Bewertung
Nancy Bardawil

Greta

"Ein Sommer kann alles verändern..."

Foto: Copyright: capelight pictures
© capelight pictures

Inhalt

Greta (Hilary Duff), ein typischer, aufmüpfiger, sarkastischer Teenager, wird von ihrer Mutter über die Sommerferien zu ihren Großeltern geschickt, was für Greta dem Weltuntergang gleichkommt. In der Nachbarschaft sind nur nervige ältere Menschen zu finden und auch mit ihrer Großmutter verbindet sie eher ein schwieriges Verhältnis. Doch dann tritt plötzlich die Liebe in Form des Aushilfskochs Julie (Evan Ross) in ihr Leben und verändert alles.

Kritik

Hilary Duff, bekannt und zum Star geworden durch die Disneyserie "Lizzie McGuire" und einigen eher unspektakulären Kinofilmen, versucht mit "Greta" zu zeigen, dass sie auch in einem Drama schauspielerisch bestehen kann.

Den Charakter des aufmüpfigen, sarkastischen Teenagers Greta füllt sie dann auch gut aus, spielt glaubhaft und überzeugend. In der ersten Hälfte des Filmes ist es aber wahrlich nicht leicht, diese Greta wirklich sympathisch zu finden, da sie unheimlich anstrengend in ihrem Verhalten ist. Chronisch von alles und jedem genervt, nur sarkastische Kommentare abfeuern und regelrecht garstig zu jedem, der ihr ein wenig näher kommen will. Doch, wie üblich bei solchen "Selbstfindungsdramen", schlummert in der Vergangenheit ein dunkles Geheimnis, dass das junge Mädchen erst so werden ließ, wie sie nun ist, denn eigentlich ist sie ein wirklich liebes Mädchen mit einem Herz aus Gold.

Hört sich platt und abgedroschen an? Ist es leider auch. Die Story besteht fast nur aus Plattitüden und typischen Versatzstücken dieses Genres. Wirklich rein gar nichts kommt überraschend, die ganzen Entwicklungen sind schnell erahnbar und die Dialoge sind häufig eben genau das - platt und abgedroschen. Einfach gestrickt sind auch durchweg alle Nebencharaktere. Die überforderte Mutter, die ihr Kind zu den Großeltern schickt, der Ex- Sträfling, der im Gefängnis zu einem besseren Menschen wurde, der warmherzige Großvater, die strenge, aber doch liebenswürdige Großmutter. Selbst Greta selbst gewinnt nicht wirklich an Tiefe, da ihr Charakter ohne wirkliche Tiefe gezeichnet wird. Es bleibt alles an der Oberfläche.

Dies liegt auch an der Kürze des Films, der mit weniger als 90 Minuten schlichtweg keine Zeit hat, eine wirklich glaubhafte, vielschichtige Story zu entwickeln. So hangelt man sich von einer Station zur nächsten, baut die typischen Irrungen und Wirrungen ein und dann ist man auch schon am Ende des Filmes, das dann eher kitschig, als emotional berührend ausfällt. Visuell hat der Film einige nette Momente zu bieten, die Darsteller fallen nicht negativ auf, aber einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt hier wirklich keiner, auch nicht Hilary Duff, die zwar ganz gut spielt, aber auch nicht wirklich erinnerungswürdig ist.

Fazit

Standardisiertes, höhepunktarmes Selbstfindungsdrama, das keinem wirklich weh tut, das in seiner Belanglosigkeit aber auch nicht wirklich sehenswert ist.

Moritz Stock - myFanbase
06.06.2010

Diskussion zu diesem Film