Bewertung
Mark Burton, Richard Starzak

Shaun das Schaf - Der Film

Von den Machern von "Chicken Run - Hennen rennen" und "Wallace & Gromit"

Foto: Copyright: 2015 STUDIOCANAL GmbH
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Inhalt

Shaun möchte für sich und seine Herde einen erholsamen freien Tag organisieren, um dem Alltag auf der Farm zu entkommen. Leider geht der Plan nicht ganz auf und so sorgen die Schafe versehentlich dafür, dass ihr Farmer in einem Wohnwagen gefangen in die nahegelegene Stadt rast. Kurzerhand entschließt Shaun sich dazu, ihm zu folgen und sicher nach Hause zu bringen. Auch der Hund Bitzer und die restliche Herde machen sich auf den Weg, um ihren Freund zu finden. Dabei erleben sie viele Abenteuer und schon bald wird ein gefährlicher Tierfänger auf sie aufmerksam, der es auf sie abgesehen hat. Einfallsreichtum ist gefragt, um vor ihm zu flüchten und den Farmer zurück auf die Farm zu bringen.

Kritik

Basierend auf der britisch-deutschen Fernsehserie hat Shaun das Schaf nun endlich auch seinen eigenen Film bekommen. Hierbei handelt es sich um einen Knetanimationsfilm von den Machern von "Chicken Run – Hennen rennen" und "Wallace & Gromit", in welchem unser flauschiger Protagonist einst vorgestellt wurde. Auch wenn es sich bei "Shaun das Schaf – Der Film" überwiegend um einen Kinderfilm handelt, so werden dennoch auch Erwachsene ihren Spaß daran haben, die Herde auf ihren lustigen Abenteuern zu begleiten.

Die Handlung ist sehr einfach gestrickt, damit auch die jüngsten der Kinozuschauer dieser leicht folgen können. Dennoch ist diese wirklich gelungen und geht ans Herz und das, obwohl der Film ohne ein gesprochenes Wort auskommt. Vielleicht liegt es gerade daran, dass er so faszinierend ist, denn selbst ohne Sprache kann er allein durch die Gestik und Mimik der Figuren überzeugen. Shaun fungiert als Anführer dieser skurrilen Truppe und entwickelt einen Plan, um den Farmer zurück in die Heimat zu bringen. Schließlich war es seine Schuld, dass er überhaupt erst verloren gegangen ist. Dass sich den Schafen so manche Probleme in den Weg stellen, dürfte nicht verwunderlich sein, wenn man bedenkt, dass sie ihre Farm noch nie verlassen haben und sich plötzlich in einer gewaltigen Stadt wiederfinden. Doch lassen sie sich niemals unterkriegen und behalten ihr Ziel stets vor Augen, auch wenn sie durch unvorhersehbare Zwischenfälle von ihrem Weg abgebracht werden.

Natürlich kommt der Humor in "Shaun das Schaf" nicht zu kurz, denn der Film lebt von seiner Situationskomik. Es ist unfassbar lustig mit anzusehen, wie die Schafe sich in Kleider werfen und sich als Menschen ausgeben. Es fällt ihnen schwer, sich auf zwei Beinen fortzubewegen und dabei unerkannt zu bleiben und trotzdem gelingt es ihnen eine gewisse Zeit lang. Auch die Szene im Tierheim ist urkomisch. Hier haben wir einen gruseligen Hund mit blutunterlaufenen, starrenden Augen, der sich schnell als Pappaufsteller herausstellt. Ein paar Zellen weiter ist eine unheimliche Katze, die seltsame, aber zum Brüllen komische Geräusche von sich gibt – einfach herrlich! Natürlich geht die Rettungsaktion komplett schief und es ist wieder einmal Shauns Aufgabe, den Tag zu retten.

Zwar überwiegen die komödiantischen Momente, dennoch kommen auch die rührseligen Augenblicke nicht zu kurz. Der Farmer hat sein Gedächtnis verloren und kann sich nicht an seine Herde erinnern. Als Shaun dies klar wird, werden seine Augen glasig und das kleine Schäfchen fängt an zu weinen. Das ist eine ungemein traurige und emotionale Szene, bei der man absolut mitfühlt. Auch als die kleine Streunerin endlich ihr wohlverdientes Happy-End bekommt und die Herde schlussendlich wieder auf die Farm zurückkehren kann, geht einem das Herz auf.

Das allerbeste an diesem Familienfilm ist allerdings die Aufmachung. Es kostet enorm viel Zeit, einen solchen Knetfilm zu produzieren und es müssen ungemein viele Mitarbeiter Tag und Nacht mit viel Liebe zum Detail arbeiten, um ein solches Kunstwerk zu erschaffen. Bei einem Stop-Motion-Film ist genaueste Handarbeit gefragt, da jedes Bild einzeln geschossen und die Gestik und Mimik der Charaktere dafür neu geknetet werden muss. Dafür braucht man ein großes Talent und die Crew von Aardman Animations bringt dieses mit sich. Hut ab!

Fazit

Ein Film, der ohne Worte und alleine durch Seufzen, Blöken und Mähen auskommt. "Shaun das Schaf – Der Film" ist ein lustiges Abenteuer für die ganze Familie. Auch wenn die Handlung sehr einfach gestrickt ist, kann sie dennoch überzeugen und begeistern.

Sanny Binder - myFanbase
22.03.2015

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