Bewertung
Kirk Jones

Everybody's Fine

"If you would ask me I would have to say in all honesty, everybody's fine. Everybody's fine."

Foto: Copyright: Disney
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Inhalt

Der Witwer Frank Goode (Robert De Niro) ist sehr einsam ohne seine verstorbene Frau und möchte daher seine vier bereits ausgezogenen Kinder Amy (Kate Beckinsale), Rosie (Drew Barrymore), Robert (Sam Rockwell) und David (Austin Lysy) zu Weihnachten an einen Tisch bringen. Doch alle sagen kurz vor dem geplanten Familientreffen ab. So macht sich Frank, der gesundheitlich angeschlagen ist, auf eine Reise, um alle vier der Reihe nach zu überraschen. Doch in New York trifft er David nicht an und auch auf seiner zweiten Station in Chicago scheint es ihm, als würde Amy ihm etwas verschweigen. Dasselbe geschieht auch bei Robert, da sich herausstellt, dass er kein Dirigent ist und seinen Vater angelogen hat. Bei Rosie ist es nicht anders, auch sie verheimlicht Frank etwas...

Kritik

Robert De Niro, Drew Barrymore, Kate Beckinsale und Sam Rockwell zusammen in einem Film zu sehen, ist ein Traum für alle Filmliebhaber. Wegen dem hervorragenden Cast, der von der ersten bis zur letzten Sekunde zu überzeugen weiß, kann das Drama "Everybody's Fine" schon einen großen Pluspunkt einheimsen. Zwar ist der Film ein Remake eines italienischen Dramas, aber dennoch zeigt "Everybody's Fine", dass Remakes nicht immer schlecht sein müssen, und kann weitgehend überzeugen.

Dabei ist die Story nichts einzigartiges, sondern eher eine aus dem Leben gegriffene Geschichte über eine zerbrochene Familie, mit der sich jeder identifizieren kann. Genau das macht den Film so glaubwürdig. Man appelliert hier sehr an den Familiensinn und die Reise des Familienvaters Frank Goode zeigt, wie wichtig es ist, eine Familie zu haben, die man regelmäßig sieht. Dank vieler trauriger und sogar zu Tränen rührender Szenen, wie es sich bei einem guten Drama auch gehört, kann "Everybody's Fine" mitreißen. Sehr schön gemacht sind die passenden komödiantischen Einlagen, über die man schmunzeln kann. Der Wechsel zwischen den lustigen und emotionalen Momenten ist gut geglückt und bringt Abwechslung in die Handlung.

Zu einem Drama müssen auch die Charaktere passen, die hier allesamt sehr schön gestaltet sind. Am besten, und das ist auch das wichtigste und trägt zur Qualität des Films bei, ist die Rolle von Robert De Niro als alleinstehender Vater seiner vier erwachsenen Kinder. Man kann richtig mit ihm mitfühlen und -leiden, als er zu Beginn des Films alleine umherreist und von all seinen Kindern mehr oder weniger abgewiesen wird, obwohl er sich so sehr bemüht, alle zu Weihachten an einen Tisch zu bekommen. Auch wenn man kein Vater oder Großvater ist, kann man sich perfekt in seine Rolle hineinversetzten. Sein Charakter ist tiefgründig wie genial und nachvollziehbar. Eine gute Idee, die auch toll umgesetzt wird, ist, als Frank sich oftmals Amy und Co. noch als kleine Kinder vorstellt, obwohl sie schon erwachsen sind. Diese ruhigeren Szenen sind sehr gut in den Film integriert und offenbaren deutlich die Gefühle von Frank.

Doch die Spannung um David geht ziemlich schnell verloren, da man durch die Telefonanrufe unter den Kindern Amy, Rosie und Robert erfährt, was tatsächlich mit David passiert ist. Aber das hat seine Vorteile, denn dadurch kann man die vier besser verstehen und so Sympathie zu ihnen aufbauen, vor allem zu Drew Barrymores Charakter Rosie. Dennoch bleibt Frank der am besten inszenierte Charakter und nimmt dank Robert De Niro Gestalt an.

Zum Glück plätschert die Geschichte aber nicht vor sich hin, denn es ist weiterhin noch Spannung vorhanden. Man möchte wissen, ob David geholfen werden kann und was passiert, wenn Frank die Lügen seiner Kinder herausfindet. Die größte Frage aber, ob Frank mit ihnen allen Weihnachten zusammen feiern kann, bleibt offen, obwohl man sich schon in etwa die Antwort denken kann. Um es nicht so offensichtlich zu machen, gibt es noch ein oder zwei Wendungen, die gut reinpassen und vor allem auf die Tränendrüse drücken. Aber es ist schließlich ein Drama und "Everybody's Fine" wird seinem Genre allemal gerecht.

Fazit

Durch den hervorragenden Cast, vor allem mit Robert De Niro in der Hauptrolle, kann man guten Bezug zu den Charakteren herstellen. Die Handlung ist nichts neues, aber wird trotzdem mit viel Liebe und emotionalen wie auch amüsanten Szenen dem Publikum näher gebracht. "Everybody's Fine" ist ein tolles, gefühlvolles Drama, das man sich ruhig anschauen kann.

Tanya Sarikaya - myFanbase
01.04.2010

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