Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran

Inhalt

Momo (Pierre Boulanger), gerade elf Jahre alt geworden, wächst ohne Mutter in der Rue Bleue in Paris auf. Sein Vater ist ein erfolgsloser Anwalt und kümmert sich nicht um ihn. Hoffnungslos und einsam versucht Momo die Zeit zu überbrücken, bis sich eines Tages der Gemischtwarenhändler Monsieur Ibrahim (Omar Sharif) sich seiner annimmt. Von ihm lernt Momo, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Kritik

Der Franzose Eric-Emmanuel Schmitt ist einer der berühmtesten Schriftsteller in Frankreich. Sein Roman "Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran" hat gute Kritiken bekommen und war ebenfalls ein sehr großer Erfolg. Auch ich war von dem französischen Buch sehr begeistert. Nun hat sich der Regisseur François Dupeyron an eine Verfilmung gewagt. Normalerweise ist es oft so, dass der Roman für viele ansprechender ist als die Verfilmung. Aber in diesem Fall ist es nicht so. Meiner Meinung nach sind Buch und Film beide mehr als gelungen.

Die Handlung ist sehr ansprechend und realistisch dargestellt. Ein Junge wird mit vielen Problemen konfrontiert und findet in einem weisen alten Mann so etwas wie einen Ersatzvater. Emotionale und lustige Szenen, interessante sowie überaus lehrreiche Szenen hat der Film zu bieten, und nicht nur das. Durch die passende orientalische Musik und die perfekte Kulisse weiß der Film durchaus zu beeindrucken. Außerdem lernt man viel über die muslimische Kultur, Alltagsprobleme und Vorurteile.

Am schwierigsten war es sicherlich, geeignete Schauspieler für die Rollen des Monsieur Ibrahim und des Momo zu finden. Beide Charaktere sind überaus tiefgründig und daher schwer darzustellen, aber mit Omar Sharif und Pierre Boulanger hat man die ideale Besetzung gefunden. Beide harmonieren perfekt miteinander und es ist fast so, als hätte die Rolle des Monsieur Ibrahim nur auf Sharif gewartet. Ich hätte mir keine besseren Darsteller für diese Rollen wünschen können.

Auch keine leichte Aufgabe war es, das Buch Szene für Szene wiederzugeben. Deswegen wurden mehrere Szenen gekürzt oder gar ganz weggelassen. Das mag am Anfang zwar etwas stören, aber bei Verfilmungen geht es eben nicht anders. Dies kann jedoch ausgeglichen werden, indem die wichtigen Szenen sogar mit Originalzitaten aus dem Buch eins zu eins wiedergegeben werden. Gut gefallen hat mir der Schluss, der zwar komplett anders ist als im Roman, aber ein sehr guter Abschluss für den Film ist. Insofern kann man zwar sagen, dass einige Szenen verändert wurden, aber sich der Film dennoch stark am Buch orientiert.

Fazit

"Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" ist eine gelungene Verfilmung und für alle Kulturbegeisterten unbedingt empfehlenswert.

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