Bewertung
Jeff McQueen

Going to Pieces

Alles Böse. Jeder Alptraum. Zusammen in einem Film.

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Inhalt

Mit zahlreichen Filmausschnitten und Interviews wird in dieser Dokumentation die Entwicklung des amerikanischen Slasher-Films geschildert. Zu Wort kommen Regisseure und Produzenten wie Wes Craven, Rob Zombie, John Carpenter und Paul Lynch, sowie Schauspieler, die ihre größten Erfolge mit Horrorfilmen feierten, unter anderem Betsy Palmer ("Freitag, der 13") und Felissa Rose ("Blutiger Sommer").

Kritik

Wer in den 1990er Jahren durch die "Scream"-Reihe auf Slasher-Filme aufmerksam wurde oder etwas später durch cineastische Gewaltorgien wie die "Saw"-Serie Filmblut geleckt hat, darf sich ruhig mal schlau machen, wie sich dieses Genre entwickelt hat. Die Dokumentation "Going to Pieces" bietet guten Anschauungsunterricht und zeigt die Entwicklung des Slasher-Films von den 1970er Jahren bis heute, mit einem starken Fokus auf die 1980er Jahre. Gerade für eben jene Zuschauer, die zu dieser Zeit noch nicht geboren waren oder unter Horror noch Papas "Guck mal, ich habe deine Nase!"-Spielchen verstanden, ist es sehr interessant, in diese Zeit einzutauchen.

Es wird beschrieben, wie die ersten ganz großen US-Slasher-Filme entstanden, mit welchen Schwierigkeiten die Macher zu kämpfen hatten und wie sich der Erfolg einstellte. Aber auch die Tiefpunkte werden geschildert, wie die schlechten Bewertungen von Filmkritikern oder Boykotte durch aufgebrachte Bürger. Diesen Aspekt hätte man sogar noch viel mehr herausstellen und direkte Bezüge zu gesellschaftlichen Ereignissen, nach denen die Kritik an Slasher-Filmen besonders laut wurde, herstellen können, doch bietet die umstrittene Rolle von Schlitzer-Filmen im Endeffekt so viel Material, das man daraus eine eigene Doku machen könnte.

Insgesamt muss man sagen, dass "Going to Pieces" zwar keine stumpfe Verherrlichung der Slasher-Filme betreibt, aber das Genre grundsätzlich in einem positiven Licht darstellt. Es kommen nur Regisseure, Produzenten, Drehbuchautoren und Schauspieler aus diesem Genre direkt zu Wort, keine Kritiker oder Gegner. Wer also eine absolut differenzierte Dokumentation erwartet, muss enttäuscht werden. "Going to Pieces" ist für Fans oder zumindest wohlgesinnte Interessierte des Slasher-Genres gedacht.

Das Augenmerk liegt fast ausschließlich auf amerikanischen Slasher-Filmen, europäische Einflüsse werden nur ganz kurz angerissen, asiatische gar nicht. Dies sind wieder Themen für andere Dokumentationen. Die Doku "Going to Pieces" bleibt ihrem gewählten Thema, dem Aufstieg und Fall der amerikanischen Slasher-Filme, treu und bietet viele Filmausschnitte (im Original mit Untertiteln), die einem Fan des Genres Spass machen, und zahlreiche Interviews mit Größen des Slasher-Films (drübergelegte deutsche Tonspur), die für jeden Fan interessant sind.

Fazit

"Going to Pieces" überzeugt mit vielen Filmausschnitten und Interviews, wirft jedoch keinen differenzierten Blick auf das Slasher-Genre. Dies ist eine Doku für Fans, nicht für Zuschauer aus dem gegenteiligen Lager.

Maret Hosemann - myFanbase
09.04.2009

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