REC 3: Genesis
Die hungrigste Hochzeitsgesellschaft aller Zeiten.
Inhalt
Es sollte der schönste Tag im Leben von Clara (Leticia Dolera) und Koldo (Diego Martín) werden, doch einer der Gäste ihrer rauschenden Hochzeitsparty ist mit einem unheimlichen Virus infiziert und mutiert zum blutrünstigen Zombie. In Windeseile stecken sich viele weitere Mitglieder der spanischen Hochzeitsgesellschaft an und fallen übereinander her. In dem entsetzlichen Chaos werden Clara und Koldo getrennt, doch beide sind fest davon überzeugt, dass der andere noch lebt, und versuchen sich in der Hölle, zu der ihre Hochzeit geworden ist, wieder zu finden.
Kritik
Das kommt mir wirklich spanisch vor. Wie kann es sein, dass an zwei starke Horrorfilme wie "REC" und "REC 2" ein dritter Teil geklatscht wird, der sich so wenig an die Erfolgsrezepte der Vorgänger hält und qualitativ dermaßen abfällt? Wir kannten dieses Phänomen des "Todreitens" eines gewinnbringenden Filmkonzeptes bisher vor allem aus Hollywood, aber offenbar kann die spanische Filmindustrie dies genauso (un)gut.
"REC 3: Genesis", in der Originalschreibweise "[REC]³ Genesis", ist anders als Teil 1 und Teil 2 nicht komplett in Handkameraperspektive gedreht, sondern benutzt dieses erzählerische Mittel nur in den ersten 20 Minuten. Auch spielt die Handlung nicht mehr in dem unheimlichen Mietshaus, das bisher als Kulisse gedient hat, und ist in viel helleren Farben gehalten. Das alles ließe sich aber noch verschmerzen, wenn da nicht dieser große Stilbruch wäre. Während die ersten beiden "REC"-Filme noch harte, unheimliche Horrorproduktionen waren, die für zerfetzte Nerven bei den Zuschauern gesorgt haben, versucht dieser dritte Teil plötzlich, eine satte Ladung Humor mit hineinzubringen und eine Art Horrorsatire zu sein. Als Fan der ersten beiden Teile fühlt man sich dadurch ziemlich vor den Kopf gestoßen und im wahrsten Sinne des Wortes wie im falschen Film.
Nun gut, hilft ja nichts, "REC 3: Genesis" will also satirisch sein, mal sehen, ob das wenigstens funktioniert ... tut es nicht! Viele Situationen kommen eher albern rüber und animieren zum Augenverdrehen, zum Beispiel, wenn Clara ihr langes Hochzeitskleid mit einer Kettensäge stutzt, nicht so, dass es bequemer ist, sondern nur so, dass es sexier aussieht, oder sich Koldo in eine alte Ritterrüstung zwängt. Den Zombies wird sehr viel vor ihrem Schrecken genommen, da sie sich plötzlich träger und klischeehafter bewegen als noch in den ersten Teilen. Besonders langsam werden sie immer dann, wenn die Menschen noch ein paar schwülstige Dialoge führen müssen. Wie rücksichtsvoll.
Im Wesentlichen zeigt dieser Film, wie Clara und Koldo wider aller Vernunft unbedingt zueinander gelangen wollen. Da sie immerhin schon seit fünf Minuten verheiratet sind, spüren sie, dass der andere noch lebt, und interessieren sich vor allem füreinander und so gut wie gar nicht für ihre sterbenden Eltern, Geschwister und Freunde. Und da sag noch mal einer, es gäbe keine Romantik mehr.
Fazit
Das Handbuch "Wie ruiniere ich eine gute Filmreihe" ist um ein spanisches Kapitel reicher. Nach zwei guten Filmen präsentiert sich der dritte Teil der "REC"-Serie unerklärlich alberner, klischeehafter und seichter als die Vorgänger. Meine Vorfreude auf den vierten Teil könnte kaum geringer sein.
Maret Hosemann - myFanbase
22.12.2012
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: REC 3: GénesisVeröffentlichungsdatum (Spanien): 30.03.2012
Veröffentlichungsdatum (DE): 12.10.2012
Länge: 80 Minuten
Regisseur: Paco Plaza
Drehbuchautor: Paco Plaza, David Gallart, Luiso Berdejo
Genre: Horror
Darsteller/Charaktere
Leticia Dolera
als Clara
Diego Martín
als Koldo
Ismael Martínez
als Rafa
Àlex Monner
als Adrián
Borja Glez. Santaolalla
als Atún
Claire Baschet
als Natalie
Miguel Ángel González
als John Esponja
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