Was nützt die Liebe in Gedanken
"Liebe ist der einzige Grund, für den wir zu sterben bereit sind."
Inhalt
Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit: Im Jahre 1927 gründeten die jungen Menschen Günther Scheller (August Diehl) und Paul Krantz (Daniel Brühl) einen Selbstmörderclub, mit der Bedingung, dass sie sich aus dem Leben verabschieden, wenn sie keine Liebe mehr empfinden. Dazu schworen sie sich, dass sie auch diejenigen mitnehmen, die für diesen Umstand verantwortlich sind.
Der Film schildert das Wochenende, an dem die Situation eskaliert: Günther lädt seinen Freund Paul auf den Landsitz seiner Eltern ein, wo dieser auch die Schwester von Günther wiedertrifft, in die er sich sofort verliebt. Doch diese will sich nicht binden und erwidert Pauls Liebe nicht.
Zudem trifft Günther wieder auf die Person, in die er sich verliebt hat und mit der er schon eine flüchtige romatische Beziehung hatte: doch dieser junge Mann mit dem Namen Hans (Thure Lindhardt) interessiert sich jetzt mehr für Günthers Schwester Hilde (Anna Maria Mühe). Eine komplizierte Liebeskonstellation entsteht, die ein blutiges Ende nimmt.
Kritik
Der Film beginnt chronologisch rückwärts in einem Verhörungsraum der Polizei, in dem Paul schildern muss, wie es zu dem Selbstmörderclub und zu der folgenschweren Tat kam. Daraufhin werden die Vorkommnisse des Wochenendes geschildert und der Zuschauer erfährt, wie es zu all dem kommen konnte.
Der Überraschungseffekt ist zu Anfang natürlich schon genommen, denn der Zuschauer weiß genau, dass an diesem Wochenende etwas Folgenschweres geschehen ist. Doch die Frage bei diesem Film ist nicht die nach dem Was, sondern die Frage nach dem Warum, und es geht auch weniger um die Tat selbst, als um die Menschen, die dahinter stecken und deren Motive.
Der Film legt einen großen Wert auf atmosphärische Bilder, die einen ungeheuer intensiven Eindruck machen und einen nicht so schnell wieder los lassen. Jedes Kleidungsstück passt perfekt zu der Umgebung und jede Szene ist grandios in seiner Farbgebung gestaltet. Solche Bilder sieht man wahrlich äußerst selten in deutschen Filmen.
Das zentrale Thema des Filmes ist die Liebe und ihrer Bedeutung im Leben der Protagonisten. Für diese ist die Liebe alles. Es ist das größte Glück und der größte Schmerz zugleich. Wie heißt es so passend im Film selbst und auch auf dem Kinoplakat: "Liebe ist der einzige Grund, für den wir zu sterben bereit sind."
Die Dialoge sind spärlich gesät, doch wenn gesprochen wird, dann sind es ungeheuer philosophische, schöne Gedanken über die Liebe und das Glück und welche Stellung man ihnen im Leben beimessen sollte. Ein Film, der einen sehr nachdenklich stimmt, auch wenn er sehr krasse Ideen und Ideale zweier ungewöhnlicher Menschen darlegt.
Schauspielerisch ist dieser Film absolut und ohne Zweifel optimal besetzt: Da wäre zum einen Daniel Brühl, der den eher introvertierten, nachdenklichen Dichter Paul Krantz sehr berührend spielt. Zum anderen ist da der sehr talentierte August Diehl, der den Günther Scheller als sehr intensiv und aufbrausent verkörpert und damit den Gegenpol zum eher rational denkenden Paul bildet. Das absolute Prunkstück dieses Filmes ist aber die noch sehr junge Anna Maria Mühe, die die in sexuellen Dingen äußerst freizügige Hilde mit einer ungeheuren Intensität verkörpert, so dass man absolut nachvollziehen kann, warum Paul für dieses Mädchen töten würde. Eine wahrlich grandiose Leistung. Erwähnung finden sollte auch noch der eher unbekannte Thure Lindhardt, der die große Liebe Günthers spielt und mit diesem eigentlich nur spielt und sein Herz damit bricht.
Fazit
Insgesamt ist dies ein Film, der mit einer tollen und intensiven Bildsprache, einer berührenden und vor allem wahren Geschichte und perfekt besetzten Darstellern überzeugen kann.
Moritz Stock - myFanbase
02.10.2008
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Was nützt die Liebe in GedankenVeröffentlichungsdatum (DE): 24.11.2004
Länge: 89 Minuten
Regisseur: Achim von Borries
Drehbuchautor: Hendrik Handloegten & Annette Hess
Genre: Romance, Drama
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Darsteller/Charaktere
Daniel Brühl
als Paul Krantz
August Diehl
als Günther Scheller
Anna Maria Mühe
als Hilde Scheller
Jana Pallaske
als Elli
Thure Lindhardt
als Hans
Julia Dietze
als Lotte
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