Somersault - Wie Parfüm in der Luft

Inhalt

Heidi (Abby Cornish) ist sechzehn Jahre alt und sehnt sich nach Nähe und Wärme, die ihr ihre alleinerziehende Mutter nicht immer geben kann. Also sucht sie sich diese bei anderen. Eines Tages erwischt ihre Mutter sie mit dem Freund der Mutter. Auf den folgenden Streit entscheidet Heidi, ihr zu Hause zu verlassen und reißt aus. Irgendwie versucht sie sich durch die Welt zu schlagen und landet schließlich im Skigebiet um Lake Jindabyne. Dort trifft sie Joe (Sam Worthington), in den sie sich verliebt. Dieser erwidert ihre Gefühle zunächst nicht. In einem Hotel lernt sie die Besitzerin Irene (Lynette Curran) kennen, die ihr ein Zimmer gibt. Außerdem begibt sie sich auf Jobsuche und scheint wirklich Fuß fassen zu können, aber die Probleme lassen nicht lange auf sich warten...

Kritik

Somersault ist ein äußerst sinnlicher Film, der seine Besonderheit vor allem durch die Kameraführung und die musikalische Untermalung erhält. Am Anfang erinnert er etwas an den Film „Thirteen“, doch der Konflikt geht schnell in eine andere Richtung.

Als die Mutter sie mit deren Freund erwischt, flüchtet Heidi anstatt sich mit ihrer Mutter und dem Ereignis auseinander zu setzen. Diese Entscheidung mag für den ein oder anderen zu Beginn des Films etwas drastisch und unüberlegt erscheinen, aber spätestens am Ende kann jeder diesen Schritt nachvollziehen. Nun darf man auch nicht vergessen, dass Heide erst sechzehn Jahre ist und noch einige kindliche Seiten an sich hat. Außerdem merkt man schnell, dass es auch gar nicht um richtig oder falsch, nachvollziehbar oder unlogisch, kurzum schwarz oder weiß geht, denn wie im wahren Leben sind die Probleme auch in Somersault nicht so einfach gestrickt. Dieser Vielschichtigkeit versucht man hier auf den Grund zu gehen.

Der Film ist in jeder Beziehung emotional und die Inhalte wurden mit kunstvoll eingesetzten filmischen Mitteln großartig in Szene gesetzt – bis ins kleinste Detail. Dabei wurde nicht nur auf die Haupthandlung besonderes Augenmerk, sondern auch auf die Nebenrollen und deren Geschichten großen Wert gelegt, was den Film unterstützt und abrundet. Im Gesamtkonzept des Filmes steht dabei der Begriff Vergebung ganz oben, ein durchaus heikles Thema. Aber die Umsetzung behandelt das Thema derart gefühlvoll, dass man ohne über das Verzeihen können nachzudenken, das Kino nicht verlassen wird.

Fazit

Mit Somersault bekommt man kein Hollywoodkino zu sehen, aber das gibt es ja auch wie Sand am Meer. Wer mal wieder einen besonderen Film sehen will, der die Sinne inspiriert, der wird mit Somersault sicherlich seine Freuden haben.

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