Bewertung
Baz Luhrmann

Australia

"Welcome to Australia."

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1939, der zweite Weltkrieg rückt näher und die Welt weiß, dass es bald so weit ist. Dennoch verlässt die adlige Sarah Ashley (Nicole Kidman) ihre englische Villa, um nach Australien zu reisen. Dort im Norden von Australien besitzt ihr Mann (Anton Monsted) die 30.000 Quadratmeter große Rinderfarm "Faraway Down". Doch weil ihr Mann so viel Zeit dort verbringt, vermutet Sarah eine Affäre von ihm. Um sie vom Hafen zur Rinderfarm zu bringen, schickt ihr Mann den Viehtreiber Drover (Hugh Jackman), der bei Sarah gleich durch seine rüpelhafte Art auffällt.

Nach einer tagelangen Reise kommen sie endlich auf der entlegenen Farm an. Doch dort finden sie Sarahs Mann nur noch tot vor, vermeintlich getötet von einem Ureinwohner. Schnell merkt Sarah aber, dass sie hintergangen wurde: Mr. Fletcher, der Verwalter der Farm, hat sie hinters Licht geführt, um die Farm schnellstmöglich zu verkaufen, außerdem hat er ihr Rinder gestohlen. Um die Farm zu retten, machen sich wenig später Sarah, Drover, der kleine Aborigine-Mischlingsjunge Nullah (Brandon Walters) und einige Farmmitarbeiter auf, um die restliche Herde an Rindern zum Hafen von Darwin zu treiben. Schnell werden sie ein eingespieltes Team, doch nicht nur das Freiheitsgefühl Drovers, sondern auch die Regierung und der Luftangriff der Japaner bringen diese Harmonie in Gefahr...

Kritik

Rassismus. Immer noch ist es eines der Themen auf unserer Welt und immer noch leiden so viele Menschen darunter. Dass nun ein schwarzer Mann zum Präsident Amerikas gemacht wurde, wird dabei helfen, den Weg zu ebnen, aber dennoch stoßen zu viele Ausländer, zu viele Schwarze immer noch auf Hass und Anfeindungen.

Auch Australien kann davon eine Geschichte erzählen, eine grausame Geschichte. Lange bevor die weißen Menschen sich auf der Insel niederließen, lebten die Aborigines schon dort und die waren es dann, die unter dem Hass der Weißen leiden mussten. Dennoch waren die Frauen der Aborigines immer gut, um sich von der Arbeit abzulenken. Die Kinder, die dann daraus entstanden, waren weder schwarz noch weiß und fühlten sich oftmals heimatlos. Genau diese Kinder wurden von der australischen Regierung gesucht und teilweise gewaltsam aus den Familien gerissen, um in Heimen oder bei Adoptiveltern unter zu kommen. Um einen solchen "Creamy" geht es in "Australia". Der kleine Nullah wächst auf der Farm "Faraway Down" auf, wo seine Mutter als Hilfskraft arbeitet. Gleichzeitig fungiert Nullah auch als Erzähler des Films. So weiß man direkt, wie sich Nullah als Mischling fühlt, wie heimatlos er ist und wie einsam.

Auch mit diesem Thema wäre der Film schon gut gefüllt, doch Luhrmann wäre nicht Luhrmann, wenn er nicht noch mehr eingebracht hätte. Und damit ist nicht die unausweichliche romantische Beziehung von Sarah Ashley und Drover gemeint. Denn neben den beiden Themen spielt die interne Viehpolitk und auch der Angriff der Japaner auf Darwin eine große Rolle. Dennoch muss gesagt werden, dass die Verbindungsstory zwischen all den Themen und die Story an sich nicht besonders einfallsreich ist. Alles erinnert etwas an die großen Epik-Filme der früheren Generationen.

Nicole Kidman für die Hauptrolle zu gewinnen war für Luhrmann schon bei "Moulin Rouge" ein Volltreffer. Und auch hier erweist sich die Australierin als Glücksgriff für den Film. Von der anfangs naiven bis hin zur leidenschaftlichen Frau spielt Kidman überaus großartig. Vom Gang, über die Stimme bis hin zur Gestik scheint sie die Entwicklung des Charakters durchzumachen. Ähnliches gilt für Hugh Jackman, der ebenfalls großartig spielt. Vor allem die Chemie der beiden ist den ganzen Film hindurch spürbar. Und auch der kleine Aborigine-Junge Brandon Walters überzeugt in seiner ersten Filmrolle außerordentlich.

Fazit

Nein, fehlerlos ist dieser Film nicht. Aber was soll's, er ist großartige Unterhaltung vom Anfang bis zum Ende mit einer großartigen Nicole Kidman und einem großartigen Hugh Jackman.

Eva Klose - myFanbase
28.12.2008

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