Der Nächste, bitte!

Inhalt

Eigentlich hat Isabelle (Diane Kruger) den Mann ihrer Träume schon gefunden. Mit dem gutaussehenden Pierre (Robert Plagnol) führt sie ein fast märchenhaftes Leben, nur die Hochzeit steht noch an. Allerdings hat sich bei all ihren Vorfahren erwiesen, dass die erste Ehe immer zum Scheitern verurteilt ist und der zweite Mann das wahre Glück ist. Daher bringt ihre Schwester Corinne (Alice Pol) Isabelle auf eine wahnwitzige Idee: Sie setzt sich in den Flieger nach Dänemark, heiratet den erstbesten Trottel der ihr über den Weg läuft und lässt sich wieder scheiden. Am Flughafen fällt ihre Wahl auf den Reiseführer-Redakteur Jean-Yves (Dany Boon), der auf dem Weg nach Afrika ist. Sie folgt ihm bis auf den Kilimandscharo, bis sich beide in einer unkonventionellen Zeremonie das Ja-Wort geben. Doch ihn abzuschütteln und sich wieder von ihm scheiden zu lassen, wird schwieriger als gedacht.

Kritik

Nach dem französischen Überraschungshit "Ziemlich beste Freunde" ist Regisseur Pascal Chaumeil der nächste Filmemacher, der im typisch französischen Stil die Kinoleinwand erobern möchte. "Der Nächste, bitte!" erinnert dabei stark an sein letztes Werk aus dem Jahre 2011. Mit "Der Auftragslover" hatte sich Chaumeil das erste Mal einem internationalen Publikum bekannt gemacht. Diese Romantikkomödie weist mit ihrer verrückten Story, den liebenswürdigen Charakteren und der gut gewählten Portion an Humor sehr viele Ähnlichkeiten zu "Der Auftragslover" auf, aber Chaumeil möchte dieses Genre auch nicht neu definieren, sondern unterhalten. Und das gelingt ihm mit dieser kurzweiligen Komödie recht gut.

"Der Nächste, bitte!" ist eine dieser Komödien, bei denen man schon allein aufgrund des Filmposters vorhersagen kann, wer die hübsche Braut am Ende heiraten darf. Doch während andere Komödien an ihrer Vorhersehbarkeit scheitern, beißen sich die Macher hier an der Handlung gar nicht weiter fest, sondern leisten lieber ordentliche Charakterarbeit. Jean-Yves und Isabelle sind zwei grundsympathische Charaktere, die durch das gute Zusammenspiel von Dany Boon und Diane Kruger herrlich erfrischend auf der Leinwand agieren. Besonders an Boons apartem Charakter findet man Gefallen und der Franzose stellt Jean-Yves mit einer Leichtigkeit und Liebenswürdigkeit dar, so dass der Zuschauer sich im Grunde von der ersten Sekunde auf seine Seite schlägt.

Sehr klischeehaft und abgedroschen wirkt dagegen Pierre, der den perfekten Ehemann mimt und genau dadurch erscheint das Liebesglück zwischen ihm und Isabelle nicht glaubwürdig. Zum Glück werden seine Szenen in Grenzen gehalten und man konzentriert sich stattdessen auf die wunderbarsten Orte der Welt und auf Jean-Yves und Isabelles turbulente Liebesgeschichte. Besonders die Ortswechsel bringen immer wieder Schwung in die Geschichte und machen den Film durch Jean-Yves' Beruf als Reiseführer-Redakteur oftmals zu einem exotischen Erlebnis.

Es stört daher nicht, dass die Geschichte ein wenig an den Haaren herbeigezogen wird. Der franzosische Humor und die lockeren Dialoge überspielen das seichte Drehbuch und stellen in vielen Szenen die Lachmuskeln der Zuschauer auf die Probe. Amüsant ist nicht nur die unbeholfene Figur Jean-Yves, sondern auch die Tischparolen von Isabelles Familie, welche einer deprimierten Freundin die Geschichte von Isabelle erzählen und diese immer mal wieder durch lustige Kommentare unterbrechen und dem Zuschauer gleichzeitig eine willkommene Abwechslung geben. Somit vergeht die Zeit wie im Fluge und am Ende des Films kommt alles so, wie es kommen muss, aber auch so, wie man es sich für alle Beteiligten gewünscht hat. Ein wenig Klischee ist bei solch einem Genre natürlich immer dabei, aber das nimmt man für einen spaßigen Kinoabend gerne in Kauf.

Fazit

"Der Nächste, bitte!" ist eine unterhaltsame Komödie mit sympathischen Charakteren, bei der sich einige Klischees besonders gegen Ende hin nicht vermeiden lassen, aber der positive Eindruck dennoch überwiegt.

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