Bewertung
Anthony Bell, Ben Gluck

Alpha und Omega

Omega und Alpha? Alpha und Omega? Ich verstehe gar nichts mehr!

Foto: Copyright: 2012 ASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
© 2012 ASCOT ELITE Home Entertainment GmbH

Inhalt

Humphrey und Kate sind zwei junge befreundete Wölfe, die ihr Leben im Nationalpark genießen. Doch der Winter steht bevor und Kate ist alt genug, um zur Alpha-Wölfin ausgebildet zu werden, während Humphrey nur ein Omega-Wolf ist. Im Frühjahr des nächsten Jahres ist Kate nicht mehr verspielt. Sie nimmt ihre Verantwortung als Alpha-Wölfin war und versucht, Nahrung für das Rudel zu beschaffen. Allerdings hat das Nordrudel große Probleme und dringt immer wieder in das Jagdrevier ein. Bei einem Treffen der Rudelführer wird beschlossen, dass Kate und ein Wolf des anderen Stammes, Garth, heiraten sollen, damit sie fortan als vereinigtes Rudel gemeinsam jagen werden. Eines Abends werden Kate und Humphrey aber von den Parkhütern betäubt und in einen anderen Nationalpark verlegt.

Kate ist fest entschlossen, den Weg zurück zu ihrem Rudel in Angriff zu nehmen, denn sie möchte ihrer Bestimmung folgen. Gemeinsam mit Humphrey macht sie sich zurück, um die drohende Eskalation der Rudel und damit einem Krieg noch zuvorkommen zu können.

Kritik

Dieser Animationsfilm hat es Anfang des Jahres 2012 in die Läden geschafft und verspricht laut DVD einen tierischen Filmspaß für die ganze Familie. Auch die Synchronstimmenbesetzung im Original ist mit bekannten Leuten wie Justin Long, Hayden Panettiere, Danny Glover und Dennis Hopper wirklich vielversprechend. Doch von dem Versprechen bleibt leider gar nicht so viel übrig, wenn man die etwas mehr als 80 Minuten hinter sich hat, denn es gibt doch einige Ecken und Kanten, die diesem Film nicht so besonders gut tun.

Doch fangen wir zunächst mit den positiven Dingen an. Der Film ist wunderbar verspielt und gespickt mit vielen kleinen Witzen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene amüsant finden können. Manchmal wirkt es zwar etwas gezwungen, doch an genereller, humorvoller Unterhaltung und teilweise überraschender Zweideutigkeit mangelt es gewiss nicht. Allerdings ist das nun auch nicht unbedingt eine herausragende Eigenschaft, weil der Faktor Humor doch von einer Vielzahl von Animationsfilmen erfüllt wird und damit eher zu den Basiseigenschaften gehört, zumal es auch hier Schwächen gibt.

Problematisch ist bei "Alpha und Omega" die Geschichte. Dass man bei einem solchen Film mal ein Auge zudrücken muss ("Oben" ist ja auch kein schlechter Film, weil Luftballons niemals so viel Auftrieb entwickeln können, um ein Haus aus dem Boden zu reißen und nach Südamerika zu transportieren), ist gar nicht unbedingt das Problem. Nur hinterlässt der Film den Eindruck, als wolle man mit allen Mitteln ein großes Abenteuer erzählen, was so eigentlich gar nicht vorhanden ist. Da wird auf "König der Löwen"-Art eine große Spannung erzeugt, weil eine große Herde Elche das Tal entlang galoppiert, kurz darauf aber darüber geklagt, dass man es nicht schafft, genügend Essen zusammen zu bekommen. Der Unterschied zwischen Alpha- und Omega-Wölfen wird auch nicht wirklich ausgearbeitet, sodass man sich die ganze Zeit fragt, warum die nicht zusammen sein dürfen, hätte man es aus dem Nichts heraus nicht ab und zu mal erwähnt.

Überhaupt hat man immer mal den Eindruck, als hätte man beim Schneiden des Filmes Szenen so sehr gekürzt, dass man den Überblick verliert und den sinnvollen roten Faden wie eine Nadel im Heuhaufen sucht. So viel Mühe man sich also bei kleinen Details gegeben hat, so oberflächlich scheint man mit der Geschichte an sich umgegangen zu sein. Als erwachsener Zuschauer ist das eher frustrierend und da man nach einem pädagogischen Wert lange suchen muss und so wirklich eigentlich nur in den Specials auf der DVD fündig wird, wenn man etwas über Wölfe erfährt, bleibt man insgesamt doch eher enttäuscht zurück.

Fazit

Sicherlich geht es auch noch viel schlechter, aber "Alpha und Omega" leidet doch an einigen inhaltlichen Schwächen. Für Kinder mag das nicht ganz so schwer wiegen, aber etwas mehr Logik wäre trotzdem wünschenswert. Insofern gibt der Film nicht nur witzige, sondern auch lächerliche Momente her.

Emil Groth - myFanbase
03.02.2012

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