Bewertung
Francis Ford Coppola

Bram Stokers Dracula

True Love Never Dies...

Foto: Copyright: Sony Pictures Home Entertainment
© Sony Pictures Home Entertainment

Inhalt

Jede gute Horrorgeschichte beginnt mit einer tragischen Liebe, so auch die Gesichte des rumänischen Prinzen Vlad Dracul (Gary Oldman). Nach dem Fall von Konstantinopel versuchen die Osmanen Europa zu erobern. Im Namen der Kirche wird der Prinz von seiner geliebten Ehefrau Elisabeta (Winona Ryder) weggeschickt, um das Christentum zu verteidigen. Der Prinz ist in seiner Verteidigung sehr erfolgreich und kehrt siegreich zu seiner geliebten Elisabeta zurück. Jedoch erwarten ihn bei seiner Rückkehr Schmerz und Leid, denn seine geliebte Frau hat sich in den Freitod gestürzt, weil sie von den Türken Nachricht erhalten hatte, Prinz Dracul sei gestorben und ohne ihn war ihr Leben wertlos. Als Prinz Dracul erfährt, dass Elisabeta wegen ihres Selbstmordes exkommuniziert wurde, entsagt er dem Christentum und Gott. Dracul trinkt von der Quelle des ewigen Lebens – dem Blut – und wird zum ewigen Leben verdammt, in welchem Blut ihn nähren soll. Prinz Vlad Dracul wird zum Vampir – zu Graf Dracula.

Jahrhunderte später reist der Londoner Anwalt Jonathan Harker (Keanu Reeves) nach Transsylvanien, um mit einem gewissen Grafen Dracula einige Immobiliengeschäfte abzuschließen. Er lässt dabei seine Verlobte Wilhelmina Murray – Mina genannt – (Winona Ryder) nur ungern zurück, aber er möchte sie sofort nach seiner Rückkehr nach London heiraten. Seine Pläne werden jedoch zerstört, nachdem er merkt, dass er nicht Graf Draculas Gast, sondern Gefangener ist. Des Grafen Interesse haben nie die Londoner Immobilien geweckt, sondern die schöne Verlobte von Jonathan Harker. Mina war die Reinkarnation seiner geliebten Elisabeta und der Graf sieht seine Chance für eine Wiedervereinigung mit seiner einzigen und großen Liebe. Doch will er so ein Leben – verdammt bis in alle Ewigkeit - für seine Liebste? Wo es die Bösen gibt, muss es auch Gute geben – verkörpert von Professor Abraham van Helsing (Anthony Hopkins) –, die bei ihrer Jagd auf die Blutsauger keine Furcht kennen. So wie jede gute Horrorgeschichte mit einer tragischen Liebe beginnt, endet sie meistens mit dem Tod – was in diesem Fall jedoch nicht viel heißen mag...

Kritik

Der Regisseur dieses Kunstwerkes ist Francis Ford Coppola, der schon mit der Verfilmung von Mario Puzos "Der Pate" sein unglaubliches Talent bei der Verfilmung literarischer Meisterwerke unter Beweis gestellt hat. Es ist zwar eine Horrorgeschichte, aber trotzdem schafft es Coppola, die Liebe in den Vordergrund zu stellen. Viele Szenen sind zwar zum fürchten, aber Grund für Albträume gibt es keinen. Vielmehr wird das Verlangen nach der einzigen Kostbarkeit in Graf Draculas Leben – seine Liebe zu Elisabeta/Wilhelmina – sehr intensiv und manchmal auch extrem dargestellt. Liebe kennt keine Grenzen, so auch nicht die dunkle, mystische, tödliche Liebe zu einem Monster.

Gary Oldman brilliert in seiner Rolle als Prinz Vlad Dracul alias Graf Dracula. Den kalten, gelassenen Vampir bringt er gekonnt rüber, genauso wie den fühlenden, brechenden Mann, dessen Herz sich nie von dem Verlust seiner Liebe erholt hat. Seinem leidenden Gesicht, wenn er Mina zum ewigen Leben verdammen soll, nimmt man die leidenschaftliche Liebe ab, seinen Augen die Untentschlossenheit. Winona Ryder ist in ihrer Rolle als Geliebte des Grafen etwas unsicher, doch sie schafft es am Ende, den Zuseher von ihrer Liebe zum Prinzen zu überzeugen. Keanu Reeves ist in der Paraderolle des guten Menschen und Vertrauten unschlagbar, wie er es auch in anderen Werken schon bewiesen hat. Anthony Hopkins spielt seinen Part des intelligenten, offenen Professor, der die Welt vor dem Bösen retten will, ebenfalls sehr gut. Auch seine kurzzeitige Schwäche, als Mina ihn verführen will, überzeugt das Publikum gänzlich.

Das Gesamtwerk überzeugt sichtlich, obwohl manche Szenen nicht für jugendliche Augen geeignet sind. Doch Schnitt, Musik und Story strotzen vor Qualität, denn der Film hat absolutes Klassiker-Potential.

Fazit

Dramatisch gruselige Liebesgeschichte der feinsten Art.

Maja Zaric - myFanbase
18.02.2009

Diskussion zu diesem Film