Bewertung
Tony Scott

Man on Fire - Mann unter Feuer

Alle 60 Minuten wird in Lateinamerika ein Mensch entführt. 70 Prozent der Opfer überleben nicht.

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Inhalt

Mexiko: John W. Creasy (Denzel Washington) ist umgeben von Gewalt, Terror und Tod. Täglich wird er von seiner Vergangenheit eingeholt und so wird er zum Einzelkämpfer, der ein Alkoholproblem hat. Sein neuer Auftrag ist, die 12-jährige Pita (Dakota Fanning) zu beschützen. Das ist kein einfacher Job, denn im spanischsprachigen Mexiko werden täglich Kinder entführt, was auch Pita weiß, und die korrupte Polizei macht mit. Es dauert eine Weile, bis Pita zu Creasy durchdringt und langsam freunden sich beide an. Als John die Kleine zum Klavierunterricht bringt, geschieht jedoch das, was er immer verhindern wollte. Pita wird entführt und er lebensgefährlich verletzt. Als sich John einigermaßen erholt hat, schwört er Rache an allen Beteiligten der Entführung.

Kritik

Tony Scotts Thriller basiert auf einer wahren Begebenheit. Schon der Anfang war auf seine Art von Bedeutung und zog mich in den Bann. Er beschrieb in kurzen, sehr schnell geschnittenen Szenen und einer schnellen, wackelnden Kameraführung, was für eine Spannung der Zuschauer die nächsten Stunden erwarten konnte. Was mich vor allem an diesem Actionthriller fasziniert hat, war, dass keine Langeweile aufkam, denn 141 Minuten sind schon sehr lang, und man wird vom Geschehen regelrecht in den Bann gezogen. Nichts war vorhersehbar, was den Film noch spannender, anspruchsvoller und interessanter machte.

Scott und Helgeland gelang es, die Story sehr authentisch umzusetzen, was vor allem an Denzel Washington und Dakota Fanning, aber auch Radha Mitchell, sowie dem ganzen Szenarium lag. Dazu die gemeine, aber dennoch realistische, brutale Gewalt, die ich auf der Seite von John W. Creasy (Denzel Washington) nachvollziehen konnte, da er am Anfang des Filmes ein sehr gebrochener Mann war und erst dank Pita (Dakota Fanning) wieder leben und lieben lernte. Auch wenn der Film hauptsächlich die Entführung thematisiert, hat er ebenso die Freundschaft zwischen diesen beiden Charakteren immer wieder sehr gut in den Vordergrund gebracht. Man konnte richtig beobachten, wie sich Creasy durch Pita positiv verändert und wieder lachen konnte.

Bei Washington und Fanning hatte ich den Eindruck, dass diese Rollen ihnen auf den Leib geschrieben wurden, da sie beide mit Perfektion spielten. Auch wenn die Freundschaft beider immer wieder im Vordergrund des Thrillers stand, rückten Themen wie die Korruption und eben die Arbeit der Polizei nicht in den Hintergrund. So wurde es nicht langweilig. Als es hieß, Pita sei tot, hatte Creasy nichts mehr zu verlieren, denn er wollte nur Rache, was man ebenfalls nachvollziehen konnte, da er dieses Mädchen ins Herz geschlossen hatte und er nichts tun konnte, als sie entführt wurde, da er selbst außer Gefecht gesetzt wurde. Nachvollziehbar war vieles, dann wiederum einiges absolut nicht. Dazu gehörten sogar untypische Verhaltensweisen innerhalb von Pitas Familie, vor allem die des Vaters, die aber seinen Grund hatten, den ich allerdings nicht verraten möchte. Naja und korrupte Polizisten gibt es nicht nur in Mexiko, aber dass die sogar bei einer Entführung eines Kindes mitmachen, da kann einem nur schlecht werden, wenn man bedenkt, dass es Realität ist. Einzigartig fand ich für diese doch sehr ernste Story, dass man auf witzige Dialoge nicht verzichtete, sodass der Thriller nicht allzu steif herüber kam.

Die Musik passte wie die Faust aufs Auge, und immer wenn sie einsetzte, versetzte sie mir eine Gänsehaut. Vor allem am Ende hatte sie eine spezielle Wirkung, da dieses für viele ein offenes Ende ist. Ich bin jedoch mit dem Finale des Filmes zufrieden, da ich keinen großen Knall brauche. Man konnte genau sehen, was passiert. Doch ich glaube, da gehen die Meinungen auseinander.

Fazit

Es ist bereits alles gesagt. Man kann den Thriller nur empfehlen. Washington und Fanning sind in Höchstform und machen "Man on Fire" zu einem der besten Filme in diesem Genre.

Dana Greve - myFanbase
12.11.2008

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