Bewertung
Brad Anderson

Machinist, Der

How do you wake up from a nightmare if you're not asleep?

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Inhalt

Mit Trevor Reznik (Christian Bale) geht es seit etwa einem Jahr immer weiter bergab. Er kann nicht mehr schlafen, ist extremst abgemagert und leidet unter Halluzinationen. Seine Kollegen in der Fabrik, in der er arbeitet, beginnen sich zu sorgen und Abstand von ihm zu halten, vor allem nachdem in der Fabrik ein schlimmer Unfall geschieht, an dem Trevor durch seine Halluzinationen die Schuld trägt. Die einzigen, die er noch hat, die sich aber auch immer weiter Gedanken um Trevors Wohlbefinden machen, obwohl sie eigentlich auch nur eher flüchtige Bekannte sind, sind eine Kellnerin (Aitana Sánchez-Gijón) sowie eine Prostituierte (Jennifer Jason Leigh), die Trevor regelmäßig aufsucht. Doch auch sie können nicht verhindern, dass es Trevor immer schlechter geht und die Aussicht auf Besserung immer kleiner wird.

Kritik

Zunächst gebührt Christian Bale für seine Rolle als Trevor ein unglaubliches Lob. Für diese Rolle nahm er beinahe 40 Kilo ab, um Trevor zu seiner verstörten Psyche auch ein verstörtes Aussehen zu verleihen. Das Unglaubliche dabei sind vor allem zwei Dinge: Er nahm so viel ab, dass es schon beinahe ein Wunder ist, dass er noch in der Lage war, diesen Film zu drehen. Und zum anderen drehte er nur wenig später, noch im selben Jahr, den Film "Batman Begins", in dem er auf einmal vor Muskeln nur so strotzte. Das nennt man doch mal Hingabe an seinen Beruf.

Der ganze Film lässt sich eigentlich mit einem Wort beschreiben: verstörend. Trevor wirkt äußerst unheimlich. Lediglich seine Kontakte zur Kellnerin Marie und zur Prostituierten Stevie verleihen ihm noch ein wenig Menschliches. Bei genauerer Betrachtung wirkt der ganze Film etwas irreal, doch auch nur, wenn man ganz genau hinsieht. Die meiste Zeit ist man so gefesselt, alles wirkt unheimlich und psychopathisch. Die Art, wie Christian Bale seine Rolle spielt, die Musik, die leise im Hintergrund läuft, die Kameraperspektiven und die Farben der Bilder.

Im Laufe des Films dachte ich immer und immer wieder, dass die aktuelle Szene meine Lieblingsszene sei. Doch ebendies dachte ich immer wieder, weil der Film voller fantastischer, so von mir noch nie gesehener Szenen ist. In einer fahren Nicholas, der Sohn der Kellnerin Marie, und Trevor zusammen mit der Geisterbahn. Das Szenenbild der Geisterbahn war unglaublich. Während der Film sonst beinahe ohne eklige oder offensichtlich gruselige Momente auskommt, bietet diese Geisterbahnszene etwas anderes, wie Totenköpfe, Leichen, Friedhofsanlagen und Ähnliches. Eine weitere wahnsinnig interessante Szene geschieht in der Mitte des Films: Trevor sieht immer wieder einen bestimmten Mann, der gar nicht zu existieren scheint. Es gelingt ihm, sich das Kennzeichen des Wagens des Mannes zu merken. Doch man will ihm nicht verraten, auf wen der Wagen zugelassen ist, solange es sich nicht um ein Delikt handelt, das vorgefallen ist. Und so läuft er anschließend mit Absicht vor ein Auto, um anschließend bei der Polizei in Erfahrung zu bringen, auf wen der Wagen zugelassen ist, indem er diesen als Tatfahrzeug nennt.

Ein großer Pluspunkt des Films: Man weiß nie genau, wo man denn nun steht. Die Lösung des Ganzen wird erst ganz am Ende präsentiert. Trevor scheint verrückt, er halluziniert. Aber geschehen diese Dinge wirklich nur in seinem Kopf? Denn sie nehmen immer mehr Einfluss auf sein Leben, sowie auf das Leben von anderen. Und während Trevor immer verrückter wird, reißt dies auch den Zuschauer immer weiter in den Film hinein auf der Suche nach der Wahrheit. Und das ein oder andere Mal stellt man sich die gleiche Frage wie Trevor ab einem gewissen Punkt: "Steckt ihr etwa alle unter einer Decke?" Am Ende folgt dann die Auflösung, die dem Film ein würdiger Abschluss ist.

Fazit

Ein sehr interessanter Film. Christian Bale spielt seine Rolle als Trevor Raznik so, dass sie mir wohl immer in Erinnerung bleiben wird. Super.

Vivien B. - myFanbase
30.04.2010

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