Viva Riva!
"Geld ist wie Gift. Am Ende tötet es dich."
Inhalt
Riva (Patsha Bay) ist ein Kleinkrimineller aus der Demokratischen Republik Kongo, der eine lange Zeit im wirtschaftlich erfolgreicheren Angola verbracht hat. Auf der Suche nach dem schnellen Geld, wittert er das Geschäft seines Lebens: Er schmuggelt eine ganze LKW-Ladung Sprit ins Land, welches in Kinshasa seltener als Gold zu sein scheint. Der Preis für einen Liter Benzin steigt von Tag zu Tag an, wodurch sich Riva mit dem Verkauf noch zurückhält. Dass Riva wieder in Kinshasa unterwegs ist, geht am Unterweltboss César (Hoji Fortuna) nicht vorbei. Er macht sich mit seinen Schergen auf den Weg, um Riva zu finden, und ihm die Ware wegzunehmen. In Kinshasa verfällt Riva währenddessen der schönen Nora (Manie Malone), die in einer Beziehung mit dem Gangster Azor (Diplome Amekindra) steckt, und von ihm zunächst nichts möchte. Das Leben könnte für Riva demnach nicht besser gehen, würde nicht plötzlich alles eine schlechte Wendung nehmen...
Kritik
Kinshasa, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, ist nicht gerade ein Ort der Zuflucht und Geborgenheit, geschweige denn ein Ort für eine Tourismuskultur. Ebenso ist der Kongo nicht unbedingt dafür bekannt, interessante, spannende und qualitativ hochwertige Filme zu produzieren. Aber genau das, zumindest den zweiten angesprochenen Punkt, möchte der Regisseur Djo Munga - ein absoluter Newcomer dieses Faches - ab sofort ändern. Er ist nicht nur der Regisseur dieses Gangsterstreifens, sondern auch noch der Drehbuchautor. Kurzum: Er war für alles zuständig, was dieser Film liefert. Doch was genau ist das?
Als erstes fällt dem Zuschauer natürlich auf, wie schlimm es die Menschen in Kinshasa haben, ganz im Vergleich zum europäischen oder gar deutschen Standard. Kontinuierliche Stromausfälle, die immer wieder durch die Angolaner betont werden mit Aussagen wie "Ein reines Drecksloch" und die verwaisten Gebäude. Seltsamerweise gibt es dann doch immer wieder genügend Leute, die es besser haben in Kinshasa und ihre Freizeit in Clubs verbringen, bei denen eine Flasche Champagner gleich mal mehrere hundert Dollar kostet. Für einen Liter Benzin reicht das Geld dann doch nicht mehr.
Ebenso lebt es sich in Kinshasa anscheinend ziemlich freizügig, was die in Massen vorhandenen Prostituierten und Liebesgefährtinnen beweisen, und aus diesem Film kurzzeitig einen Softporno machen. Sex verkauft sich eben überall und an jeden. Um aus diesem Film keinen puren Porno zu machen, hat Herr Munga einen kleinen Krimi eingebaut, welchet mit exorbitanter Gewalt beschmückt wurde. Eine Gewaltdarstellung, die es teilweise in sich hat. Beispielsweise werden Menschen mehrfach ins Gesicht geschlagen, während die Kamera nie vom Kopf ablässt. Ein passender Kopfschuss als finale Krönung ist nicht seltener als die immer wieder fallenden Kraftausdrücke, die dazu geführt haben, dass dieser Film in einigen Ländern mit einem 18+ Rating versehen wurde.
Viel bleibt einem von diesem Film letztlich aber auch nicht hängen, außer vielleicht einige makabere Szenen, die aber nicht unbedingt zu einer Aufwertung hilfreich sind. "Viva Riva!" ist an sich ein Beweis dafür, dass die Afrikaner sich nicht scheuen müssen, sich an qualitativ hochwertigere Produktionen heranzuwagen. Gleichzeitig ist dieser Film aber auch ein Beweis dafür, wie lange sich knapp 98 Minuten anfühlen können, da ein Spannungsbogen überhaupt nicht vorhanden ist, sondern sich ein Problem dem nächsten widmet, ohne ein genaues Ziel zu verfolgen, auch wenn klar ist, dass alle nur die Schmuggelware wollen.
Fazit
Eine gelungene Newcomer-Produktion, was aber nicht bedeutet, dass es eine gelungene Produktion an sich ist. Der Film bietet zwar geschmacksbedingte Unterhaltung, aber vom Hocker wird er wohl niemanden hauen.
Ignat Kress - myFanbase
11.02.2012
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Viva Riva!Veröffentlichungsdatum (Frankreich, D.R. Kongo): 25.01.2012
Veröffentlichungsdatum (DE): 15.03.2012
Länge: 98 Minuten
Regisseur: Djo Munga
Drehbuchautor: Djo Munga
Genre: Drama
Darsteller/Charaktere
Patsha Bay
als Riva
Manie Malone
als Nora
Hoji Fortuna
als César
Marlene Longange
als Kommandantin
Diplome Amekindra
als Azor
Alex Herabo
als J.M.
Angelique Mbumb
als Malou
Nzita Tumba
als Mutter Edo
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