Bewertung
Marco Kreuzpaintner

Krabat

Alles auf dieser Welt hat seinen Preis.

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Elternlos streift der junge Krabat (David Kross) durch das hungernde, vom Dreißigjährigen Krieg verwüstete Deutschland, als eines Nachts eine unheimliche Stimme in seine Träume dringt und ihn zur Schwarzen Mühle am Koselbruch führt. Dort bietet ihm der Meister der Mühle (Christian Redl) eine Lehre an, die Krabats Leben für immer verändern soll. Unter den elf Mitgesellen lernt er seinen besten Freund Tonda (Daniel Brühl) kennen, durch den Meister die Macht der Schwarzen Magie.

Doch als sich Krabat in Kantorka (Paula Kalenberg), ein Mädchen aus dem benachbarten Dorf, verliebt, offenbart der Meister sein wahres Gesicht. Denn nur die Liebe kann den Fluch der schwarzen Mühle brechen, der jedes Jahr einem der Gesellen das Leben nimmt...

Kritik

Nachdem Otfried Preußler mit "Krabat" ein Meisterwek geschaffen und den Deutschen Jugendbuchpreis gewonnen hat, ist es kein Wunder, das "Krabat" nun verfilmt worden ist. Ich muss gestehen, ich habe Preußlers Roman mit Begeisterung verschlungen, erwartete aber trotzdem nicht viel von dem Kinofilm, da sich meine Erwartungen erfahrungsgemäß bei Verfilmungen vieler Bücher fast nie erfüllen. Deswegen bin ich also unvoreingenommen ins Kino gegangen und hatte mich ehrlich gesagt schon auf die nächste Enttäuschung eingestellt. Aber meine Befürchtungen blieben unbegründet.

Die Handlung ist nicht typisch aufgebaut in Einleitung, Hauptteil und Schluss, sondern es findet eine circa zehnminütige Einleitung statt, wie es Krabat in die Mühle verschlägt und welche Arbeiten er dort zu verrichten hat. Danach fängt erst die eigentliche Handlung an, ohne jedoch einen richtigen Höhepunkt zu erreichen. Das heißt aber nicht, dass "Krabat" langweilig oder stellenweise langatmig ist, im Gegenteil, die Spannung steigert sich immer mehr und die Zuschauer warten sehnsüchtig auf die Aufklärung der vielen mystischen Fragen. Unterhaltungswert hat "Krabat" auf jeden Fall, denn man wird sofort in die magische Welt entführt, wobei der Schluss des Films stets undurchschaubar bleibt.

Natürlich kommen die Magie und der Fantasyfaktor auch nicht zu kurz. Die Effekte sich überragend gut gemacht, so dass sie durchaus mit großen Kinoproduktionen wie "Harry Potter" mithalten können. Der Film entwickelt seine eigene Richtung und versucht nicht, sich krampfhaft mit der "Harry Potter"-Reihe messen zu wollen. Erwähnenswert sind außerdem die tolle Kulisse und die Landschaft, mit deren Hilfe man sich gut das Leben nach dem Dreißigjährigen Krieg vorstellen kann. Ein großes Lob an das Filmteam, die die Drehorte passend ausgewählt haben. Bemerkenswert sind auch die Darsteller, die alle ihr Bestes gegeben haben und dies auch auf der Leinwand an die Zuschauer vermitteln können. Besonders gut haben mir Daniel Brühl und Newcomer David Kross gefallen. Man wird von letzterem sicherlich noch viel zu sehen bekommen.

Das einzige, was man an "Krabat" auszusetzen hat, ist die Kampfszene zwischen den zwölf Gesellen und einer Gruppe von Räubern. Die Kamera ist hier viel zu sehr verwackelt, so dass man nicht immer viel erkennen kann und es auf die Dauer nervig ist.

Zum Schluss muss ich sagen, dass ich wirklich positiv überrascht von dem Film war, da sich erstens "Krabat" sehr an seine Vorlage von Preußler orientiert hat und zweitens für eine deutsche Filmproduktion die Effekte und Mystik sehr glaubhaft dargstellt worden sind. "Krabat" ist der beste Beweis dafür, dass auch deutsche Filme durchaus etwas bieten können und sogar so manche große Kinoproduktionen in den Schatten stellen.

Fazit

Grandiose Darsteller, spannende Story und großartige Effekte – was will man mehr?

Tanya Sarikaya - myFanbase
12.10.2008

Diskussion zu diesem Film