Bewertung
Tommy O’Haver

Ella – Verflixt & Zauberhaft

"Egal was irgendjemand sagt oder dir befiehlt, pass auf dich auf, Ella. Was in dir steckt, ist stärker als jeder Fluch." – Ellas Mutter

Foto: Copyright: Touchstone Pictures
© Touchstone Pictures

Inhalt

Schon von klein auf muss Ella (Anne Hathaway) mit einer besonderen Gabe leben, die ihr Fee Lucinda (Vivica A. Fox) auferlegt hat. Sie muss jedem Befehl Dienst leisten, was Ella als Fluch betrachtet. Nach dem Tod ihrer Mutter heiratet ihr Vater erneut und neben ihrer bösen Stiefmutter hat sie auch noch zwei hinterlistige Stiefschwestern am Hals. Diese sind, wie jedes andere Mädchen im Märchenland, verrückt nach dem gutaussehenden Prinz Charmont (Hugh Dancy). Ella interessiert sich jedoch gar nicht für den Prinzen, sondern zieht los, um Lucinda zu finden, damit sie von ihrem Fluch erlöst wird. Auf dem Weg begegnet sie Charmont und er zeigt sofort Interesse an ihr, wodurch Ella nun dem Zorn der weiblichen Bewohnerinnen und vor allem ihrer Stiefschwestern entkommen muss. Außerdem plant Sir Edgar (Cary Elwes), den Thron an sich zu reißen und Prinz Charmont zu töten.

Kritik

Schon allein das DVD-Cover lässt vermuten, dass "Ella – Verflixt & Zauberhaft" vor allem etwas für Mädchen im jungen Alter sei. Doch die auf den gleichnamigen Roman basierende Verfilmung von Regisseur Tommy O'Haver ist anders als angenommen und überrascht in jeder Hinsicht.

Schon allein die Zeit, in der der Film spielt, ist anders als erwartet. Mit vielen bunten Kostümen und sehr moderner Musik kommt man sich gar nicht vor, in einem typisch mittelalterlichen Märchen zu sein, was aber das Ziel des Films ist. So werd sowohl Jung als auch Alt angesprochen. Natürlich geht es auch nicht um mittelalterliche Schlachten, sondern um Themen wie Liebe, Hinterhältigkeiten und zu sich selbst finden, was nie außer Mode kommt. Schon von der ersten Minute an muss man Ella einfach mögen. Sie ist klug, charmant und leider auch etwas naiv, was aber zu ihrer Rolle passt und viel Gefühl beim Zuschauer bewirkt. Während Hugh Dancy den Standardprinzen und Frauenschwarm darstellt, spielt seine Kollegin Anne Hathaway ihn an die Wand. Sie ist großartig und wickelt geschickt jeden um den Finger. Hathaway ist eindeutig der Star des Films und dank ihres herzlichen Charakters, wobei man hier ebenfalls die Drehbuchautoren loben muss, kann man gar nicht anders, als mitzufiebern. Ihre "Gabe" Befehlen zu gehorchen, was Ella jedoch als Fluch betrachtet, ist eine nette Idee, aus der im Verlauf des Films noch viel rausgeholt werden kann.

Ihre bösen Stiefschwestern samt Mutter und tückischen Intrigen erinnert sehr an Aschenputtel und tatsächlich ist "Ella – Verflixt & Zauberhaft" ein Mix aus Fantasy, Märchen und Komödie. Und alle Genres sind in diesem Film wunderbar vereint. Die Handlung ist ziemlich einfach gestrickt und weist außer Ellas Gabe nichts Besonderes auf; die Umsetzung dagegen ist sehr originell und vor allem witzig gemacht. Viele Gags können Lacher hervorrufen, vor allem auch durch die zwei oberflächlichen Stiefschwestern oder durch Ellas Freundin Areida, die von Parminder Nagra dargestellt wird. Mit vielen mystischen Kreaturen wie Kobolden, Elfen, Feen und was sich sonst noch in einem Märchenwald befindet, werden vor allem die Fantasyfans auf ihre Kosten kommen, wobei der Kurzauftritt von Heidi Klum als Riesin sehr amüsant ist. Die Effekte können überzeugen, das Märchenland geht in bunten und knalligen Farben auf und es macht einfach Spaß, Ellas Geschichte mitzuverfolgen. Dennoch kann man das Ende erahnen, denn der Film hat, wie jedes Märchen, ein schönes und lehrreiches Ende. Doch alles andere wäre hier unsinnig geworden und deshalb rückt auch der kitschige und naive Schluss den Film nicht in ein schlechtes Licht, sondern rundet die Geschichte gut ab.

Fazit

"Ella – Verflixt & Zauberhaft" weiß mit viel Witz, Charme, einer tollen Hathaway und viel Herz zu überzeugen, obwohl man Kitsch und Naivität nicht ganz auslässt.

Tanya Sarikaya - myFanbase
14.04.2011

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