Bewertung
Adam Green

Hatchet II

Victor Crowley lebt.

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Inhalt

Marybeth (Danielle Harris) hat das Massaker im Sumpf, dem ihr Vater und ihr Bruder zum Opfer gefallen sind, überlebt. Kaum der Hölle entronnen, wendet sie sich an den eigenwilligen Reverend Zombie (Tony Todd), der ihr helfen soll, in den Sumpf zurückzukehren, um die Leichen ihrer Verwandten zu bergen und den irren Axtmörder Victor Crowley (Kane Hodder) ein für alle mal auszuschalten. Zombie stellt eine Mannschaft aus Jägern und Anglern zusammen, die ihn und Marybeth begleiten. Es dauert nicht lange, bis sich Victor Crowley zeigt und seine Besucher auf blutige Weise willkommen heißt.

Kritik

"Hatchet II" ist, das wird jetzt wohl kaum jemanden ernsthaft überraschen, die Fortsetzung zu "Hatchet" und schließt unmittelbar an den Vorgänger an. Dass Marybeth dennoch plötzlich ganz anders aussieht, ist nicht den chirurgischen Künsten von Axtmörder Victor Crowley zu verdanken, sondern liegt in dem Umstand begründet, dass die Darstellerin aus dem ersten Teil, Tamara Feldman, gegen Danielle Harris ausgetauscht wurde.

Ansonsten ist die Fortsetzung genau wie der Vorgänger eine Hommage an die Slasher-Filme der 1980er Jahre. Das heißt im Klartext: ein hässlicher Killer, sehr viel Blut sowie Charaktere, deren einziger Sinn und Zweck darin besteht, abgeschlachtet zu werden, und die den Zuschauern daher auch gar nicht erst als Sympathieträger verkauft werden. So weiß man eigentlich gar nicht, was diese Leute da im Sumpf treiben, wer sie sind und warum sie sich für eine wirklich nicht weltbewegende Bezahlung darauf einlassen. Angeblich sollen es Leute sein, die sich im Sumpf auskennen und Ahnung von der Jagd haben, doch davon ist sehr wenig zu merken. Sie stehen der Legende um Victor Crowley komplett ahnungslos gegenüber und überleben die Begegnung mit ihm keine zwei Sekunden. Genauso gut hätte man einen Kegelclub aus Kleinkleckersdorf in diesen verdammten Sumpf schicken können. Wie bei den meisten Slasher-Horrorfilmen aus den 1980er Jahren stehen auch bei "Hatchet II" Zutaten wie Logik, unerwartete Wendungen und intelligente Dialoge also praktisch auf dem Index.

Mir hat "Hatchet II" weder sonderlich gefallen noch ernsthaft missfallen. Der Film ist keine Wundertüte, sondern bietet genau das, was auf der Verpackung steht. Zuschauer, die einen Abend mit sinnfreien, einfachen, blutigen Slasher-Filmen planen, können sich entweder ein paar der Machwerke aus den 1980er Jahren ausleihen, oder eben "Hatchet" und "Hatchet II", ab 2012 oder 2013 sogar noch "Hatchet III". Da Slasher-Filme in den 1980er Jahren traditionell einen ganzen Rattenschwanz an Fortsetzungen nach sich gezogen haben, ist dies bei "Hatchet" natürlich auch der Fall.

Für mich waren das Interessanteste an diesem Film letztlich die Anspielungen auf andere Horrorproduktionen. So gibt es beispielsweise eine kurze Szene, die die Ereignisse des Films "Frozen" als real darstellen. Auch gibt es Verweise auf "Freitag, der 13.", "Behind the Mask: The Rise of Leslie Vernon" und "Blair Witch Project". Zum Teil gehen diese allerdings in der deutschen Übersetzung verloren.

Fazit

Blutig, unlogisch, simpel: "Hatchet II" ist primitiver Slasher im Stil der 80er Jahre. Empfehlenswert für Horror-Nostalgiker und alle, die kurzweilige, schnell zu vergessende Unterhaltung der blutigen Art mögen.

Maret Hosemann - myFanbase
03.04.2011

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