Bewertung
John Alan Schwartz

Gesichter des Todes

"Verboten in 46 Ländern."

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Inhalt

Der angebliche Arzt Dr. Francis B. Gröss (Michael Carr) redet vom Leben und Tod, und dokumentiert dabei Filmszenen, in denen Tiere oder Menschen sich gegenseitig umbringen, Unfälle oder sonstige Todesszenen.

Kritik

Tja, das war es auch schon, was dieser Film an Inhalt bietet. Im Grunde genommen nichts weiteres, als eine Aneinandereihung von Gewaltvideos, welche man heutzutage millionenfach im Internet finden kann. Im Entstehungsjahr gab es das Internet mit den heutigen Ausmaßen natürlich nicht, weshalb die Wirkungskraft dieses "Splatters" enorm war. Nicht umsonst wurde dieser Film auch zensiert, und in Deutschland sogar indiziert. Dies zu Recht.

Was als Dokumentation getarnt ist, ist nichts als eine Reihe von Szenen in denen Hunde gegeneinander kämpfen, Leichen im Leichenschauhaus besucht und aufgeschnitten werden, Affenhirne direkt aus der Schädeldecke gegessen werden oder Menschen mit einem Schwert exekutiert werden. Nicht nur, dass das ganze ironisch oder ernsthaft von Dr. Gröss kommentiert wird, sondern auch noch eine Perversion erreicht, die selbst für einen Splatter übertrieben ist. Diese Dokumentation verletzt in allem Maße die Würde eines jeden einzelnen Menschen. Schließlich sieht man bei den "nicht Fake-Aufnahmen" die Gesichter der Toten (was für ein Satz, schließlich heißt der Film ja "Gesichter des Todes"), ohne dass diese ihr Einverständnis dafür gegeben haben.

Mag sein, dass andere Dokumentationen auch Leichen präsentieren, doch mehr oder minder mit einem moralisch-lehrenden Gedanken. Doch was lehrt einen "Gesichter des Todes"? Nichts anderes, als dass es Grauenhaftes auf der Welt gibt, doch muss man diese nicht in einer Pseudo-wissenschaftlichen Analyse präsentieren. So etwas muss man nicht gesehen haben, um zu wissen, wie es auf der Erde zu geht. Schließlich weiß der Mensch auch, dass Feuer heiß ist, ohne die Hand hineinzustecken.

Fazit

Ein nicht zu empfehlender Film, der vom Inhalt abgesehen, nicht einmal durch seine Qualität überzeugen kann. Selbst für das Entstehungsjahr von 1978. Da sind die schlechtesten YouTube-Videos sogar interessanter.

Ignat Kress - myFanbase
24.06.2009

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