Gnomeo und Julia
Nur die Harten kommen aus dem Garten.
Inhalt
Die Capulets und die Monagues sind Nachbarn und empfinden nur tiefen Hass füreinander. Doch die Fehde wird nicht nur zwischen den Familien, sondern auch im Garten unerbittert fortgeführt. Keiner ahnt, dass die Gartenzwerge zum Leben erwachen, wenn die Hausbewohner auf die Arbeit gehen. Eines Tages trifft der Zwerg Gnomeo aus der Familie Montague auf die wunderschöne Julia. Beide verlieben sich, doch dann stellt sich heraus, dass sie eine Capulet ist, was beide in eine brenzlige Situation und in ein moralisches Dilemma bringt.
Kritik
William Shakespeare ist und bleibt ein Erfolgsrezept. Für den Überraschungserfolg "Shakespeare in Love" sowieso. Kein Wunder also, dass man sich erneut das Genie zum Vorbild nimmt und sein bekanntestes Werk "Romeo und Julia" als Grundkonzeption in den Animationsfilm "Gnomeo und Julia" einfließen lässt. Schon allein der Titel verrät, dass man sich hier an William Shakespeare orientiert. Hoffentlich dient die Geschichte um die unglücklichen Verliebten aber nur als Stütze, denn keiner möchte das Altbekannte neu verfilmt in einer Animation sehen, sondern überrascht werden. Man setzt hohe Erwartungen in Walt Disney, denn Hits wie "Toy Story 3" zeigen, dass Animationsfilme immernoch ausgesprochen gut beim Publikum, egal ob Groß oder Klein, ankommen. Doch mit dieser Einstellung wird man relativ enttäuscht den Kinosaal verlassen.
"Gnomeo und Julia" hat zwar von allem etwas, aber kein Element ist perfekt. Angefangen mit der Handlung, die weder wendungsreich noch überraschend ist. Natürlich hat man sich nicht auf Shakespeares Stück versteift, aber vor Originalität strotzt der Film trotzdem nicht. Man könnte fast sagen, die Handlung plätschert so vor sich hin und alles dreht sich nur um die Frage, ob die blauen oder roten Zwerge die besseren sind. Vor allem die erste halbe Stunde zieht sich lange hin. Man versucht den Zwergen zwar viel Emotion und Leben einzuhauchen, aber das gelingt nur teilweise. Besonders, da hier sehr viel Wert auf Liebe auf den ersten Blick gesetzt wird, statt mehr auf die inneren Gefühle von Gnomeo und Julia einzugehen, was man zum Glück noch gegen Ende des Films nachholen kann. Dennoch kann vor allem die ältere Generation nicht immer mit ihnen mitfühlen, weil sie zu formstarr und nicht selten oberflächlich wirken.
Die anderen Zwerge vertreten strikt ihre blau-rot-Denkweise und werden erst am Schluss, wie könnte es auch anders sein, belehrt. Daran können auch die berühmten Schauspieler mit ihren Sprechkünsten nichts ändern. Die Message kommt freilich auch hier deutlich und gut rüber, dennoch ist der Weg bis dorthin nicht immer unbeschwerlich. Vor allem hätte man sich etwas mehr Einfallsreichtum und Mut zu etwas Neuem gewünscht, statt sich strikt auf das Thema "Romeo und Julia" und die verfeindete Nachbarschaft zu versteifen und den Schluss in einem großen Spektakel à la Hollywood enden zu lassen.
Manchmal kommt leider auch der Humor etwas zu kurz. Man schmunzelt zwar oft, doch die großen Lacher, auf die man nach dem Trailer hoffen durfte, bleiben aus. Man merkt an den Witzen häufig, dass der Film für die Jüngeren unter dem Publikum gemacht ist, zumindest kommen die Erwachsenen nicht auf ihre Kosten. Unterhaltsam ist "Gnomeo und Julia" zwar schon, aber man hat schon Besseres von Disney gesehen.
Die Animationstechnik und die dreidimensionalen Aufnahmen dagegen sind wieder einmal überragend gemacht. Ganz wie selbstverständlich bewegt sich jede Figur und hüpft so realistisch wie möglich über die Leinwand, diesmal sogar in 3D, was den Film optisch gesehen noch unterhaltsamer macht. Viel Liebe fürs Detail und gute Soundeffekte unterstreichen die Animationen. Wenn Sir Elton John dann auch noch für die Filmmusik sorgt, ist vor allem der technische und musikalische Bereich bestens abgedeckt. Doch das kann die Schwächen von "Gnomeo und Julia" nicht überpinseln. In Zukunft sollte man sich doch mehr auf die Handlung fixieren und sich nicht auf den alt verdienten Lorbeeren ausruhen, sonst wird die Qualität von Animationsfilmen schnell abnehmen.
Fazit
"Gnomeo und Julia" bleibt bei Thema Humor und Originalität etwas auf der Strecke und so kann nicht am Erfolg von "Toy Story 3" oder etwa "Oben" anknüpft werden. Dennoch wird vor allem die jüngere Generation Spaß an der Animation haben.
Tanya Sarikaya - myFanbase
07.04.2011
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Gnomeo and JulietVeröffentlichungsdatum (UK, USA): 11.02.2011
Veröffentlichungsdatum (DE): 24.03.2011
Länge: 84 Minuten
Regisseur: Kelly Asbury
Drehbuchautor: Kelly Asbury, Mark Burton
Genre: Kinder, Animation, Abenteuer
Darsteller/Charaktere
James McAvoy
als Gnomeo (Stimme)
Emily Blunt
als Julia (Stimme)
Michael Caine
als Graf Zinnoberrot (Stimme)
Jason Statham
als Tybalt (Stimme)
Maggie Smith
als Gräfin Blaublut (Stimme)
Patrick Stewart
als William Shakespeare (Stimme)
Ashley Jensen
als Nanette (Stimme)
Matt Lucas
als Benny (Stimme)
Stephen Merchant
als Paris (Stimme)
Ozzy Osbourne
als Faun (Stimme)
Jim Cummings
als Featherstone (Stimme)
Hulk Hogan
als Terrafirminator V.O. (Stimme)
Julie Walters
als Mrs Montague (Stimme)
Richard Wilson
als Mr Capulet (Stimme)
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