Bewertung
Robert Benton

Zauber der Liebe

Lassen Sie sich auch verzaubern!

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Inhalt

In diesem Drama geht es um drei Lebens- und Liebesgeschichten: Philosophie-Professor Harry Stevenson (Morgan Freeman) ist ein Beobachter. Er beobachtet Menschen und hat auch ein Gespür für sie. Jeden Morgen trinkt er seinen Kaffee bei dem fast glücklich verheirateten Bradley Smith (Greg Kinnear). Dieser ist so mit seiner Ehe beschäftigt, dass seine Frau Kathryn (Selma Blair) sich vor seinen Augen in eine andere Frau (Stana Katic) verliebt. Kurzerhand verlässt sie ihn - und er trifft auf Diana (Radha Mitchell).

Währenddessen trifft der Ex-Junkie Oscar (Toby Hemingway), der in Bradleys Café kellnert, auf Chloe (Alexa Davalos) und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Für die beiden scheint alles gut zu laufen, alles bis auf das Finanzielle. Die Frage ist, was diese Figuren gemeinsam haben? Sie holen sich alle Ratschläge bei Professor Stevenson, der sich aus persönlichen Gründen von der Universität hat beurlauben lassen. Chloe und Oscar beschließen, zu heiraten um ihre Träume in Erfüllung gehen zu lassen, doch Chloe hat Angst. Sie bittet Professor Stevenson, ihr und Oscar ein Vater zu sein. Sie wären so jung und brauchen Führung, doch dieser lehnt ab, aufgrund eines persönlichen Schicksalsschlages, den er nicht verkraften kann.

Es gibt verschiedene Arten der Liebe, die uns jeden Tag begegnet und die ein Garant dafür ist, dass alles wieder gut wird, wie auch hier. Man muss den Zauber nur zulassen...

Kritik

Der Film basiert auf dem Roman von Charles Dexter "Feast of Love" und im Grunde geht es dabei um die verschiedenen Arten der Liebe und vor allem auch um die Tragik der Liebe. Die Story selbst ist weit entfernt von der Realität und auch bei der Umsetzung weiß man als Zuseher manchmal nicht, was der Regisseur eigentlich sagen will. Doch wie so oft auch im Leben muss man ab und zu darauf vertrauen, dass alles gut wird und abwarten.

Morgan Freeman spielt den weisen Professor mit viel Erfahrung und einem Blick fürs Detail. Jedoch hat es den Eindruck, als ob Freeman die "göttlichen" Rollen anzieht. Die Rolle des weisen Professors mit gebrochenem Herzen wirkt aber authentisch und findet auch Zugang zum Publikum. Auch Jane Alexander in der Rolle seiner liebenden Frau ist sehr überzeugend. Das Paradoxe an diesem Film (und allgemein am Leben) ist: Professor Stevenson kann Menschen sehr gut beurteilen und weiß immer einen Rat, wenn es aber um die eigenen Probleme und Schwierigkeiten geht, kann er diesen notwendigen Abstand nicht wahren und versagt. Dieses Gefühl des Versagens hat zumindest Professor Stevenson und versucht im ganzen Film einen Weg zu finden, damit umzugehen und Frieden mit sich selbst zu schließen. Aus diesem Grund lehnt er auch Chloes Bitte ab, eine Vaterrolle einzunehmen. Doch das Leben und die Menschen um ihn lehren ihn, wieder in sich zu vertrauen.

Greg Kinnear ist in der Rolle des Pechvogels und der treuen Seele gut gewählt, denn durch ihn nimmt der Charakter des Bradley Form an. Bradley hat einfach Pech mit Frauen, aber er lässt sich nicht unterkriegen. Kinnear ist in seiner Rolle so gut, dass trotz des langweiligen und naiven Charakters Bradley auf seine eigene Art und Weise dem Publikum sehr sympathisch ist. Selma Blair, bekannt aus "Eiskalte Engel" und "Hellboy", ist zwar nur in den Anfangsszenen zu bewundern, peppt die Geschichte aber mit einer Frauenbeziehung ein bisschen auf. Etwas enttäuschend ist jedoch der Charakter von Oscars Vater Bat. Fred Ward spielt nämlich einen Dauerbetrunkenen, der seinen Sohn aus dem eigenen Zuhause vertreibt; er hätte aber viel Potential gehabt, diesem Charakter mehr Tragik zu verleihen.

Auf den ersten Blick ist der Gesamteindruck des Films eher langweilig. Die Charaktere scheinen sich im Kreis zu bewegen, die Geschichten führen zu keinem Ende, es wirkt ein bisschen lose und ungebunden, doch trotzdem birgt der Schluss einen Überraschungsmoment, als alle Handlungsstränge zu einer Einheit zusammengeführt werden. Dennoch war der Film in den USA ein großer Flop, der nur 3,5 Millionen Dollar eingespielt hat und deswegen hatte er wahrscheinlich in Europa keine Chance auf die großen Leinwände, sondern nur auf das DVD-Regal.

Fazit

Ein ungewöhnliches Drama mit einer Top-Besetzung, aber wenig Handlung.

Maja Zaric - myFanbase
26.10.2008

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