Bewertung
Alejandro Amenábar

Others, The

Sooner or later they will find you.

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Inhalt

1945. Ein abgelegenes, im Nebel versunkenes Anwesen auf der Kanalinsel Jersey. Dort lebt Grace Stewart (Nicole Kidman), die Frau eines im Krieg verschollenen Soldaten, mit ihren beiden Kindern Anne (Alakina Mann) und Nicholas (James Bentley). Diese leiden unter einer schweren Lichtallergie, weshalb die meisten der zahlreichen Räume nur mit Kerzenlicht beleuchtet werden. Zimmer, in denen niemand ist, werden abgeschlossen; dafür sorgt stets die besorgte Mutter. Als diese eines Tages drei neue Dienstboten einstellt, da die alten über Nacht spurlos verschwunden sind, beginnen rätselhafte Ereignisse das Anwesen heimzusuchen. Die tief religiöse Grace glaubt nicht an Geister und verdächtigt das neue Personal, das tatsächlich mehr weiß, als es preisgeben will…

Kritik

In einer Zeit, in der Horrorfilme nur noch von immer härter werdender Gewalt und Spezialeffekten zu leben schienen, kam ein Film und bewies das Gegenteil: Alejandro Amenábars "The Others" gruselt mehr als jeder andere neuzeitige Streifen seines Genres, ohne dabei einen Tropfen Blut zu vergießen.

Dies gelingt dem Regisseur durch die unheimliche, intensive Atmosphäre: Die großen, in Kerzenlicht getauchten Zimmer, die langen, zwielichtigen Korridore, der im Nebel versunkene Garten. Klingt kitschig? Ist es aber nicht, denn es funktioniert jede einzelne Sekunde. Die Bilder, die Amenábar dem Zuschauer vorführt, sind ein düsteres Meisterwerk. Dies honorierte das Publikum, besonders in den USA: "The Others" wurde zum Überraschungshit und spielte bei einem Budget von mäßigen 17 Millionen Dollar, ganze 93 Millionen ein. Eine Freude für Amenábar, der für den Film nicht nur als Regisseur, sondern auch als Autor und Komponist tätig war.

Doch das Drehbuch bildet den Grundstein der gelungenen Stimmung von 2The Others". Stets tappt man genauso im Dunkeln wie Grace, eine faszinierende Protagonistin, die sich ständig zwischen Wahnsinn und Rationalität bewegt, absolut überzeugend gespielt von Nicole Kidman. Ein mysteriöses Ereignis folgt dem anderen; eine überaschende Wendung jagt die nächste. Besonders das schockierende Ende lässt erkennen, dass die vermeintlich vorhersehbare Schlusspointe origineller ist, als gedacht.

Etwas seltsam und überflüssig wirkt einzig und allein der Auftritt von Charles Stewart (Christopher Eccleston). Dieser treibt weder die Handlung voran, noch zeigt er uns eine neue Seite an Grace und den Kindern. Vielleicht wollte uns Amenábar hier einen Hinweis auf das dramatische Finale geben, wovon er hätte absehen sollen.

Fazit

Gruselatmosphäre ohne Blut, Gewalt und Splattereffekte ist nicht mehr möglich? Doch! "The Others" beweist das absolute Gegenteil.

Markus Hauschild - myFanbase
05.02.2010

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