Bewertung
Jon M. Chu

Step Up 3D

Two Worlds. One Dream.

Foto: Copyright: Constantin Film
© Constantin Film

Inhalt

Nachdem Moose (Adam Sevani) seinen Abschluss an der Maryland School of Arts (MSA) erfolgreich abgeschlossen hat, will er seinen Eltern zuliebe ein solides Studium in New York absolvieren und trifft gleich an seinem ersten Tag auf den Streetdancer Luke (Rick Malambri). Der smarte und gutaussehende Hobbyfilmer ist sofort begeistert von Moose' Moves und heuert ihn für seine Crew "House of Pirates" an, die dringend nach talentierten Nachwuchstänzern sucht. In einem heruntergekommenen Lagerhauskomplex leben, batteln und tanzen die Crewmitglieder unterschiedlicher Herkunft gemeinsam und trainieren hart für den World-Jam Wettbewerb, bei dem die besten Dancecrews der Welt an den Start gehen. Es winkt ein Gewinner-Check, der Lukes Sorgen um das Tänzerdomizil vertreiben und eine Übernahme durch die arrogante Konkurrenz "House of Samurai" verhindern könnte. Mit der unergründlichen und begnadeten Streetdancerin Natalie (Sharni Vinson) holt er sich ein weiteres Teammitglied ins Boot. Außerhalb gemeinsamer Trainingsstunden kommen sich die beiden schnell näher und teilen bald mehr als nur die Liebe zum Tanz miteinander. Doch das frische Glück währt nicht lange, denn Natalie spielt mit gezinkten Karten und als der Traum vom Sieg zu platzen droht, ist es Moose, der mit seiner alten Crew von der MSA zur Rettung naht.

Kritik

Step one... bitte mehr davon, Step two... wir wollen tanzen immer zu, Step three... so schlecht wie nie!

Wer sich heutzutage einen Tanzfilm ansehen will, geht zumeist mit geringen Erwartungen an die Sache ran, zumindest was den Plot betrifft. Das Ausschlaggebende sind die perfekt abgestimmten Tanzeinlagen, die selbst die eingeschweißte Couch-Potato vom Kinosessel fegen sollten, und ein Schuss Romantik fürs Herz. Genau das bieten die beiden Vorgänger "Step Up" und "Step Up 2 The Streets" mit einem simplen, aber erfolgsversprechenden Konzept. Man nehme unverbrauchte Gesichter, begabte Nachwuchstänzer, eine nicht gerade originelle Lovestory, unterlege alles mit Musiktiteln bekannter Künstler, wie Missy Eliot oder Sean Paul, und ein Überraschungshit ist garantiert. Jetzt ist er also da, "Step Up 3D". Lange haben wir gewartet... und sollten am Ende bitter enttäuscht werden.

Aber warum eigentlich? Ist das Konzept nicht das Gleiche? Sicher doch. Nur leider nicht besonders gut umgesetzt. Hier stimmt so gut wie nichts. Die Tanzszenen sind zwar der Hammer und machen Lust darauf demnächst die örtliche Tanzschule aufzusuchen und einen Hip-Hop-Kurs oder ähnliches zu belegen, doch fehlte dabei zwischenzeitlich die geeignete Musik. Da legen Moose und die "Pirates" geniale Moves hin und dann kommt ein lahmer

Song, der überhaupt nicht dazu passen mag. Bereits bekannte Ohrwürmer (z.B. Flo Ridas "Club Can't Handle Me" feat. David Guetta) wurden nebenbei nur kurz angespielt und somit verschenkt. Das Musikvideo mit zusammengeschnittenen Tanzszenen aus dem Film macht da irgendwie mehr Laune.

Wird vielen Tanzfilmen nachgesagt die Handlung sei anspruchslos und flach, würde ich hier eher von hohl und bedeutungslos sprechen. Kommen dazu noch Hauptdarsteller - Adam Sevani ausgeschlossen -, die keine Sekunde überzeugen können, geht das komplette Filmprojekt den Bach runter, denn sie sind die tragenden und auch tragischen Figuren in diesem schlechten Schauspiel. Da retten auch gutes Aussehen und hippe Klamotten nicht drüber hinweg. Denn selbst die zarte Romanze zwischen Luke und Natalie kommt nicht richtig zur Geltung. Scheinen sie optisch perfekt zu harmonieren sieht es auf der Gefühlsebene ganz anders aus. Alles wirkt aufgesetzt und zuweilen ein wenig lächerlich. Dagegen bietet noch die Teenie-Romanze "High School Musical" mehr Tiefgang und Stil.

Ein weiteres Manko ist die vollkommen deplazierte Synchronstimme für Hauptdarstellerin Sharni Vinson (Natalie), welche die ohnehin schon grausige Darbietung um ein Weiteres verschlimmert. Was aber nicht ihr Problem sein soll.

Ach ja, dann gibt es noch die derzeit beliebte 3D-Technik, auf die man hier gut und gern verzichten kann. Außer, dass man manchmal das Gefühl bekommt, von einem der Tänzer eine verpasst zu kriegen, ist der Effekt in diesem Fall nicht wirklich bahnbrechend. Wenn man sich die beiden "Step Up"-Vorgänger so anschaut, sind diese auch ohne 3D sehr gut ausgekommen und bei weitem anspruchsvoller, als der lahme Auftritt der KDGB-Truppe (Kinder des Ghettoblasters), wie Luke gerne Menschen bezeichnet, die zum Tanzen geboren sind. Also bitte!

Fazit

"Ein Move kann Menschen zusammen bringen, ein Move gibt dir den Glauben an dich selbst, ein Move kann eine ganze Generation befreien..." und ein Mov(i)e zu viel kann eine komplette Filmreihe zerstören. Mein Tipp deshalb: Lieber "Step Up" oder "Step Up 2 The Streets" in den DVD-Player legen und sich die überteuerte 3D-Version sparen. Mehr schlecht, als recht.

Doreen B. - myFanbase
28.08.2010

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