Bewertung
Izuru Narushima

Admiral, Der - Der Krieg im Pazifik

"In den ersten sechs bis zwölf Monaten eines Krieges mit den USA können wir einen Sieg nach dem anderen einfahren. Sollte er länger dauern, kann ich für nichts versprechen."

Foto: Copyright: 2013 ASCOT ELITE Entertainment GmbH
© 2013 ASCOT ELITE Entertainment GmbH

Inhalt

Am 7. Dezember 1941 greifen mehr als 350 japanische Kampfflugzeuge den US-Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii überraschend an. Bei diesem Angriff sterben am frühen Morgen etwa 2.500 US-Marinesoldaten, und er zwingt die Vereinigten Staaten, in den zweiten Weltkrieg einzutreten. Der Kopf hinter diesem Angriff ist der Admiral Yamamoto (Koji Yakusho). Er ist der Oberbefehlshaber der japanischen Flotte und war führender Mann zahlreicher Seeschlachten, wie zum Beispiel die Schlacht um Midway. Er persönlich hat sich lange gegen ein Bündnis mit dem deutschen Reich und einen Angriff auf die USA ausgesprochen. Als General musste er sich aber seiner soldatischen Pflicht beugen, und führte diese letztlich mit bestem Gewissen aus.

Kritik

Wer Filme aus der westlichen Schmiede liebt und schätzt, hat es meist schwierig mit dem Verständnis für den asiatischen Filmstil, denn in vielen Szenen liegt ein symbolisches Gewicht, welches sich unter anderem durch eine lang andauernde Stille oder langwierige Dialoge bemerkbar macht. Gleichzeitig kommt noch der Verzicht auf übertriebene Actionsequenzen hinzu, der den standardmäßigen Verlauf einer Spannungskurve nie bis zur Peripethie auslaufen lässt, sondern nur auf ein Ziel zusteuert. In diesem Fall ist das Ziel Hiroshima bzw. Nagasaki. Bei der Finalinszenierung muss den Machern von "Der Admiral" ein deutliches Lob ausgesprochen werden, denn in HD-Qualität sieht das durch die Atomsprengköpfe zerstörte Hiroshima fast schon schön aus. Zumindest aus künstlerischer Sicht.

Insgesamt thematisiert der Film aber nicht die Schlacht um Hiroshima, sondern versucht einen Einblick in die Geschehnisse bis zum Angriff zu schaffen, um so auch das Leben des noch in Japan als Held verehrten Isoroku Yamamoto zu porträtieren. Das bedeutet zugleich auch, dass etwa die erste Stunde lang vom Krieg keine Spur ist. Es gibt Wortgefechte, wobei diese eher freundlichen Dialogen als Gefechten gleichen, da auch schon im alten Japan respektvoll miteinander umgegangen wurde. Während des Einblickes in die Werte von Yamamoto selbst – wunderbar gespielt von Koji Yakusho, der für die meisten womöglich durch den Film "13 Assassins" bekannt ist – findet auch eine Auseinandersetzung mit dem Thema Nationalsozialismus statt, und weshalb die Japaner sich von Hitlers Reden haben beeinflussen lassen, obwohl – so wird es auch im Film erzählt – dieser sie in seinem Pamphlet "Mein Kampf" verunglimpft, aber als nützliches Werkzeug beschreibt.

Wenn jetzt aber einer denkt, dass die zweite Stunde attraktiver für Actionfans wird, der irrt deutlich, denn auch wenn sich die zweite Hälfte mit dem Angriff auf Pearl Harbor beschäftigt, bleiben Kampfszenen mehr eine Seltenheit. Die visuellen Effekte der Flugzeuge und der bombardierten Schiffe kann derweil in die Kategorie "akzeptabel" eingestuft werden, da selbst für ein ungeschultes Auge ersichtlich ist, dass alles mit dem Computer erstellt wurde. Um diesen Umstand zu verschleiern, wird das Geschehen der Kommandobrücken gezeigt, und die Reaktionen der Leutnants, Kapitäne und Admirale. Die Rangordnungen, der Respekt und das ehrenhafte Verhalten dieser Männer wird in keiner Sekunde angekratzt, sondern mit eben jenem Respekt gebührt, den sie aus japanischer Sicht verdient haben. Dies ist für einen japanischen Film aber keine Seltenheit.

Fazit

Ein Film ohne wesentliche Höhen und mit einer biografischen Note, der das Leben und die Geschehnisse der japanischen Bevölkerung und des Admirals Yamamoto vor und während des Zweiten Weltkrieges anhand einer Zeitlinie wiedergibt.

Ignat Kress - myFanbase
04.06.2013

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