Bewertung
Jacques Audiard

Wilde Schlag meines Herzens, Der

Frankreich 2005, 107 Minuten

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Inhalt

Tom ist im Immobiliengeschäft tätig und muss mit seinen Kollegen an den Grenzen der Legalität arbeiten um gegen die Konkurrenz bestehen zu können und nicht selten muss es einen Schritt weiter gehen. Gewalt gehört zum Tagesgeschäft. So wirklich glücklich ist Tom damit natürlich nicht. Sein Vater Robert hatte ihm dieses Gewerbe nahegebracht, doch dieser hat selbst an Durchsetzungsvermögen verloren und Tom muss seinen Vater ein ums andere Mal aus der Bredouille helfen.

Doch plötzlich öffnet sich eine neue Tür in seinem Leben. Er trifft zufällig den ehemaligen Konzertagenten seiner Mutter wieder und wird zu einem Klaviervorspiel eingeladen. Nahezu fanatisch stürzt sich Tom in sein früheres Hobby, nimmt Unterricht und versucht irgendwie den Spagat zwischen Musik und Job hinzubekommen...

Kritk

Ich gebe zu, dass einem der Inhalt nicht unbedingt vom Hocker reißt und man schon zweimal überlegt, ob sich dieser Film hinsichtlich eines breiten Angebotes lohnen könnte, aber ich muss ganz klar sagen, dass ich es keinesfalls bereut habe. Das liegt einerseits daran, dass ich ein Fan von Klaviermusik und andererseits auch von der Wirkung von Musik überzeugt bin. Der Film spiegelt für mich unglaublich gut wider, wie sehr Musik als Gegenpol zum rauhen Alltag wirken kann (und das ist auch im Film nicht nur auf klassische Musik beschränkt). Hinzu kommt die Komplexität des Hauptcharakters, die den Film sehenswert machen. Neben seinem Problem mit Musik und Immobiliengeschäften den Alltag zu organisieren kommt ein unheimlich schwieriges Verhältnis zu seinem Vater und seine Suche nach der Liebe hinzu. Insofern werden hier Beruf, Hobby, Familie und Privates wechselseitig thematisiert.

Highlights im Film sind die "Dialoge" zwischen Tom und seiner chinesischen Klavierlehrerin Miao-Lin, die ungefähr drei Wörter französisch spricht. Traumhaft amüsant.

Einziger Wehrmutstropfen ist für mich das Ende. Da machte man sich so viel Mühe Toms Leben so differenziert und ausführlich darzustellen und dann kommt die finale Entwicklung etwas abrupt und schnell. Das war sicherlich bewusst so gemacht und mag auch seine Wirkung und Aussage haben, ich empfand es aber leider als unpassend.

Fazit

Trotzdem kann ich als Fazit sagen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Abend sinnvoll zu verbringen - dieser Film ist eine davon!

Emil Groth - myFanbase
11.08.2005

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