Bewertung
Jeremy Leven

Don Juan DeMarco

Have You Ever Really Loved a Woman?

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Inhalt

Jack Mickler (Marlon Brando) ist Polizeipsychiater und wird zu seinem ungewöhnlichsten und bahnbrechendsten Fall gerufen. Ein junger Mann von 21 Jahren hat beschlossen sich das Leben zu nehmen, er will jedoch durch die Hand seines Feindes in einem Fechtkampf sterben. Kurzerhand stellt sich heraus, dass der junge Mann sich für den Frauenhelden Don Juan (Johnny Depp) hält, und sterben will, weil es nichts mehr auf der Welt gibt, wofür es sich zu leben lohnt. Mickler gibt sich als Don Octavio aus und überzeugt den charismatischen Jüngling, seine Motive zu überdenken und rettet ihm so das Leben.

Don Juan wird in die psychiatrische Klinik eingewiesen, wo Mickler ihn von seinen Wahnvorstellungen heilen soll, doch es kommt immer anders als man denkt. Don Juan willigt nur in eine Medikation ein, falls Mickler ihm seine Geschichte nicht glauben sollte und so beginnt eine faszinierende Erzählung, die mehr Micklers Leben und seine Ehe mit der schönen Marylin (Faye Dunaway) ändert, als sie die Wahnvorstellungen des jungen Romantikers heilt.

Kritik

Der Film – produziert unter anderem von Francis Ford Coppola – war das Regiedebüt des Drehbuchautors und Psychotherapeuten Jeremy Leven. Obwohl Don Juan neben Casanova wohl einer der bekanntesten Frauenhelden ist, ist die Geschichte gut inszeniert und nicht überromantisiert. Das Drehbuch ist eine Komposition, die nicht nur Frauenherzen höher schlagen lässt, sondern auch eine gute Lehre für nicht begabte Männer sein könnte. Interessant ist auch die Mischung aus Wahnsinn und Realität, die den Zuschauer an sich selbst zweifeln lässt. Trotz mancher Schlampigkeiten fesselt die Story von Beginn an.

Das könnte aber auch an dem charismatischen, überzeugenden und einfach atemberaubenden Johnny Depp und seinem spanischen Dialekt liegen. In diesem Film verkörpert Depp nicht einfach einen Frauenhelden, nein vielmehr ist er dieser Charakter mit Leib und Seele. Obwohl Don Juan eindeutig der Protagonist dieser Geschichte ist, schafft es Johnny Depp, seine Supporting Acts Géraldine Pailhas, die die Doña Anna spielt, und Talisa Soto, welche die Rolle der Doña Julia übernommen hat, als die wahren Heldinnen der Geschichte zu vermitteln. Natürlich überzeugt auch Marlon Brando in seiner Rolle des brillanten Psychotherapeuten, vor allem aber berührt er in seiner Rolle des ewig liebenden Ehemannes, der sich erneut in seine große Liebe und Ehefrau – gespielt von Faye Dunaway – verliebt. Diese Verfilmung bietet viel Raum für Klischees und Kitsch, jedoch langweilt der Film mit keinem dieser Charakteristika – im Gegenteil. Ob das am Regisseur oder an den Schauspielern liegt, sollte jeder für sich selbst entscheiden.

Hervorzuheben ist hier auch die Filmmusik, vor allem der von Michael Kamen komponierte und Bryan Adams vorgetragene Filmsong "Have You Ever Really Loved a Woman?", der 1996 sowohl für den Oscar als auch für den Golden Globe nominiert war.

Fazit

Ein Spielfilm, der die Kunst des Liebens auf einzigartige Weise lehrt.

Maja Zaric - myFanbase
16.04.2010

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