Bewertung

Push

Deine Macht kann alles ändern.

Foto: Copyright: 2009 Universum Film GmbH
© 2009 Universum Film GmbH

Inhalt

Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten existieren – und werden gejagt. Eine skrupellose Regierungsbehörde, die Division, verfolgt die außergewöhnlichen Menschen, um sie zu Soldaten zu machen und Experimente an ihnen durchzuführen. Nick (Chris Evans), ein so genannter "Mover", der über telekinetische Kräfte verfügt, versteckt sich vor der Division in Hongkong. Dort spürt ihn die 13-Jährige Cassie (Dakota Fanning), die in die Zukunft sehen kann, auf. Sie braucht seine Hilfe, um eine junge Frau zu finden, die aus der Gewalt der Division fliehen konnte und dabei etwas an sich genommen hat, dass der Schlüssel zur Zerstörung der Regierungsbehörde sein könnte. Doch nicht nur die Division, sondern auch eine mächtige Gangsterfamilie mit übernatürlichen Fähigkeiten will Nick und Cassie stoppen, um die Entflohene und deren Beute in die Finger zu bekommen.

Kritik

Zwischen den aufwendig inszenierten Comicverfilmungen der letzten Jahre, mit spektakulären Superhelden wie Batman, Iron Man und Wolverine, fällt der Fantasy-Thriller "Push" kaum weiter auf und führt ein ziemliches Schattendasein. Der Film von Regisseur Paul McGuigan erweist sich jedoch bei näherer Betrachtung als eine durchaus interessante Alternative zu den Superhelden-Blockbustern.

In "Push" werden die Superkräfte etwas anderes dargestellt, als man es sonst gewohnt ist. Dies gilt vor allem für die Gabe der Vorhersehung. Zumeist wird das Sehen in die Zukunft, sowohl in Filmen wie auch in Fernsehserien, recht geradlinig inszeniert. Ein Protagonist hat eine Zukunftsvision und versucht fortan konsequent, das gesehene Ereignis zu verhindern. Der Film "Push" zeigt uns, dass es so einfach nicht ist. Mit jedem Schritt, der gemacht oder nicht gemacht wird, verändert sich die Zukunft. Daher haben die Seher, wie die erst 13-Jährige Cassie, ständig wechselnde Visionen. Eine einzelne Entscheidung kann alles verändern. So folgt der Film auch keinem klassischen Spannungsaufbau. Man hat als Zuschauer mitunter das Gefühl, dass gar nicht viel passiert, aber gerade das macht irgendwie den Reiz aus und ist in sich stimmig, denn um ihr Ziel zu erreichen, müssen die Hauptprotagonisten um Nick und Cassie verschiedene Wege andeuten, Täuschungsmanöver kreieren und sich gegenseitig verschlüsselte Informationen geben, um die Zukunft so uneindeutig wie möglich zu gestalten und die feindlichen Seher zu verwirren.

Actionszenen gibt es natürlich auch, aber der Film kommt ohne Spektakel aus. Die Kampfszenen zwischen Nick und Victor (Neil Jackson), einem anderem Mover, sind das optische Highlight, ohne dass dabei viel explodiert, einstürzt oder in Flammen aufgeht. Sie liefern sich mit ihren Fähigkeiten einfach eine bemerkenswert andere Art der Schlägerei und Schießerei. Besonders faszinierend ist die Gabe der "Pusher", auf die der Filmtitel beruht. Die Pusher können falsche Gedanken und manipulierte Erinnerungen in die Köpfe der Menschen setzen und sie so beeinflussen. Auch diese Fähigkeit wird ohne viel Spektakel überzeugend und in sich stimmig inszeniert.

Das gedrängte Hongkong erweist sich mit seinen vielen Menschen, Farben und Geräuschen als ein gelungener Schauplatz, der den Film "Push" nicht typisch amerikanisch wirken lässt und das Leben mit Superkräften nicht hochstilisiert, sondern es als fremd und gefährlich darstellt. Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten leben nicht in schicken New Yorker Apartments oder in kalifornischen Villen, sondern versteckt zwischen Menschenmassen auf den Straßen einer fremden Metropole. Leider ist die musikalische Untermalung an manchen Stellen etwas aufdringlich und zu laut.

Fazit

Weit weniger spektakulär als die diversen Comicverfilmungen, ist "Push" dennoch ein interessanter Film über das Superheldentum.

Maret Hosemann - myFanbase
27.09.2009

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