Bewertung
Detlev Buck

Rubbeldiekatz

"Ja, ich bin ein Mann, aber ich brauche diesen Job!"

Foto: Copyright: 2011 Universal Pictures Germany
© 2011 Universal Pictures Germany

Inhalt

Der mäßig erfolgreiche Theaterschauspieler Alex Honk (Matthias Schweighöfer) versucht schon sein ganzes Leben den Durchbruch im Filmgeschäft zu schaffen. Karrieretechnisch sieht es aber doch schlecht aus. Er hangelt sich von einem kleinen Job zum nächsten, bis ihn sein Bruder zu einem Casting für einen Nazifilm anmeldet. Blöderweise für die Rolle einer weiblichen Rolle. Das macht Alex aber nichts aus. Kurzerhand werden die Beine rasiert, er schlüpft in ein Frauenkostüm und begibt sich mit weiblicher Eleganz zum Casting. Bei diesem fällt niemandem auf, das Alex gar keine Frau ist, und er wird genommen. Damit beginnt ein neues Leben für die Honks, bis zu dem Augenblick, wo sich Alex in seine Schauspielkollegin Sarah Voss (Alexandra Maria Lara) verliebt.

Kritik

Sein Name ist Buck, und er ist hier ganz schön auf Zack. Sollte man meinen, während der Film fast zwei Stunden über die Kinoleinwand flimmert. Hierbei immer darauf bedacht einen zeitlichen Bezug zu schaffen, und aktuelle Hits wie Simon's Cat nachzuahmen. Ebenso finden sich im Film tolle Zitate, die unter anderem endlich den Generationenbruch zum Nationalsozialismus finden, wie zum Beispiel ein Toast auf Adolf Hitler oder Giermanns Parodie des deutschen Schauspielers, der schon in drei Filmen hintereinander einen Hitler gespielt hat und seine Rolle gar nicht mehr ablegen kann.

Eine reine Nazi-Parodie ist dieser Film natürlich nicht, denn dieser Film im Film, der von dem Leben von Filmschauspielern handelt, berichtet auf eigensinnig humorvolle Art über das schwierige und komplizierte Leben in dieser Branche. Im Grunde sind doch die meisten Schauspieler nichts anderes als leere Hüllen, die nicht viel vorzuweisen haben und im Privatleben keine gute Persönlichkeit besitzen. Die Amerikaner als herausragende Filmemacher werden hier dann noch nebenbei nieder gemacht und bloß gestellt, als ob es ein leichtes wäre, Menschen in die Kinos zu bewegen. Mehrere Hundert Millionen Dollar Produktionskosten sind so gar nicht nötig. Das beweist dieser Film nur zu gut. Er wird sich bestimmt beim jungen Publikum gut schlagen. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen.

Für die Männer gibt es nicht nur die Nazi-Witze, einige ansehnliche Frauen, und vulgären Humor - was nicht bedeuten soll, dass es Frauen nicht auch witzig finden können - und für die Frauen nicht nur die immer vorhandene Romanze in einem Film - seltsamerweise geht diese aber den umgekehrten Weg: Erst Sex und dann sich näher kommen. "Rubbeldiekatz" ist zudem auch ein toller und einfallsreicher Titel, dessen Herkunft dann wiederum nicht unbedingt komisch erscheint, aber seinen Zweck erfüllt und für die Vorweihnachtszeit ein gutes Aushängeschild für die Kinos erzeugt.

Fazit

Tolle Komik, tolle Schauspieler, wunderbarer Buck. Eine gelungene Schnulze aus der Hand eines Mannes. Bravo.

Ignat Kress - myFanbase
13.12.2011

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