Bewertung
Eron Sheean

Errors of the Human Body

Ich würde gern Flügel kriegen. Und was hätten Sie gern?

Foto: Copyright: 2013 Pandastorm Pictures GmbH
© 2013 Pandastorm Pictures GmbH

Inhalt

Geoff Burton (Michael Eklund) wird von seiner ehemaligen Assistentin und Geliebten Rebekka (Karoline Herfurth) zurück nach Dresden gerufen, weil sie sich Unterstützung für ihre Forschung erhofft. Sie hat auf dem Gebiet der Zellregeneration eine neue Entdeckung gemacht, die revolutionär sein könnte. Geoff ist gleich interessiert, hat er doch vor einigen Jahren mit seiner Frau ein Kind im frühen Alter verloren, weil dieses einen unbekannten Gen-Defekt hatte, der nun seinen Namen trägt.

Geoff wird aber auch schnell misstrauisch, insbesondere was Rebekkas Kollegen Jarek (Tómas Lemarquis) angeht, der offenbar selbstständig die Forschungen in eine andere Richtung treibt und seine eigenen Visionen verfolgt. Zudem wird das Arbeiten zwischen Rebekka und Geoff auch von deren gemeinsamer Vergangenheit belastet, zumal Geoff immer mehr den Eindruck bekommt, dass Rebekka gar nicht seine Expertise erfordert, sondern nur wieder mit ihm zusammen sein möchte.

Kritik

Ich bin ein großer Fan der Serie "The Outer Limits" gewesen, weil hier mit verschiedensten Menschheitsproblemen und Errungenschaften auf wissenschaftlicher und psychologischer Ebene herumexperimentiert, eigentlich sogar herumphilosophiert wurde. Als ich von dem Film "Errors of the Human Body" gehört habe, fühlte ich mich sofort an die Serie erinnert. Mit diesem Interesse stieg allerdings auch die Erwartung und so hatte es der Film doch etwas schwer. Da "The Outer Limits" immer auf 45 Minuten ausgelegt war, ist die Erzählweise und inhaltliche Dichte natürlich ganz anders als bei einem Film, der gut doppelt so lange dauert.

Besonders am Anfang braucht der Film doch etwas lange, um richtig in Gang zu kommen. Das Interesse verflacht, weil sehr viele Nebenhandlungen eröffnet werden. Die Affäre steht mir zu sehr im Fokus, auch wenn sie von entscheidender Bedeutung ist. Da mich aber vor allem das Thema Genforschung und ihre Möglichkeiten interessieren, waren die Szenen überflüssig. Hinzu kommt, dass ich mit Karoline Herfurth als Schauspielerin nicht zurecht komme und keinen Zugang finde, sodass ich ihr Auftauchen leider immer wieder störend finde. Zu gerne würde ich es anders sehen, da sie immer gerne im Zuge der neuen deutschen Erfolgsgeneration genannt wird, ich das aber bei ihr einfach nicht sehe. Deutlich interessanter fand ich da also den leicht irren Jarek, weil dieser sehr gelungen die Gefahr von Forschung zum Ausdruck bringt. Wie weit darf man gehen? Wo verläuft die Grenze aus der Hoffnung für neue Heilmittel und dem Größenwahn? Hier bietet der Film viel Diskussionsstoff, weshalb es sinnvoll ist, den Film nicht alleine zu schauen, um die Möglichkeit des Austausches zu haben.

Ebenfalls spannend und ein Stück weit beängstigend werden die Abläufe der Forschung aufgezeigt, besonders was Forscherteams anbetrifft, die allesamt auch irgendwie alleine weiter arbeiten, ihre persönlichen Interessen verfolgen und nebenher um Mittel der Einrichtung kämpfen, auf Reputation hoffen und und und. Das sind alles Abläufe, die man nur kennt, wenn man selbst in der Forschung tätig ist. Dies hätte im Zusammenhang der Thematik vollkommen ausgereicht. Der Film hätte mit seinen Kernaussagen auch funktioniert, wenn man das Privatleben weitestgehend ausgegrenzt hätte.

Das Ende des Films gehört dann auch nicht unbedingt zu den Stärken, weil man hier für meine Begriffe zu sehr auf Effekthascherei setzt und geradezu eklig schon fast das Genre wechselt. Diese Schocker am Ende sollen sicherlich unterstützend wirken, um die Gefahren der Forschung deutlich zu machen, wenn man den Film aber intensiv verfolgt, benötigt es diesen Abschluss in dieser Form gar nicht. Insofern gehört dieser Film nur zum guten Durchschnitt, weil er nicht immer zielstrebig vorgeht und mit Überflüssigem vom Kern ablenkt. Nichtsdestotrotz bleibt er aber sehenswert, wenn man sich auch nur ein Stück weit für die Thematik interessiert.

Fazit

Mit "Errors of the Human Body" gelingt ein spannender Thriller, der mehr Science als Fiction ist und dadurch bleibenden Eindruck hinterlässt und zum Nachdenken anregt. Allerdings braucht er etwas, um in die Gänge zu kommen, und man will an manchen Stellen mehr kreieren, als es dem Film guttut.

Emil Groth - myFanbase
01.10.2013

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