Bewertung
Wolfgang Petersen

Sturm, Der

"Du hast das Kommando. Du weißt, du bist ein Schwertfischkapitän... gibt's was besseres auf der Welt?"

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Inhalt

Weil ihr Fang bei der letzen Fahrt nur dürftig ausgefallen ist, beschließt Kapitän Billy Tyne (George Clooney) noch einmal mit seiner Crew in See zu stechen. Mit an Bord ist der junge Bobby (Mark Wahlberg), denn schließlich braucht auch er Kohle für die Zukunft mit seiner Freundin (Diane Lane). Tatsächlich fangen die Männer der Andrea Gail im Flemish Cap reichlich Schwertfische. Doch auf der Heimfahrt wird es brenzlig: Ein Jahrhundertsturm zieht auf...

Kritik

Dieser Katastrophenfilm beruht auf einer wahren Begebenheit und erzählt den Untergang des Fischerschiffes Andrea Gail im Oktober 1991. Sechs Jahre später wurde diese Geschichte in einem Sachbuch unter dem Titel "The Perfect Storm" veröffentlicht. Und schließlich, im Jahre 2000, wagte sich der deutsche Regisseur Wolfgang Petersen an eine Verfilmung. Aber der Film ist leider alles andere als "perfect" geworden.

Schon der Anfang lässt eines vermuten: Langeweile! Knapp 45 Minuten lang passiert so gut wie gar nichts. Die Charaktere werden erst mal vorgestellt, dann ihre Beziehungen und Probleme. Schließlich kommt heraus, dass alle sechs Fischer Geld brauchen und deshalb noch mal hinausfahren. Diesen Teil des Filmes hätte man komplett streichen sollen, denn außer langatmigen Szenen und vereinzelten Storylines über die Crewmitglieder haben diese 45 Minuten leider nichts zu bieten.

Aber gut, der Film wird besser, als die Mannschaft endlich auf hoher See fischen geht. Schöne Sonnenaufgangsbilder und tolles weites Meer inklusive. Es wird etwas spannender, als die Männer die Schwertfische oder auch mal einen gefährlichen Hai aus dem Wasser ziehen. Natürlich gibt's auch auf Bord viele Probleme, wie zum Beispiel Streitigkeiten unter zwei Fischern, zu bewältigen. Aber bis zum großen Sturm ist das alles und die Handlung plätschert so vor sich hin. Wenigstens wird nicht die ganze Zeit über nur die Andrea Gail gezeigt, sondern auch Wetterstationen, die in den Nachrichten über den Jahrhundertsturm berichten und diverse Schiffe, die vom Sturm erfasst werden und untergehen.

Bis zum großen Sturm konnte "Der Sturm" also alles andere als überzeugen. Aber als die Monsterwellen schließlich ihr Unwesen treiben, wird es packend. Tolle Effekte und echt aussehende Wellen lassen den Zuschauer staunen. Action hat man hier genug und der Sturm kommt plötzlich und dauert lange an. Leider viel zu lange, denn nach rund 20 Minuten wird es wirklich langweilig, immer nur dieselben Bilder zu sehen: Wellen, Wasser und schreiende Männer, die irgendwie versuchen, aus dem Sturm herauszukommen. Gut, ab und zu sieht man einen Hubschrauber, der versucht, ein Schiff zu retten und zum Schluss auch die Crew der Andrea Gail, aber der Tank ist leer und der Hubschrauber stürzt ab, was letzten Endes irgendwie vorhersehbar war.

Etwas Spannung kann am Schluss wieder aufgebaut werden, da man ja wissen will, ob Billys Crew gerettet werden kann oder nicht. Jedenfalls gerät alles am Ende sehr emotional und der Film erhält einen ganz guten und rührenden Abschluss. Aber alles in allem konnte mich "Der Sturm" bis auf die großen Wellen nicht überzeugen.

Wenn man Namen wie George Clooney und Mark Wahlberg hört, dürfte dies sicherlich ein Grund sein, sich diesen Film anzuschauen. Aber Fans der beiden brillianten Schauspieler werden hier leider enttäuscht. Clooney und Wahlberg können nicht zeigen, was in ihnen steckt, da sich der Film, bis auf den Anfang, nicht auf die Charaktere, sondern auf die (leider nicht vorhandene) Handlung konzentriert. Auch Diane Lane, die die Frau von Bobby spielt, und den restlichen Schauspielern ergeht es nicht anders. Sie werden alle vom Sturm in den Schatten gestellt.

Fazit

Bis auf die Sturm-Szene kann der Film weder mit der Handlung, noch mit spritzigen Dialogen, Spannung oder glaubhaften Charakteren überzeugen. Fans von Clooney oder Wahlberg sollten sich lieber einen weniger langweiligen Film mit diesen Stars anschauen, denn "Der Sturm" hat außer paar netten Actionszenen nichts zu bieten.

Tanya Sarikaya - myFanbase
12.06.2009

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