Bewertung
Bobby Farrelly, Peter Farrelly

Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln

Good for one week off marriage.

Foto: Copyright: Warner Bros.
© Warner Bros.

Inhalt

Rick (Owen Wilson) hat eine fürsorgliche Frau (Jenna Fischer), Kinder und ein schönes Haus. Doch durch den ständigen Kinderstress und dem routinierten Eheleben geht Ricks und Maggies Privatleben den Bach runter. Seinem besten Kumpel Fred (Jason Sudeikis) ergeht es mit seiner Frau Grace (Christina Applegate) nicht anders. Beide Männer starren lieber hübschen, jungen Frauen nach. Das entgeht Maggie und Grace natürlich nicht und damit die Ehe wieder in Schwung kommt, entscheiden sie sich, ihren Männern einen Freibrief zu geben. Eine Woche lang sind sie aus dem Eheleben befreit und können tun und lassen, was immer sie wollen. Nach anfänglichem Zögern entdecken Rick und Fred zunehmend Gefallen am jetzigen Singledasein.

Kritik

Eine Komödie im Stil von "Hangover" – so wurde für "Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln" geworben. Doch anstatt mit Cleverness und Spritzigkeit wie bei "Hangover" zu punkten, kommt dieser Film hier nicht im Geringsten an sein großes Vorbild heran und enttäuscht durchweg.

Angefangen mit der Story, die schon irgendwie überdreht ist. Welche Frau würde ihrem Mann denn so einen Freibrief geben? Auf so eine Idee kommt man höchstens bei den deprimierten Frauen aus "Desperate Housewives". Außerdem bauscht man ein Problem auf, das gar nicht da ist. Im Grunde ist Rick ein sympathischer Kerl und ein fürsorglicher Vater und Ehemann. Warum seine Frau Maggie in jede Handlung etwas hineininterpretiert, ist total unlogisch und grenzt schon fast an Neurose. Es scheint, als hätte man die Story an den Haaren herbeigezogen, aber was soll's, wenigstens klingt es nach einer lustigen Geschichte.

Jedoch kommt schnell die enttäuschende Wahrheit. Den Witz, den dieser Film beinhaltet, hat "Hangover" allein mit zehn Minuten erreicht. Viele Gags zünden nicht, weil es sie entweder so oder so ähnlich in anderen Versionen schon mal gab, oder sie sind ganz einfach dämlich und geschmacklos, wobei einige Szenen weit unter die Gürtellinie gehen und widerlich statt lustig sind. Zugegeben, beim Inhalt und dem Trailer war es schon klar, dass es auf so eine Art von Witz hinauslaufen würde. Trotzdem hätte man sich etwas mehr Originalität und Humor erwarten dürfen.

Die Witze sind genauso oberflächlich wie die Charaktere. Während Fred der Stereotyp für alberne Ehemänner abgibt, ist Rick nicht ganz so festgefahren. Das hindert ihn aber nicht daran, in den ersten zehn Minuten den verständnisvollen Ehemann zu mimen, um sich in der nächsten Minute mit Fred vor Freunden mit seinem Verhalten zu blamieren. Diese urplötzliche Wendung ist weder lustig noch nachvollziehbar. Owen Wilson kann zwar einige Sympathiepunkte einfahren, aber dennoch verhalten sich Fred und Rick wie Kinder und ihre Frauen sind die strengen Erziehungsberechtigten. Das kann nicht gut gehen und das tut es auch nicht. Langeweile und gähnende Handlungsstränge sind die Konsequenz aus mangelndem Ideenreichtum. Und genau so ist auch der komplette Film, gähnend langweilig. Die Jungs brauchen erst einen Freibrief, um zu realisieren, wie wichtig ihnen ihre Frau ist. Natürlich funktioniert die Methode mit dem Freibrief, natürlich wird irgendwie alles irgendwie wieder gut und natürlich findet Rick zu sich selbst und seinen Verpflichtungen als Ehemann. So ein Freibrief ist auch bestimmt ganz realistisch und die Rettung für jeden angeblich sexbesessenen Ehemann.

Fazit

Um sich mit "Hangover", der Komödie schlechthin, vergleichen zu wollen, fehlt es bei "Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln" durchweg an Komik, Charme und Originalität. Wenigstens kann Owen Wilson die Qualität ein wenig anheben, aber für eine gute Komödie ist das einfach nicht genug.

Tanya Sarikaya - myFanbase
24.03.2011

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