Bewertung
Jamie Blanks

Long Weekend

Mutter Natur ist rachsüchtig.

Foto: Copyright: Tiberius Film
© Tiberius Film

Inhalt

Das unglücklich verheiratete Ehepaar Peter (James Caviezel) und Carla (Claudia Karvan) reist für ein verlängertes Wochenende zu einem abgelegenen Küstenort und campiert im Wald. Die persönlichen Probleme der beiden Yuppies spitzen sich zu, während um sie herum die Natur immer feindseliger und unheimlicher wird. Peter und Carla werden für ihren respektlosen Umgang mit Mutter Erde gnadenlos bestraft.

Kritik

"Long Weekend" schafft das Kunststück, ein Film zu sein, in dem sämtliche Charaktere unsympathisch sind. Nun gut, es gibt im Grunde auch nur zwei menschliche Protagonisten, doch das ändert nichts daran, dass beide unangenehm und unerträglich sind. Peter und Carla haben gewaltige Eheprobleme, fahren aber dennoch gemeinsam in einen Survival-Urlaub fernab der Zivilisation. Carla ist zickig, missmutig und nicht gewillt, auch nur ein Blütenblatt schön zu finden, während Peter sich alle zweieinhalb Minuten wie ein unsensibler Machoklotz aufführt.

Peter und Carla fahren also zusammen in die Natur, um dort ihren Müll überall liegen zu lassen, Flaschen ins Meer zu werfen, Waldbrände zu verursachen, Chemikalien zu versprühen und wahllos auf Tiere zu schießen oder diese mit dem Auto rücksichtslos umzunieten. Dafür bekommen sie dann schließlich von der Pflanzen- und Tierwelt die unerfreuliche Quittung. Die zu Grunde liegende Idee der sich wehrenden bzw. sich rächenden Natur ist wirklich nicht schlecht, doch sind Peter und Carla einfach zu sehr auf grobe Umweltzerstörer getrimmt. Jeder Mensch, der nicht völlig auf den technischen Komfort unserer Zeit verzichtet, versündigt sich gegen Mutter Erde, doch 80 Prozent der Zuschauer können von sich behaupten, dass sie sich in der freien Natur nie so verhalten würden wie das Paar in diesem Film. So geht viel von dem Schock- und Wachrütteleffekt verloren, denn es sind keine normalen Menschen wie du und ich, die hier den Zorn von Mutter Erde zu spüren bekommen, sondern besonders grobe Ignoranten.

Der Zorn der Natur äußert sich wiederum in eher eigenwilligen und verwirrenden Aktionen, die der Zuschauer nie ganz durchblickt. Es gibt nur wenige explizite Szenen, so dass man meistens nicht weiß, was man von alledem halten soll. So etwas wie Spannung entsteht nur daraus, dass es für den Zuschauer nicht möglich ist zu sagen, was als nächstes kommt und ob überhaupt noch etwas passiert. Das Beste an diesem Film sind letztlich die schönen Naturaufnahmen. Irgendwie ironisch.

Fazit

Nichts gegen Ökohorror, doch "Long Weekend" ist in seiner ganzen Umsetzung zu plump und krude.

Maret Hosemann - myFanbase
01.08.2009

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