Bewertung
John Hyams

Universal Soldier: Regeneration

"We are fighting against the perfect soldier!"

Foto: Copyright: Kinowelt GmbH
© Kinowelt GmbH

Inhalt

Eine Gruppe von Terroristen um Commander Topov (Zahary Baharov) entführen die beiden Kinder des russischen Präsidenten, und besetzen anschließend das stillgelegte Gelände des Atomkraftwerkes in Tschernobyl. Diese beiden Druckmittel nutzen die Terroristen für ihre Forderungen: Die Freilassung von politischen Gefangenen, und die Souveränität ihres eigenen kleinen Staates. Werden ihre Forderungen nicht erfüllt, dann sterben beide Kinder und der Reaktor wird in die Luft gesprengt, wodurch eine giftige radioaktive Wolke über Europa freigesetzt wird.

Um die Sicherheit der Terroristen kümmert sich Dr. Colin (Kerry Shale), welcher einen Next-Generation-UniSol (Andrei Arlovski) - NGU - bereitstellt. Als die US-Armee die Russen bei ihrem Angriff unterstützt, da diese eigene UniSols besitzen, werden alle von dem einen weiterentwickelten UniSol der Terroristen getötet und vernichtet. Dadurch bleibt den Militärs nichts anderes übrig, als den in Psychotherapie befindlichen UniSol Luc Deveraux (Jean-Claude Van Damme) zurück zu holen. Im Kampfeinsatz trifft Luc aber nicht nur auf den NGU, sondern auch auf einen Klon seines ehemaligen Erzfeindes Andrew Scott (Dolph Lundgren).

Kritik

Lange ist es her, dass die Universal Soldiers in die Kinos kamen. Dies war 1992 und mit den damaligen Actionstars Jean-Claude Van Damme und Dolph Lundgren mit einer Top-Besetzung. Zumal als Regisseur Roland Emmerich diente. Zwar gab es einige Fortsetzungen des Originals, diese aber mussten ohne Van Damme und Lundgren auskommen, oder zumindest nur mit einem von ihnen. Ebenso spielte das Budget immer eine große Rolle. So auch in dieser direkt auf DVD erschienenen Fortsetzung, welche damit geworben hat, dass wieder die Originalbesetzung aus dem ersten Film zusammenspielen würde.

Das ist natürlich schön und gut, hätte John Hyams auf einige grundlegende Dinge bestanden. Ein Film muss nicht ein großes Budget beanspruchen, um gut oder zumindest akzeptabel zu sein. Es werden auch nicht immer bekannte Schauspieler benötigt. Die Hauptsache ist, dass die Fähigkeiten der Schauspieler und Crew-Mitglieder angemessen sind. Betrachten wir nun aber die Storyline, so wirkt diese ziemlich platt beziehungsweise extrem stumpf, was lediglich am geringen Spielraum lag, der zur Verfügung stand, um die angemessenen Actionszenen zu drehen. Dabei beginnt der Film wirklich vielversprechend. Eine rasante Verfolgungsjagd gefolgt von einer sehr gelungenen Kampfhandlung zwischen dem NGU und einer den 90er Jahren angepassten Kampftruppe. Leider war es das auch schon. Gut möglich, dass hierfür das gesamte Budget vergeudet wurde.

Andrei Arlovski, UFC Kämpfer, spielt die Rolle eines UniSol wirklich ausgezeichnet, was nicht von Van Damme oder Lundgren behauptet werden kann. Van Damme, dessen letzter Film JCVD (Jean-Claude Van Damme) hieß und wo er sich selbst spielte (und das mehr als gut), kann hier kaum überzeugen. Er wirkt als UniSol absolut deplatziert. Immer dieselbe Mimik - actor hopped up? - mit einer zu kleinen Screentime von einer knappen halben Stunde ist einfach zu wenig, um dem Mythos UniSol gerecht zu werden. Der Kampf Mann gegen Mann zwischen Deveraux und Scott ist zwar ganz nett, doch auch hier wieder viel zu kurz. Stand Van Damme schon wenig vor der Kamera, muss bei Lundgren schon behauptet werden, dass dies vielmehr ein Cameo-Auftritt war. Er erscheint, möchte etwas verlautbaren, was ihm aber nicht einfällt, und verschwindet auch wieder. Dementsprechend verschwindet dieses Geheimnis wohl für immer in den Weiten des präfrontalen Cortex des Drehbuchautors.

Was ebenfalls den Eindruck trübt, sind die Drehorte. Gedreht in Bulgarien in abgestandenen Lagerhallen und Fabriken wird einem Tschernobyl nett präsentiert, wirkt dann aber nach gefühlten fünf Minuten ziemlich billig. Einzig und allein die tolle Filmmusik, die einen irgendwie an Filme der 90er Jahre erinnert und nicht an heutige, versüßt diesen mittelmäßigen Kracher.

Fazit

Eine unterdurchschnittliche Fortsetzung der legendären UniSols mit veralteten und filmmüden Schauspielern, in welchem viel geschossen und gekämpft, dafür aber die Geschichte aller vorherigen Teile missachtet wird. Daher ist es fraglich, ob die angekündigte Fortsetzung "Universal Soldier: The New Dimension" sich noch lohnen könnte.

Ignat Kress - myFanbase
29.08.2010

Diskussion zu diesem Film