Bewertung

Avatar – Aufbruch nach Pandora

"Sie haben uns die Botschaft geschickt, dass sie sich alles nehmen können, was sie wollen. Aber wir senden Ihnen auch eine Botschaft... dass das hier unser Land ist!"

Foto: Copyright: 2009 Twentieth Century Fox
© 2009 Twentieth Century Fox

Inhalt

In der Zukunft baut die Menschheit auf dem mit Urwald überzogenen Planeten Pandora einen Rohstoff ab, der auf der Erde ein beträchtliches Vermögen wert ist. Das einzige, was ihnen dabei im Weg steht, sind die Na'vi, die Ureinwohner Pandoras, die ihre Siedlung um eine heilige Stätte gebaut haben, der sich direkt über einer Rohstoffquelle befindet.

Um das Problem zu beseitigen, züchtet man sogenannte Avatare, Körper aus menschlicher und Na'vi-DNA, die von Menschen gesteuert werden können und beinahe aussehen, wie die drei Meter großen, blauen Ureinwohner. Der querschnittsgelähmte Jake Sully (Sam Worthington), seines Zeichens ehemaliger Marine, bekommt den Auftrag, sich an einen solchen Avatar zu koppeln und das Vertrauen der Na'vi zu gewinnen, um diese zum Umzug zu überreden. Der Hitzkopf geht aber bereits bei seinem ersten Erkundungsgang im Urwald verloren, was in einer wilden Welt wie Pandora den sicheren Tod bedeutet. Zu seinem Glück wird er von der Häuptlingstochter der Na'vi gerettet, da diese auf ein göttliches Zeichen vertraut. Dieses göttliche Zeichen ist letzten Endes auch dafür ausschlaggebend, dass die Na'vi dem Fremden, dem Feind, eine Chance geben, sich in der Gruppe als gleichberechtigtes Stammesmitglied zu bewähren.

Kurzfristig scheint eine diplomatische Lösung in greifbarer Nähe, doch als die Dinge vollkommen aus dem Ruder laufen, muss sich jeder Beteiligte fragen, auf welcher Seite er stehen will.

Kritik

Wir alle leben in einer Welt, in der es kaum etwas zu entdecken gibt. Jeder von uns ist von den Pyramiden in Ägypten, den Kirschblüten in Japan oder den Regenwäldern des Amazonas nur ein paar Mausklicke entfernt. Wir haben selbst, wenn wir es nicht erlebt haben, alles gesehen. Und dann kommt ein jemand, wie James Cameron, ein Mainstream-Regisseur ersten Ranges, der plötzlich das Fenster in eine Welt öffnet, die man noch NICHT gesehen hat, die einen staunen lässt, die unfassbar ist und in all ihrer Wildheit wunderschön.

Auf Pandora leuchten die Bäume, Echsen fliegen durch die Luft und die Bäume können die Erinnerungen der Wesen in sich aufnehmen, die auf dem Planeten leben. All diese kleinen Wunder, die vor allem in der 3D-Version (die eigentlich ein absolutes Muss ist bei diesem Film), beinahe greifbar sind, überragen alles andere in diesem Film – sowohl die guten schauspielerischen Leistungen, als auch die Schwächen in der Handlung.

Beides lässt sich nämlich irgendwo in der Schillerwelt Pandoras finden. Eine gute Mischung aus altbekannten Schauspielern wie Sigourney Weaver oder Giovanni Ribisi und beinahe unverbrauchten Darstellern wie Sam Worthington oder Zoe Saldana schaffen eine relativ dichte Atmosphäre, die die überragende filmische Technik des Filmes bereichert. Getrübt wird diese Atmosphäre jedoch, wie bereits erwähnt, von der Handlung, die man so oder so ähnlich bereits kennt. Sei es "Der mit dem Wolf tanzt", "Pocahontas" oder "The Last Samurai", all diese Filme weisen Parallelen zu Camerons neuem Meisterwerk auf. Das ist zwar im Nachhinein doch ein wenig traurig, aber zu verschmerzen. Denn "Avatar" gibt einem zu viel zu sehen, als dass man auf die Idee kommen könnte, es ginge um die vielschichtige Geschichte. Man kann also nicht behaupten, dass die Geschichte des Filmes Wege beschritten hätte, die noch keiner ging. Aber wenn jemand sagt, dass James Cameron einen Film gemacht hat, der Geschichte geschrieben hat, weil er neue Wege beschritten hat, die so noch keiner gegangen ist, dann ist dem voll und ganz zuzustimmen.

Fazit

Die Handlung ist zwar nicht neu, aber ihre Aussage noch immer gültig. Der Soundtrack zum Film ist stimmig, die Rollen bis zum letzten Schauspieler ideal besetzt und alle technischen Details – von der Kamera über die Ausstattung bis zum Schnitt – sind, wie man es von Cameron gewohnt ist, perfekt ausgeführt. Letztlich zählt aber hinter all diesen Meinungen nur eines – die Stimmung, die erzeugt wird. Der Film berauscht. Er besticht. Er reißt einen mit und öffnet einem für beinahe drei Stunden die Tür in eine vollkommen neuartige und wunderschöne Welt. Die Bildgewalt hinter "Avatar" ist eine Hommage an das Kino und vor allem an dessen Besucher. Deshalb mein Fazit: Unbedingt im Kino ansehen und unbedingt in 3D und sich dabei die Wohltat gönnen, sich einfach nur von Bildern verzaubern zu lassen.

Eva K. - myFanbase
26.12.2009

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