Bewertung
Michael Bartlett, Kevin Gates

Zombie Diaries, The

Mach dich bereit ... dieses Mal ist es real.

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Inhalt

Eine rätselhafte Seuche verwandelt Menschen in blutrünstige Zombies. Mehrere Personen filmen die Ereignisse und lassen so die "Zombie Diaries" entstehen. Ein vierköpfiges Reporterteam aus London ist gerade unterwegs, um über die Seuche zu berichten, als diese in England ausbricht. Einen Monat später sind drei Menschen auf der Suche nach Lebensmitteln und Überlebenden, während sich eine andere Gruppe von Menschen auf einer Farm barrikadiert hat und die immer zahlreicher werdenden Zombies abzuwehren versucht.

Kritik

Nach den wenigen Informationen und Kritiken, die ich zuvor über diesen Film gelesen hatte, machte ich mir leise Hoffnungen auf einen kleinen Zombieklassiker, der wie schon "28 Days Later" und "REC" den menschenverspeisenden Untoten fernab von Hollywood ein neues, furchteinflößendes Gesicht gibt. Den Willen, eine solche Perle zu sein, sieht man diesem Film schon an, nur reicht der Wille allein nicht aus.

Das ganze Geschehen so zu zeigen, wie die Charaktere es filmen, also in wackeliger Handkamera-Optik, hat schon so manches Mal ganz gut funktioniert. Das bekannteste Beispiel mit der bösen Hexe im tiefen Wald, die drei Filmstudenten das beste und letzte Filmmaterial ihres Lebens beschert, dürfte hinlänglich bekannt sein. Bei den "Zombie Diaries" ergibt sich allerdings ein Glaubwürdigkeitsproblem. Dass ein Reporterteam, das gerade eine Dokumentation dreht, als die Seuche ausbricht, alles filmt, was dann passiert, ergibt Sinn, doch dass auch zwei andere Gruppen von Personen praktischerweise eine Kamera dabei haben und das ganze blutige Drama aufnehmen, wirkt schon arg konstruiert. Welches Motiv haben Menschen, deren Leben plötzlich durch die Seuche ins Chaos gestürzt wurden und die jede Minute des Tages um ihre Sicherheit fürchten müssen, sich eine Kamera zu schnappen und jeden Schritt zu filmen? Es vergeht immerhin ein Monat, haben die Leute die ganze Zeit über gefilmt oder genau nach einem Monat des blanken Terrors damit angefangen? Die Antworten darauf werden nicht einmal im Ansatz gegeben. Auch ein Horrorfilm sollte in sich stimmig sein, erstrecht, wenn wie hier der Anspruch erhoben wird, den Horror besonders real darzustellen.

Die Charaktere sind insgesamt die große Schwäche des Films. Keine der Gruppen, die in diesem Film auftreten, strahlt so etwas wie Zusammenhalt aus. Vielmehr wird immer wieder der Eindruck vermittelt, dass sich die Leute untereinander überhaupt nicht mögen, wodurch sich auch auf den Zuschauer nur wenig Sympathie für die Charaktere überträgt. Schließlich schwenkt der Film sogar dahin um, dass nicht die Zombies, sondern Menschen die schlimmsten Fieslinge sind. Dadurch wird das Gesamtbild ein wenig verzerrt und man fühlt sich beinahe um einen richtigen Zombiefilm betrogen.

Fazit

Die erhoffte Frischzellenkur für das Zombiegenre ist "The Zombie Diaries" nicht. Der Film ist in sich nicht stimmig, die Charaktere überzeugen wenig.

Maret Hosemann - myFanbase
06.04.2009

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