Bewertung
Sean Ellis

Cashback

Liebe versteckt sich zwischen den Sekunden.

Foto: Copyright: 2008 Universum Film GmbH
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Inhalt

Seit der Trennung von Suzy (Michelle Ryan) leidet Kunststudent Ben (Sean Biggerstaff) unter Schlaflosigkeit. Um die acht Stunden, die ihm somit mehr zur Verfügung stehen, wenigstens sinnvoll zu nutzen, nimmt er einen Job in der Nachtschicht eines Supermarktes an. Ben entwickelt die Fähigkeit, die Zeit anzuhalten, und nutzt diese, um all die schönen Frauen, die in den Supermarkt kommen, zu zeichnen. Schon bald schlägt sein Herz jedoch nur noch für seine Kollegin Sharon (Emilia Fox).

Kritik

Im Jahr 2004 drehte Regisseur Sean Ellis den Kurzfilm "Cashback" und erntete hervorragende Kritiken. Der 18-minütige Film wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, wie dem Grand Prix beim Best European Short Film Festival und dem Gold Hugo beim Chicago International Film Festival, so dass sich Ellis entschloss, mit dem gleichen Cast einen kompletten Spielfilm zu drehen. Aus 18 wurden 102 Minuten.

"Cashback" ist in erster Linie ein Kunstfilm, der nicht auf eine temporeiche und spannende Handlung, sondern auf besondere Bilder und interessante Ideen setzt. Der menschliche Körper und die Sexualität spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn der Hauptcharakter Ben ist ein Künstler, der am liebsten die Schönheit und Sinnlichkeit von Frauen einfängt und daher im Supermarkt immer wieder die Zeit einfriert, um die Kundinnen auszuziehen und zu malen. Zudem erfahren wir in Rückblenden, wann und unter welchen Umständen Ben seine ersten Erfahrungen mit nackten Frauen gemacht hat. So entstehen eine ganze Reihe ästhetisch ansprechender und erotisch angehauchter Szenen.

Weiterhin setzt der Film auf Humor durch verschrobene Nebencharaktere, wie Bens besten Freund Sean (Shaun Evans), der ständig Frauen anbaggert und Ohrfeigen kassiert, Bens Kollegen Matt (Michael Lambourne) und Barry (Michael Dixon), die den Supermarkt als ihre Spielwiese betrachten und jede Menge Unsinn anstellen, Bens Chef Jenkins (Stuart Goodwin), der an Selbstüberschätzung leidet, und Brian (Marc Pickering), einen weiteren Kollegen, der einen Kung-Fu-Tick hat. Hier liegt allerdings auch eine Schwäche des Films, da diese Charaktere doch ein wenig klischeehaft geraten sind und ein gewisses Nervpotential aufweisen. Man hat komplett darauf verzichtet, Ben einen normalen Geschlechtsgenossen zur Seite zu stellen.

Da die Handlung, wie erwähnt, weder Tempo noch besondere Spannung besitzt, weist der Film einige Längen auf, wohl auch, weil durch die Umgestaltung von einem Kurzfilm in einen Spielfilm die eine oder andere Szene zuviel eingebaut wurde.

Fazit

"Cashback" ist ein Kunstfilm, der interessante Bilder und Ideen bietet, aber nicht frei von Klischees und Längen ist.

Maret Hosemann - myFanbase
24.02.2009

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