Bewertung
Steven Lisberger

Tron

"On the other side of the screen, it all looks so easy."

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Home Entertainment Germany
© Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Inhalt

Kevin Flynn (Jeff Bridges) ist ein Computerprogrammierer, der zahlreiche Spiele und Programme entwickelt hat, die von Ed Dillinger (David Warner) gestohlen wurden. Dillinger ist mittlerweile Präsident des Unternehmens EMCOM und bestiehlt weiterhin die Programmierer, die für ihn arbeiten. Für seine Sicherheit arbeitet das "Master Control Program" (MCP), das alle Daten in sich speichert, immer mächtiger wird und keine Zugriffe von Außen erlaubt. Flynn, der von Dillinger entlassen wurde, versucht das System zu hacken, um an Beweise zu kommen, die den Diebstahl seiner Programme nachweisen. Unterstützung bekommt er dabei von Alan (Bruce Boxleitner) und Lora (Cindy Morgan), die ihm dabei helfen, in das Gebäude der EMCOM einzubrechen.

Beim Versuch in das System einzudringen, wird Flynn vom MCP über einen Laser in die digitale Welt geschleust und findet sich dort neben mehreren Programmen wieder, die ihm in menschlicher Form gegenübertreten. Zu diesen Programmen gehört auch Tron, ein Sicherheitsprogramm, das von Alan geschrieben wurde, und mit dem es möglich ist, das MCP zu vernichten. Um dies zu schaffen, müssen Flynn und Tron in der digitalen Welt gegen ihre Gegner kämpfen, zu denen auch Sark gehört, der vom MCP dazu angestiftet wurde, Flynn und Tron zu beseitigen.

Kritik

Das Erste, was einem auffällt, wenn man "Tron" zum ersten Mal sieht, sind die vielen bunten Farben, die in der digitalen Welt zum Vorschein kommen. Im Gegensatz dazu ist die reale Welt eher trist und dunkel gehalten, so als ob sich die ganze Freude im Cyberspace befinden würde. Beinahe der gesamte Film spielt sich in diesem Cyberspace ab, einer Welt, von der die Menschen in der Zeit, als der Film in die Kinos kam, kaum etwas gewusst haben. Somit ist verständlich, warum "Tron" ein besonderer Film ist. Und selbst jetzt, fast 30 Jahre später, ist dies ein Film, den man gesehen haben sollte.

Die Computer-Animation sorgt für Begeisterung, selbst wenn man weiß, dass heutzutage alles möglich ist. Doch vor 30 Jahren war dies sicherlich noch nicht möglich und doch zeigt man mit "Tron", wie gut man die vorhandenen Mittel umsetzen kann. Damit ist Steven Lisberger ein Film gelungen, der auch heute noch für Staunen sorgt, denn selbst ich habe nach sehr vielen Filmen, noch keinen gesehen, der "Tron" auch nur ein kleines bisschen ähnlich sieht. Allein die Kulisse des Cyberspace saugt einen in diese Welt, die so fern von jeder Realität ist, dass man von Anfang an weiß: Hier handelt es sich um einen speziellen Film. Da ich eher weniger der Science-Fiction-Film-Fan bin, muss ich trotzdem sagen, dass es einem nicht schwer fällt, diesen Film zu genießen, obwohl er doch seine eigene Geschichte erzählt. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Menschen, die keinen Bezug zu Computern oder der digitalen Welt haben, nicht begeistert sind und sich eher fragen, was dieser Film überhaupt sagen will.

Doch hierfür sind ja noch die Charaktere verantwortlich, die auf jeden Fall eine gute Storyline erzählen. Ein Computer sammelt alle möglichen Daten und wird dadurch immer stärker und intelligenter, bis er den Menschen in seinen Fähigkeiten übertreffen kann. Sollte dies passieren, ist die Menschheit nicht mehr sicher, weshalb es notwendig ist, diesen Computer zu zerstören. Dass jetzt hier ein realer Mensch in die digitale Welt abtaucht, ist natürlich vollkommen realitätsfern, doch das ist nun mal Science Fiction.

Das Beste an "Tron" sind die Schauspieler und ihre Charaktere. Zu Flynn baut man sofort ein Sympathiegefühl auf und auch er ist es, der dafür sorgt, dass man öfters in diesem Film lachen kann. Da erinnere ich mich an die Bit-Szene, die mich sehr amüsiert hat und mich davon abgelenkt hat, dass alle "Programme" Flynn töten wollen. Für Witz ist also auch gesorgt und die anderen Charaktere, insbesondere Alan/Tron legen eine klasse Leistung ab, wodurch der Film nicht anstrengend wirkt und man die Geschichte keinesfalls abbrechen möchte, sondern zu Ende sehen will. Dass die Schauspieler die Rollen in der realen, als auch in der digitalen Welt spielen, ist ganz klar ein Vorteil, weil es so viel einfacher fällt, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Der Einzige, bei dem es schwer fällt, ist Dillinger. Dies hat jedoch weniger mit seiner Doppelrolle zu tun, sondern mit seinem Charakter, der einem von Anfang an unsympathisch ist, aber die Rolle des Bösewichtes muss ja jemand übernehmen, auch in der digitalen Welt.

Fazit

Trotz meiner geringen Leidenschaft zu Science-Fiction-Filmen bin ich von den Bildern, Farben und Charakteren dieses Filmes angetan und auch die Story konnte überzeugen. Auch wenn man kein Fan von Science Fiction ist, so sollte man sich den Film alleine schon wegen der Animation anschauen, nur um festzustellen, dass selbst vor 30 Jahren schon sehr viel möglich war.

Alex Olejnik - myFanbase
02.06.2011

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