Wilden Hühner, Die
D 2006 107 min
Inhalt
Sprotte ist die Anführerin der Mädchenbande, die wilden Hühner, die sie mit ihren Freundinnen Frieda, Melanie und Trude gegründet hat. Gemeinsam versuchen sie, sowohl in der Schule, als auch außerhalb, die Pygmäen zu ärgern, eine Bande von Jungs (Fred, Steve, Willi und Torte), die sich natürlich zur Wehr setzt. So folgt Tag ein Tag aus ein Streich auf den nächsten und alles könnte so schön sein, wenn Sprottes Oma nicht plötzlich den Entschluss fassen würde, ihre Hühner schlachten zu wollen. Diese sind die Maskottchen der vier Mädels und besonders Sprotte hat sie ins Herz geschlossen. Für sie steht fest, die Hühner müssen gerettet werden! Der erste Plan schlägt allerdings fehl und die Mädchen müssen erkennen, dass sie es alleine nicht schaffen können...
Kritik
"Die wilden Hühner" ist ein wirklich gelungener Film für die jüngeren Kinogänger und für einen schönen Familiennachmittag zuhöchst geeignet. Die neun im Mittelpunkt stehenden Kinder scheinen zwar einfach nur klischeehafte Rollen zu haben, aber mit viel Witz und Gefühl bilden sich Charaktere heraus, die ein breites Spektrum an Problemen abdecken und trotzdem realistisch wirken. Die kesse Sprotte hat eine alleinerziehende Mutter, deren Liebesleben absolut chaotisch verläuft. Zudem muss Sprotte immer im Garten ihrer Oma helfen. Frieda dagegen muss ständig für ihren jüngeren Bruder zurückstecken und ist schon mit zwölf Jahren zu einem Vorbild an sozialem Engagement gereift. Melanie muss sich ständig mit dem Leistungsdruck rumschlagen und Trude hat als Scheidungskind eine besondere (ersichtliche) Vorliebe für italienisches Essen entwickelt.
Torte gibt sich als Sprücheklopfer, der aber auch schon mit Liebeskümmer zu kämpfen hat (sehr süß:-)), Steve hat ein Faible für Karten, Willi wird zu Hause mit Schlägen getadelt und Fred versucht "seine" Bande gut zu führen und richtige Entscheidungen zu treffen und Wilma sucht einfach nur richtige Freunde. Das alles wirkt jetzt vielleicht überladen, ist es aber gar nicht, so dass sich ein rundum charmanter Film ergibt.
Vivian Naefe hat aber nicht nur an die kleinen Zuschauer gedacht und auch den ein oder anderen Nebenplot aus dem Buch von Cornelia Funke übernommen. Besonders das Verhältnis von Sprottes Mutter (eine glänzend aufgelegte Veronica Ferres) und deren Mutter (Doris Schade) ist nicht nur dank der Schauspieler ein Highlight.
Dagegen ist Lehrer Grünbaum (Benno Führmann) völlig überflüssig. Dieser Charakter ist derart störend, dass man sich fragt, was die Regie geritten hat, diese Rolle im Film zu lassen.
Was mich persönlich noch etwas störte, war die sehr moderne Sprache. Ausdrücke wie "geil" oder "Hammer" waren nicht die Seltenheit. Im Endeffekt kann man wohl sagen, dass mit dem Film auch der Nerv der Zeit getroffen wurde. Die Pädagogen mögen sich nun streiten, ob dies wertvoll ist oder nicht.
Überaus witzig fand ich Sprottes Idee um ihrer Mutter einen Mann zu suchen, damit sie nicht nach Amerika ziehen. Sie stellte eine Anzeige in die Zeitung, was eine wunderbare Nebenrolle für Pete Klocke zur Folge hatte. Außerdem haut sie Sätze raus wie: "Die Hühner und die Pygmäen? Das passt nicht. Das ist wie Feuer und Wasser oder wie Mama und ein Mann!"
Weiterer solcher Kleinigkeiten wären erwähnenswert, aber dann habt Ihr auch nichts mehr zum Gucken und Freuen. Enden will ich mit einem Ausspruch eines etwa siebenjährigen Mädchens vor mir: "Ich fand den Film schön". Dito!
Fazit
Ein rundum gelungener Film über Freundschaft und viele weitere Kleinigkeiten, der der ganzen Familie Freude bringt.
Emil Groth - myFanbase
08.02.2006
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Die Wilden HühnerVeröffentlichungsdatum (DE): 09.02.2006
Länge: 105 Minuten
Regisseur: Vivian Naefe
Drehbuchautor: Güzin Kar und Uschi Reich
Genre: Kinder, Familie
Darsteller/Charaktere
Michelle von Treuberg
als Sprotte
Lucie Hollmann
als Frieda
Paula Riemann
als Melanie
Zsa Zsa Inci Bürkle
als Trude
Jette Hering
als Wilma
Jeremy Mockridge
als Fred
Philip Wiegratz
als Steve
Martin Kurz
als Torte
Vincent Redetzki
als Willi
Veronica Ferres
als Sibylle
Doris Schade
als Oma Slättberg
Jessica Schwarz
als Frau Rose
Axel Prahl
als Willis Vater
Benno Fürmann
als Lehrer Grünbaum
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