Herrschaft der Schatten, Die
"Ich existiere! Ich existiere! Ich existiere!"
Inhalt
In Detroit fällt plötzlich der Strom aus und die Menschen verschwinden spurlos, nur ihre Kleidung bleibt zurück. Zu den wenigen Personen, die nicht betroffen sind, gehören der Reporter Luke (Hayden Christensen), die Physiotherapeutin Rosemary (Thandie Newton), der Kinoangestellte Paul (John Leguizamo) und der 12-Jährige James (Jacob Latimore), doch auch ihre Zeit scheint abgelaufen, denn sie werden von unheimlichen Schatten verfolgt. Nur Licht hilft gegen diese Bedrohung, doch die Nächte werden immer länger, die Tage immer kürzer und die Batterien leeren sich immer schneller. In einer Kneipe, die noch für kurze Zeit Strom hat, finden die vier Übriggebliebenen eine vorübergehende Zuflucht, die sie schneller verlassen müssen, als ihnen lieb ist.
Kritik
Wenn ich mir einen Block und einen Stift genommen und während des Films sämtliche Logikfehler, Ungereimtheiten und offene Fragen mitgeschrieben hätte, wäre ich nach den knapp 92 Minuten mit einem stark schmerzenden Handgelenk geschlagen gewesen. "Die Herrschaft der Schatten" ist ein Film ohne Sinn und Verstand, das muss man leider so sagen. Es spricht nichts gegen Mysteryfilme, die auch wirklich mysteriös sind und Interpretationsmöglichkeiten offen lassen, aber wenn eine Handlung einfach nur Unmengen an Fragen aufwirft, zu denen es überhaupt keine schlüssigen Antworten zu geben scheint, und voll gepackt ist mit Widersprüchen, Lücken und Ungenauigkeiten, dann hat das mit guter Unterhaltung kaum mehr etwas zu tun. Es ist nur noch frustrierend.
Noch einmal kurz zur Ausgangsbasis: Ein plötzlicher Stromausfall legt ganz Detroit lahm und die Menschen verschwinden in Sekundenbruchteilen. Zurück bleibt nur ihre Kleidung. Die wenigen Personen, die noch übrig sind, werden von flüsternden Schatten verfolgt und versuchen sich durch Licht zu schützen, das aber kaum mehr zu finden ist, da sich die Sonne immer seltener zeigt und Batterien immer wirkungsloser werden. So weit, so gut. Was es allerdings mit diesen Schatten auf sich hat, wohin die Menschen verschwinden, warum die Sonne unregelmäßig aufgeht und weshalb sich Batterien von alleine leeren, wird nie beantwortet. Damit bleiben schlichtweg alle relevanten Handlungsfragen komplett offen.
Die vier Hauptcharaktere Luke, Rosemary, Paul und James werden mit ein paar Hintergrundinformationen ausgestattet, die aber größtenteils sehr konstruiert wirken und nicht überzeugen können. So kennt Paul rein zufällig eine Legende, die mit den Ereignissen zu tun hat, liefert aber ansonsten keine Antworten. Er wird zwischenzeitlich von den Schatten niedergeschlagen und entführt, kehrt aber irgendwie wieder zurück. Das passt nicht wirklich zu dem, was all den anderen Menschen passiert, die von den Schatten geholt werden, und wird in keiner Weise enträtselt. Ebenso bleibt unklar, warum James' Mutter ihn alleine in der Kneipe zurückgelassen hat, um in der Kirche nachzusehen. Je mehr man über dieses Storydetail nachdenkt, desto weniger Sinn ergibt es.
Das drängendste Problem der Hauptprotagonisten, das den Großteil des Films ausmacht, ist der Mangel an Licht. Was bleibt noch, wenn die Sonne nicht mehr aufgeht, der Strom weg ist und Batterien nicht mehr halten? Richtig, Feuer. Aber kommen unsere vier Helden darauf? Nein! Erst gegen Ende geht ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes, dieses Licht auf, allerdings begnügen sie sich mit einer kleinen Fackel, die letztlich auch nicht viel bringt. Dabei haben sie doch eine ganze Stadt voller verlassener Kleidungsstücke, Papierwaren, Holzmöbel und anderen Materialien, die man wunderbar aufhäufen und zu einem großen, Schatten vertreibenden Lagerfeuer entzünden könnte. Stattdessen grenzt es schon fast an Komik, wie der wackere Luke jedes Mal, wenn er rennt, hinfällt und seine ohnehin kaum mehr funktionierende Taschenlampe verliert, so dass die Schatten auf ihn zustürmen. Leider sind diese Slapstick-Einlagen nicht als solche gedacht.
Nebenbei laufen immer mal wieder Tiere durchs Bild, ohne dass dieser Umstand ernsthaft als Handlungselement aufgegriffen wird, und es gibt einen geheimnisvollen Tunnel, dessen Ursprung und Sinn ebenfalls für immer ein Mysterium bleiben wird.
Wer hofft, dass die Schwächen in der Handlung wenigstens durch gute Effekte oder ein paar gelungene Schockmomente ausgeglichen werden, der wird ebenfalls eine Enttäuschung erleben. Es gibt im ganzen Film keine einzige Szene, die in irgendeiner Form bemerkenswert wäre. Die Effekte sind allenfalls Mittelmaß und können keinen Horrorfan beeindrucken.
Fazit
Eine unlogische, unausgereifte Handlung ohne Antworten, gepaart mit mittelmäßigen Effekten, ergibt einen klaren Daumen nach unten.
Maret Hosemann - myFanbase
23.08.2011
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Vanishing on 7th StreetVeröffentlichungsdatum (USA): 07.01.2011
Veröffentlichungsdatum (DE): 26.08.2011
Länge: 92 Minuten
Regisseur: Brad Anderson
Drehbuchautor: Anthony Jaswinski
Genre: Horror
Darsteller/Charaktere
Hayden Christensen
als Luke
John Leguizamo
als Paul
Thandie Newton
als Rosemary
Jacob Latimore
als James
Taylor Groothuis
als Briana
Erin Nicole
als Paige
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