Bewertung
Kyle Rankin

Infestation

Nur ein toter Käfer ist ein guter Käfer!

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Inhalt

Cooper (Christopher Marquette), ein notorischer Faulenzer, wird gerade von seiner Chefin gefeuert, als ein entsetzliches Geräusch ihm das Bewusstsein raubt. Als er wieder zu sich kommt, haben Riesenkäfer die Erde übernommen. Die Menschen werden von den erbarmungslosen Insekten betäubt und in Kokons eingewebt. Cooper gelingt es, einige Leute, darunter Sara (Brooke Nevin), die Tochter seiner Chefin, aufzuwecken. Gemeinsam versuchen sie, sich zu einem sicheren Ort durchzuschlagen.

Kritik

Menschen und Käfer – eine Geschichte der Missverständnisse. Oder auch eine Geschichte der spitzen Entsetzensschreie, der Schuhe als Mordwaffe und des massiven Einsatzes von tödlichem Gift. Die Abneigung der Menschen gegen Insekten ist mindestens so alt wie Menschen und Insekten selbst und inspiriert daher auch Hollywood schon seit langem. Auf der Filmleinwand gab es bereits einige epische Duelle zwischen Menschen und Käfern, unter denen "Infestation" sicher keinen Ehrenplatz einnimmt, dennoch bietet der Film von Regisseur und Drehbuchautor Kyle Rankin kurzweilige Unterhaltung, die ihren Soll erfüllt.

Für eine Low-Budget-Produktion sehen die Riesenkäfer wirklich sehr überzeugend aus. Die ganze Ausstattung, von den Kulissen bis zu den Effekten, macht insgesamt einen positiven Eindruck, so dass keine Szene lächerlich wirkt. Die Charaktere sind dabei nach gängigen Erfolgsregeln gestaltet. Wir haben den liebenswerten Loser, der zum Helden wird, die tolle Frau, die maßgeblich dazu beträgt, dass der Zero zum Hero wird, eine Person, die durchdreht, einen klugen Kopf, der ein paar hilfreiche Antworten parat hat, und ein tapferes Vater-Sohn-Duo. Von Originalität kann man hier nicht wirklich sprechen, doch die Charaktere, die sympathisch wirken sollen, tun dies letztlich auch, so dass man als Zuschauer keine Probleme damit hat, sich auf sie einzulassen. Warum in solchen Monsterfilmen immer auch eine Gruppe von hinterwäldlerischen Dumpfbacken auftauchen muss, die den Hauptfiguren das Leben noch schwerer machen, als es angesichts von menschenfressenden Kreaturen ohnehin schon ist, wird mir freilich immer ein Rätsel bleiben. Dies habe ich aber auch schon wesentlich schlimmer und unnötiger erlebt als in diesem Film.

Das Drehbuch hält sich nicht lange mit Erklärungen auf, sondern kommt schnell in Fahrt. Der Ursprung der Riesenkäfer wird im Film nicht explizit erläutert, kann jedoch durch einen ziemlich offensichtlichen Hinweis gegen Ende entschlüsselt werden. Auf das Versagen von Militär und anderen Ordnungsorganen wird ebenfalls nicht genau eingegangen, lässt sich aber angesichts der Methoden, mit denen die Insekten ihre Invasion durchgeführt haben, schlüssig begreifen.

Die Verteilung von ruhigen Momenten und Actionszenen ist sehr gleichwertig, so dass beim Zuschauer nie Langeweile oder Ungeduld aufkommt. Obwohl der Film insgesamt kein originelles Werk ist, gibt es doch die eine oder andere unverbrauchte Idee.

Fazit

Mit "Infestation" stößt der Kampf Mensch gegen Ungeziefer nicht in eine neue Dimension vor, doch das kann man von einer Low-Budget-Produktion auch kaum erwarten. Als kurzweilige Unterhaltung leistet der Film gute Arbeit.

Maret Hosemann - myFanbase
07.11.2010

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