gewährt, so sehr glänzen zu dürfen wie im ersten Teil.

Ein guter Fang war auch Enrique Murciano, bekannt aus der Kabel 1 – Serie „ Spurlos verschwunden – Without a trace“, der zwar auch hier wieder einen Agenten gibt, diesmal aber endlich seine – brilliante – witzige Seite zeigen darf.

Trotzdem schafft es das Ensemble nicht ganz, mit dem aus dem ersten Teil mitzuhalten – vielleicht auch schlicht und einfach deshalb, weil Michael Caine, der den grenzgenialen Stylingberater in Miss Undercover gab, nicht mehr dabei ist. Ersetzt wurde er durch den tuntenhaften Diedrich Bader, der zwar durchaus komisch ist, aber nicht an den Meister Michael Caine herankommt.

Fazit

"Miss Undercover 2: Fabelhaft und bewaffnet" liefert nette, witzige und unterhaltsame Kinounterhaltung, die durch ein brilliantes Ensemble, vor allem aber duch Sandra Bullock glänzt, trotzdem aber nicht ganz an den ersten Teil herankommt.

Manuel Simbürger - myFanbase
07.04.2005

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