Bewertung
Charles Walters

Oberen Zehntausend, Die

True Love, die Zweite.

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Inhalt

Diese Geschichte beginnt mit einer Scheidung. Oder besser gesagt mit einer Hochzeit! Tracy Samantha Cord (Grace Kelly) gehört der amerikanischen High Society an und ist im Begriff, das zweite Mal zu heiraten. Ihr Auserwählter ist George (John Lund), ein ehrenwerter Mann, der sich in der Firma ihres Vaters hochgearbeitet hat. George ist liebenswert und ehrlich, doch er ist Tracy nicht ebenbürtig und George betont das auch immer wieder, was Tracy in den Wahnsinn treibt. Als ob sie nicht schon genug Ärger mit dem fehlenden Selbstbewusstsein ihres Verlobten hätte, nein, einen Tag vor der Hochzeit kehrt ihr Ex-Mann Dexter (Bing Crosby) anlässlich eines Jazz-Festivals ins Nachbarhaus zurück und möchte Tracy wieder zurückgewinnen. Für eine Lady der High Society wären diese Hindernisse kein Grund, das Handtuch zu werfen, wenn da nicht ihr Vater (Sidney Blackmer) wäre, der seine Familie hat sitzen lassen, um mit einer jungen Tänzerin seinen Lebensabend zu genießen. Die Untreue des Vaters soll im Boulevardmagazin "Spy" breitgetreten werden, falls Tracy nicht einwilligt, zwei Reporter auf ihrer Hochzeit zu empfangen, die über die Festlichkeiten berichten. Widerwillig erklärt sich Tracy bereit, da sie sich den Reportern überlegen fühlt und sich über sie lustig machen will. Doch erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt.

Die Reporter Mike Connor (Frank Sinatra) und Liz Imbrie (Celeste Holm) fühlen sich im Hause der Cords sehr wohl, verstehen aber das seltsam übertriebene Verhalten der Tochter nicht, da sie nichts von der Erpressung ihres Chefs wissen. Mike freundet sich im Laufe der Reportage mit Tracy an und verliebt sich in sie. Das bringt das Fass zum überlaufen und Tracy ist trotz ihrer aristokratischen Haltung und ihren moralischen Vorstellungen so verwirrt, dass am Abend vor der Hochzeit alles im Chaos zu versinken droht...

Kritik

Der Film basiert auf dem Broadwaystück "The Philadelphia Story" aus dem Jahr 1939 und der Komödie "Die Nacht vor der Hochzeit" aus dem Jahr 1940. Der Film wurde 1956 unter dem Originaltitel "High Society" als Musical bekannt. Das wohl bemerkenswerte an dem Film ist die Besetzung. Jazz-Legenden wie Louis Armstrong, Frank Sinatra und Bing Crosby in einem Film sind wahrlich eine Seltenheit. Die Story ist weder originell, noch überraschend und doch schaffen es die Stars, den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln. Das könnte unter anderem auch an den Slapstick-Talenten Sinatra und Crosby liegen. Nicht nur im Musikalischen, sondern auch im Schauspielerischen ergänzen sich die beiden vollkommen. Grace Kelly sprüht nur so vor Leben und ist eine sehr sympathische Heldin, wobei man als Zuschauer nicht sicher ist, ob man lieber mit ihr streiten, oder sie in den Arm nehmen soll. Einfach göttlich! Sie stellt auch ihr musikalisches Talent unter Beweis und verzaubert das Publikum gemeinsam mit Bing Crosby bei dem Stück "True Love", das wahrlich unter die Haut geht.

Besonders hervorzuheben ist in diesem Film natürlich die Musik. Louis Armstrong, der sich selbst spielt, bezaubert an der Trompete und mit seiner unverwechselbaren Stimme. Der Film ist ein wahres Fest für alle Sinne. Die Komödie überzeugt durch Musik, großartige schauspielerische Leistung und Charme.

Fazit

Nostalgisch, komisch, perfekt inszeniert und ein Soll für alle Musical-Liebhaber.

Maja Zaric - myFanbase
23.02.2009

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