Bewertung
Juan Antonio Bayona

Waisenhaus, Das

Und die Kinder spielen weiter, immer weiter...

Foto: Copyright: 2008 Universum Film GmbH
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Inhalt

Laura (Belén Rueda) und ihr Mann Carlos (Fernando Cayo) kaufen das leerstehende Waisenhaus, in dem Laura aufgewachsen ist, um dort ihren Sohn Simón (Roger Príncep) großzuziehen und ein Heim für behinderte Kinder aufzubauen. Doch Simón verändert sich in seinem neuen Zuhause und spricht von unsichtbaren Kindern, die mit ihm spielen. Als Simón schließlich spurlos verschwindet, beginnt Laura zu glauben, dass ihr Sohn von seinen imaginären Freunden geholt wurde. Verzweifelt versucht sie, dass Rätsel um das Waisenhaus zu lösen und ihren Sohn zurück zu bekommen.

Kritik

Nachdem mir zuletzt die spanische Horrorproduktion "REC" sehr gut gefallen hat, kann ich auch dem im gleichen Zeitraum in Spanien entstandenen Gruselthriller "Das Waisenhaus" eine hohe Qualität bescheinigen. "Das Waisenhaus" ist ein ruhiger, in kühlen Farben gehaltener Horrorthriller, der nicht auf Effekte und Slasher-Szenen, sondern auf Emotionen und Spannung setzt.

Der Film zeigt intensiv das Leiden der Familienmutter Laura, die verzweifelt nach ihrem verschwundenen Sohn sucht und gegen die Widerstände ihres Mannes und der Polizei, die sie langsam für verrückt halten, an die unheimlichen Vorgänge in dem alten Waisenhaus zu glauben beginnt. Dabei wird die Spannungsschraube immer weiter angezogen, bis zum großen Finale. In einigen Momenten, wie während der unheimlichen Seance, ist man als Zuschauer drauf und dran, seine Fingernägel mit heftigen Kauattacken zu malträtieren.

Ganz frei von logischen Ungereimtheiten ist der Film nicht, doch fällt dies kaum ins Gewicht. Die Schauspieler machen ihre Sache gut und wurden dafür auf mehreren Filmfesten ausgezeichnet. Auch die Kulissen, vor allem das alte Waisenhaus an der Küste im Schatten eines stillgelegten Leuchtturms, sind sehr sehenswert.

Fazit

"Das Waisenhaus" ist definitiv kein Horrorfilm für zwischendurch, sondern anspruchsvoller, schwerer Grusel mit vielen Emotionen und Momenten, die den Zuschauer in Anspannung versetzen.

Maret Hosemann - myFanbase
02.01.2009

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