August 8th
"Das ist ein Hinterhalt!"
Inhalt
Ksenya (Svetlana Ivanova) ist die Mutter von Tyoma (Artyom Fadeev) und alleinerziehend. Derzeit hat sie einen Freund, der Banker ist, doch so wirklich kann ihn Tyoma nicht akzeptieren. Sein leiblicher Vater Zaur (Egor Beroev) ist russischer Offizier und an der Grenze von Georgien stationiert. Seit Jahren ist alles ruhig in dieser Gegend, sodass Ksenya es erlaubt, dass Tyoma seinen Vater besuchen kann. Nachdem Tyoma schon bei seinem Vater ist, macht die Mutter von Ksenya sie darauf aufmerksam, dass es alles auf einen Krieg gegen Georgien hinausläuft. Aus Angst um ihren Sohn macht Ksenya sich auf, um ihren Sohn zurückzuholen, weil der Vater die Rückkehr nicht gestattet hat.
Am Zielort angekommen, fährt sie mit dem Bus zu Zaurs Station. Dabei wird der Bus angegriffen und Ksenya befindet sich plötzlich im Kriegsgeschehen wieder. Ihre Angst vor dem Krieg ist geringer, als die Angst um ihren Sohn, weshalb sie sich um seinetwillen durchkämpfen muss. Mit allen Mitteln...
Kritik
Russische Filme sind manchmal herzerwärmend und manchmal rau wie ein verrostetes Stück Eisen, und manchmal schafft es ein Film, gleichzeitig beides zu sein. Bei diesem Film scheinen die Linien nicht ganz eindeutig zu sein, vor allem mit dem Hintergrund eines realen Geschehens. Der 8. August 2008 war ein Schicksalstag für viele Menschen, und er betraf sogar uns hier in Europa. An diesem Tag begann offiziell der Fünf-Tage-Krieg um einen für viele unbekannten Landstrich in Georgien. Nachdem einige Regisseure schon ihre patriotischen Versionen auf die Leinwand gebracht haben, dachte sich wohl Regisseur Dzhanik Fayziev, auch einmal einen normalen Spielfilm ohne viele politischen Hintergedanken zu drehen. Nur wurde aus diesem Gedanken dann doch nichts so richiges.
Dzhanik Fayziev ist der Macher von "Türkisches Gambit" und "Admiral", und hat somit genügend Erfahrung, wenn es darum geht, etwas in die Luft sprengen zu müssen. Der Film beginnt aber nicht nach dem Schema eines Kriegsfilmes, sondern mit einer computeranimierten Szene, in welcher ein kleines Kind gegen einen Bösewicht mit Hilfe seines Roboters kämpfen muss. Kurz darauf befindet sich der Zuschauer in der Realität und in einer Theatervorstellung. Dieser Junge ist Tyoma und sein Roboter soll seinen leiblichen Vater darstellen, der ihn vor allem Bösen beschützt. Diese Animationen werden im Laufe des Filmes immer wieder auftauchen, und stellen die Geschehnisse aus den Augen des Kindes dar.
Dieser Film stellt aber keinesfalls Tyoma in den Mittelpunkt des Geschehens. Er ist lediglich ein Mittel zum Zweck. Die tatsächliche Geschichte handelt von einer Mutter, die ihr Kind über alles liebt, und dafür sogar in einem Krieg alles unternehmen würde, um dieses in Sicherheit zu bringen. Die Mutter Ksenya wird von der schönen Svetlana Ivanova gespielt, die ihre erfolgreiche Karriere in dem Kriegsfilm "Die Neunte Kompanie" gestartet hat, und damit schon eine gewisse Erfahrung aufweisen kann, wenn es darum geht, sich an einem solchen Drehort entsprechend zu verhalten. Sie spielt ihre Rolle als fürsorgliche Mutter sehr gut, wenn auch manchmal aufgrund der vorgeschriebenen Dialoge nicht ganz glaubhaft, doch in allem realistisch und ohne viel Geschrei.
Ihr zur Seite standen drei russische Schauspieler, die sehr erfolgreich in Russland sind, und dazu noch sehr ausgezeichnet in allen Situationen agieren. Beispielsweise taucht Aleksei Guskov auf, um sie bei der Hand zu nehmen. Er hat sich international einen Namen durch seine Hauptrolle in dem französischen Film "Das Konzert" gemacht. Nur hier musste er nicht viel zeigen, außer zu rennen und tatsächlich eine Hand zu halten. Wer die wohl beste Leistung abliefert in diesem Film, ist Egor Beroev, welcher zwar nicht im gesamten Film mitspielt, dafür aber berührende und wichtige Szenen in ausgezeichneter Darbietung abliefert. Die männliche Hauptrolle des Soldaten Lekha hat Maxim Matveev inne, die er mit Bravour meistert und sehr einfühlsam spielt.
Viel Zeit hatten die Schauspieler schließlich nicht, um Gefühle und Emotionen zu zeigen, denn was dieser Film vor allem bietet, sind Actionszenen, die einem Michael Bay im Nichts nachstehen. Teilweise wirken sie professioneller, weil vieles nicht durch einen Computer entstanden ist, sondern tatsächlich einfach in die Luft gesprengt wurde. Dabei kommen die Kampfszenen auch wunderbar zur Geltung, weil sie in einer außergewöhnlichen Landschaft entstanden ist, die eher selten in US-Produktionen gezeigt werden. Obwohl hier ein Kind einen wesentlichen Bestandteil des Filmes ausmacht, so sollte der Zuschauer nicht glauben, dass dadurch auf Kunstblut oder Gewaltszenen verzichtet wurde. Es ist eher die Regel, dass beispielsweise Ksenya auf einem Panzer sitzt, und neben ihr einem Reporter in den Kopf geschossen wird.
Zur gleichen Zeit schafft es Fayziev aber auch, dem Krieg etwas Ästhetisches abzugewinnen. Seine politische Sichtweise konnte er dagegen nicht verbergen, denn der Feind, und dieser ist hier Georgien, ist als Soldat immer mit einer schwarzen Maske vermummt. Dies soll zum Einen Emotionslosigkeit und und zum Anderen überzogene Gewaltbereitschaft zeigen. Aber im Grunde sollte man bei diesem Film nicht wirklich den Kopf einschalten und einer gewissen Logik folgen, denn schließlich macht man das auch nicht bei einem Michael-Bay-Film. Lieber einfach die Action genießen und gut ist.
Fazit
Actionreicher Kriegsfilm aus Russland mit atemberaubenden Effekten und sehr guten Schauspielern, dafür aber ohne Logik und Verstand.
Ignat Kress - myFanbase
17.12.2012
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Август. ВосьмогоVeröffentlichungsdatum (Russland): 21.02.2012
Länge: 120 Minuten
Regisseur: Dzhanik Fayziev
Drehbuchautor: Dzhanik Fayziev, Michael A. Lerner
Genre: Fantasy, Drama, Action
Darsteller/Charaktere
Svetlana Ivanova
als Ksenya
Maxim Matveev
als Lekha
Egor Beroev
als Zaur / Robot
Alexandr Oleshko
als Egor
Aleksei Guskov
als Kazbek
Artyom Fadeev
als Tyoma
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