Bewertung
Lee Demarbre

Summer's Moon

Muss sie eine von ihnen werden, um zu überleben?

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Inhalt

Die aufmüpfige Summer (Ashley Greene) sucht nach ihrem Vater, der nichts von ihrer Existenz weiß, und landet in einem kleinen Ort. Dort lernt sie den charmanten Tom (Peter Mooney) kennen und verbringt eine Nacht mit ihm. Als sie am nächsten Morgen gehen will, muss sie feststellen, dass sie an einen Psychopathen geraten ist. Tom züchtet in seinem Keller einen Garten aus Menschen und Pflanzen, zu dem nun auch Summer gehören soll. Um ihr Leben zu retten, versucht Summer ihren Entführer davon zu überzeugen, dass sie ihn liebt. Doch eine weitere Bedrohung ist bereits auf dem Weg: Toms Vater Gant (Stephen McHattie), ein brutaler Serienkiller, der es nicht erwarten kann, Summer kennen zu lernen.

Kritik

Manche Filme sind weder gut noch schlecht, sondern einfach auf ihre Art interessant, da der Zuschauer lange nicht weiß, worauf die Handlung eigentlich hinaus will. "Summer's Moon", zum Teil auch unter dem Titel "Summer's Blood" veröffentlicht, fällt in diese Kategorie.

Der kanadische Horrorthriller erscheint als eine Mischung aus Slasherfilm und Entführungsdrama. Neben einer Reihe blutiger Szenen stehen die zerstörerischen Beziehungen zwischen Summer und ihrem Entführer Tom, zwischen Tom und seiner Mutter (Barbara Niven), die eindeutig eifersüchtig auf Summer ist, und zwischen Tom und seinem skrupellosen Vater im Vordergrund. Die Motive des Stockholm-Syndroms und des Ödipuskonflikts fließen stark in die Handlung ein.

Es bleibt lange Zeit offen, wie es um Summers Gefühle bestellt ist, ob sie wirklich ein emotionales Verhältnis zu ihrem Entführer aufbaut, oder dies nur vorgibt, und ob sie in die mordlustige Familie intigriert wird. Nach dem Prinzip "Warte, bis dein Vater nach Hause kommt!" schwebt die nahende Rückkehr des brutalen Familienoberhaupts bedrohlich über der Handlung und läutet schließlich den Showdown ein.

In der Nebenhandlung versucht ein anderer Vater, der frisch aus dem Gefängnis entlassene Darwin (Peter Michael Dillon), seine Tochter Amber (Danielle Kind) zu finden, die sich angeblich auf einem Roadtrip befindet, in Wahrheit aber Teil von Toms bizarrem Garten geworden ist. Auch hier bleibt lange Zeit undurchsichtig, ob Darwin Summers Retter sein wird – sofern sie denn gerettet werden will - oder ihm ein ganz anderer Part zufällt.

Die lange offenen Fragen verleihen "Summer's Moon" einen soliden Unterhaltungswert, ohne dass das Gesamtkonstrukt wirklich überzeugen kann. Die Mordszenen schocken den erfahrenen Zuschauer wenig, die Schauspieler agieren im brauchbaren B-Bereich und die Auflösungen sind letztlich doch eher unspektakulär.

Fazit

"Summer's Moon" ist nicht mehr und nicht weniger als ein ordentlicher B-Thriller.

Maret Hosemann - myFanbase
12.04.2010

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