Bewertung
Frank Darabont

Nebel, Der

Der Glaube spaltet sie, das Unheimliche kreist sie ein, doch es ist die Angst, die alles verändert.

Foto: Copyright: 2008 Universum Film GmbH
© 2008 Universum Film GmbH

Inhalt

Nach einem Sturm breitet sich in einer kleinen Stadt am Rande einer Militärbasis ein unheimlicher Nebel aus. Eine Gruppe von Menschen, darunter der Zeichner David Drayton (Thomas Jane) und sein kleiner Sohn Billy (Nathan Gamble), hat sich im örtlichen Supermarkt verbarrikadiert und muss erkennen, dass in dem undurchdringlichen Nebel fremdartige und blutrünstige Kreaturen ihr Unwesen treiben. Die verzweifelten Versuche der Leute, aus dem Supermarkt zu entkommen, fordern grauenvolle Todesopfer. Bald macht sich panische Angst und Wahnsinn breit und die religiöse Fanatikerin Mrs. Carmody (Marcia Gay Harden) findet immer mehr Zuhörer.

Kritik

Den Namen Stephen King nicht zu kennen, ist in etwa so, als hätte man noch nie etwas von einem gewissen Brad Pitt gehört oder wüsste nicht, dass es auch in der Musik eine Madonna gibt. Stephen King ist und bleibt "Mr. Horror", egal, ob man seine Werke nun mag oder nicht. Mit "Der Nebel" wird uns wieder einmal eine Stephen-King-Verfilmung präsentiert, die wievielte weiß ich nicht, und wenngleich es sich nicht um die beste filmische Umsetzung eines King-Stoffes handelt, ist das Ergebnis doch recht sehenswert.

In dem mittelgroßen Supermarkt, der einer Gruppe von Menschen als Schutz vor dem Nebel dient, entsteht schnell eine klaustrophobische Atmosphäre, die der Zuschauer gut nachempfinden kann. Den Menschen mangelt es zwar logischerweise nicht an Lebensmitteln, doch die Angst vor den grauenhaften Kreaturen und die wachsende Erkenntnis, dass die aus Glas bestehende Front des Ladens keinen ausreichenden Schutz bietet, wiegt weit schwerer als die Erleichterung, dass man wenigstens nicht verhungern oder verdursten wird. In dieser schweren Krise, die für den menschlichen Verstand kaum fassbar ist, entsteht unter den verschiedenen, zusammengesperrten Personen nur wenig harmonischer Zusammenhalt, vielmehr gipfelt die Angst mehr und mehr in Wahnsinn und Aberglaube. Die meisten der Menschen werden nur noch auf ihre niedrigsten Instinkte reduziert und sind zum Blutvergießen bereit, um ihre eigene Haut zu retten. Die Weltuntergangspredigerin Mrs. Carmody, herrlich furchteinflössend und hassenswert gespielt von Marcia Gay Harden, wird für viele der völlig verängstigten Leute von einer nervigen Spinnerin zur Prophetin mit direktem Draht zu Gott. Sie hetzt die "Gläubigen" gegen die ihrer Meinung nach "Ungläubigen" auf. Natürlich lassen sich dabei so einige Klischees ausmachen und als Zuschauer kann man sich wirklich nur mit der kleinen Gruppe um Hauptheld David, die sich eben nicht von der Angst beherrschen lässt, identifizieren, doch ist dies einem Horrorfilm angemessen.

Die Effekte sind insgesamt sehr gut gelungen. Die Kreaturen aus dem Nebel verfehlen ihre Wirkung nicht und spielen mit der menschlichen Urangst vor Insekten und Spinnen. Gigantische Vier- und Achtbeiner mit Stacheln und Flügeln machen den Menschen in diesem Film das Leben zur Hölle und lassen die Zuschauer diesen Schrecken nachvollziehen. Auch die Geräusche und die Musikuntermalung ergänzen sich gut mit den Effekten und fördern die Atmosphäre.

Fazit

Diese Stephen-King-Verfilmung bietet gute Horrorunterhaltung mit sehenswerten Effekten. Das Hass-Highlight des Films ist Marcia Gay Harden als religiöse Fanatikerin.

Maret Hosemann - myFanbase
05.02.2009

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