Bewertung
David Yates

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1

The End Begins

Foto: Copyright: 2010 Warner Bros. Ent.
© 2010 Warner Bros. Ent.

Inhalt

Nachdem Dumbledore gestorben ist und das Ministerium von den Todessern infiltriert wurde, kommen schlimme Zeiten sowohl auf Hexen und Zauberer als auch auf Muggelgeborene zu. Familien werden auseinander gerissen, andere gelten als verschollen, viele werden getötet. Harry weiß, dass nur er diesem Schrecken ein Ende bereiten kann. Dumbledore hat ihm alles Wichtige beigebracht, sodass er nun einer großen Aufgabe entgegen sieht: Er muss alle Horkruxe finden, die Voldemort an das Leben binden, und sie vernichten.

Auf Fleurs und Bills Hochzeit scheinen alle endlich wieder ausgelassen sein zu können, bis plötzlich die gesamte Hochzeitsgesellschaft von Todessern angegriffen wird. Harry, Ron und Hermine apparieren gerade noch rechtzeitig. Um keine Zeit zu verlieren, beginnen sie direkt mit der Suche nach den Horkruxen, die sich noch schwieriger gestaltet, als sie bereits vermuteten. Es beginnt eine verzweifelte Suche nach Voldemorts Seelensplitter, bei der sie mitunter verschleppt und gefoltert werden und zudem eine Menge Freunde verlieren...

Kritik

David Yates, der bereits bei "Harry Potter und der Feuerkelch" und "Harry Potter und der Orden des Phönix" Regie geführt hat, schafft es hier, einen Film zu erschaffen, der sich ungewöhnlicherweise nah am Buch orientiert. Während die vorherigen Filme immer wieder den Bezug zur Buchvorlage verloren, war man als Kinobesucher bereits darauf eingestellt, auch hier wieder einige Szenen hinzugedichtet zu sehen. Doch dem war nicht so. Yates verbildlicht in chronologischer Reihenfolge, was der Leser auch im Buch erfährt. Dabei achtet er besonders auf kleine Details und Erklärungen, die für den Tiefgang des Films von essentieller Bedeutung sind. Besonders auffällig sind die Erklärungen zu den Heiligtümern des Todes. An der Stelle muss erwähnt werden, dass diese Art von bildlicher Erklärung (eine Art Zeichentrick) noch in keinem anderen Harry-Potter- Film zu sehen war.

Yates scheint das gutmachen zu wollen, was er in seinen vorherigen Filmen zugunsten des Dramas und Humors ausgelassen hat: Zeit für Hintergrundinformationen, die die Zuschauer unbedingt brauchen. In den vergangenen Filmen wurde zu oft vergessen, dass diese eine wichtige Rolle spielen und zum Schluss – im siebten Teil – eine Synthese bilden. Diese müssen natürlich spätestens jetzt aufgegriffen werden, um für eine stimmige und verständliche Geschichte zu sorgen. Leider sorgen diese Erklärungen jedoch für ein paar langgezogene Szenen.

Dennoch scheint es Yates nicht ganz zu schaffen, Literatur so bildlich umzusetzen und gleichzeitig keine Langeweile aufkommen zu lassen, dass der Film ein genaues Abbild der Buchvorlage darstellt. Während J.K. Rowling viele Seiten dafür verwendet hat, den Lesern bewusst zu machen, wie schwer es für unser Lieblingstrio ist, herauszufinden, welche Gegenstände Horkruxe sein können, so wird im Film gänzlich darauf verzichtet.

Dennoch scheint es keinesfalls ein Film zu sein, der nur aus Hintergrundinformationen besteht. Ganz im Gegenteil. "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 1" zeichnet sich zudem durch Witz und Charme sowie Action und Spannung aus. Letzteres wird nicht, wie in den letzten sechs Filmen, durch eine langgezogene Spannungskurve erreicht, sondern wechselt sich mit ruhigen und witzigen Szenen ab. Dadurch wird der Zuschauer stets bei Laune gehalten und fährt in regelmäßigen Abständen erschrocken zusammen.

Fazit

Ein erstaunlich nah an der Buchvorlage orientierter Film, der mit Action und Spannung sowie Witz und Charme punktet. Ein sehenswerter erster Teil, der Lust auf den letzten Film der Harry-Potter-Reihe macht.

Manuela Fertich - myFanbase
18.11.2010

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