Bewertung
Oliver Stone

World Trade Center

The World Saw Evil That Day. Two Men Saw Something Else.

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Inhalt

New York, es ist der 11. September 2001: Um 8:46 Uhr stürzt das Flugzeug des Fluges AA 11 in den Nordturm des World Trade Centers in Lower Manhattan. Zunächst gehen alle von einem Versehen aus. Die Einsatzkräfte werden verständigt. Unter ihnen auch der Sergeant John McLoughlin (Nicolas Cage). Er ist ein erfahrener Kollege und Fachmann auf dem Gebiet Terroreinsätze. Schon bei den Anschlägen im Jahr 1993 auf das World Trade Center war er im Einsatz. Gemeinsam mit seinen Männern macht er sich auf den Weg.

Die Gebäude müssen evakuiert werden, doch das ist gar nicht so leicht. Vor Ort herrscht Panik und 17 Minuten nach dem ersten Flugzeug fliegt das zweite in den Südturm ein. Nun ist klar, es handelt sich um einen Terroranschlag, auch der Anschlag auf das Pentagon spricht sich in New York schnell herum. McLaughlin und seine Männer befinden sich auf den Weg in die U-Bahn-Ebene, als sie plötzlich eine riesige Druckwelle verspüren. Die Decke über ihnen stürzt ein. Ein paar der Männer gelingt es, in einen Aufzugschacht zu flüchten. Doch auch dort überleben nur McLaughlin und sein jüngerer Kollege Will Jimeno (Michael Pena) schwer verletzt und unter Tonnen von Stahl verschüttet. Beide sind bewegungsunfähig, doch sie geben die Hoffnung auf eine Rettung nicht auf...

Kritik

Der 11. September 2001, der Tag, der die Amerikaner und mit ihnen die westliche Welt nachhaltig veränderte und schockierte. 3015 bis 3018 Menschen starben bei den vier Flugzeugentführungen (die Listen weichen oftmals voneinander ab). Knapp fünf Jahre nach dem Anschlag hat sich auch Hollywood aus dem Schock gelöst und begann, das Erlebte in Spielfilme zu packen. Schon 2002 erschien der erste Film zum Drama um den 11. September: "9/11" war ein erschütternder Augenzeugenbericht zweier französischer Regisseure. In dem 2006 erschienen "Flug 93" wurde das Schicksal der Passagiere des in Pennsylvania abgestürzten Flugzeuges nachempfunden und schockierend dokumentiert. Nun war es an der Zeit, dass die großen in Hollywood sich an den Stoff wagten. Einer der ersten war Oliver Stone, der in "World Trade Center" das wahre Schicksal der New Yorker-Zwillingstürme aus dem Blickwinkel der beiden Polizisten McLoughlin und Jimeno erzählt. Gleichzeitig mit der Geschichte der beiden Männer wird die der beiden Ehefrauen (Maggie Gyllenhaal, Maria Bello) und die eines Staff-Sergeants (Michael Shannon), der sich aufmachte, um in New York zu helfen, erzählt.

Der Film entstand in enger Zusammenarbeit mit den beiden Männern, die tatsächlich verschüttet worden waren und die den Darstellern sowie dem Regisseur immer wieder halfen und das Erlebte so auch ein Stück weit verarbeiteten. Trotz der wahren Hintergründe und der sensiblen Aufarbeitung des Themas erhielt Regisseur Oliver Stone nicht nur Lob. Viele Hinterbliebene kritisierten den Film.

Während vor allem die erste Stunde von "World Trade Center" überzeugt und einem ein mulmiges Gefühl verleiht, verliert der Film danach etwas an Fahrt. Während der Zuschauer dabei zusieht, wie McLaughin und Jimeno ums Überleben kämpfen und ihre Ehefrauen um ihre Männer kämpfen, wird der Zuschauer mit keinem Charakter richtig warm, was schade ist, da dies wohl ausschlaggebend für die Bewertung des Filmes ist.

Bei der Darstellerwahl ließ Oliver Stone McLaughlin angeblich freie Wahl. Er konnte unter den großen Darstellern in Hollywood entscheiden und wählte schließlich Nicolas Cage aus, da er wohl als Prototyp des amerikanischen Helden gilt. Und obwohl seinem Charakter einiges an Wärme fehlt, so ist dies wohl in erster Linie nicht auf den Darsteller zurückzuführen, er spielt wie immer gut - genauso wie sein wesentlich unbekannterer Kollege Michael Pena. Als Frauen der beiden Verschütteten zeigen Maggie Gyllenhaal und Maria Bello zwar nur ansatzweise ihr Talent, überzeugen aber dennoch. Ebenso wie Michael Shannon.

Und wie bei jedem Film über eine amerikanische Katastophe, so ist auch dieser Film wieder sehr patriotisch. Wer aber von Oliver Stone gedacht hätte, dass er in dem Film klar Stellung bezieht und sich gegen die Bush-Regierung richten würde, so ist dies nicht der Fall. Der Film ist erschreckend unpolitisch, nimmt kaum Stellung und erzählt nur.

Fazit

Von Oliver Stone hätte man etwas mehr erwartet. "World Trade Center" ist trotz einiger Schwächen ein erschütternder, einfühlsamer und realistischer Film über den Anschlag auf New York.

Eva Klose - myFanbase
20.10.2008

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